Wenn nichts mehr ist, wie es war
und dich deinem Elend überlasse. Sind wir uns e i nig?“
„Ich denke schon.“ Nach und nach brachte sie sich wieder unter Ko n trolle.
„Sehr gut. Dann werde ich jetzt gehen. Sobald der Kontakt mit deinen Eltern stat t gefunden hat, rufst du mich an . O der besser noch, du kommst auf das Revier. Einversta n den?“
Der strenge Ton in seiner Stimme, liess an einen Grossvater eri n nern, der seine Enkel für ein V ergehen rügte, das er nicht sonde r lich schlimm fand, aber das einfach aus Prinzip g e ahndet werden musste.
Beth konnte darüber beinahe lächeln. Allmählich entspannte sie sich wieder. Se i ne Taktik war gut. Sie durfte sich nicht zu sehr ablenken, sonst würde sie nur alles verdrängen . Das war im ersten Moment vie l leicht einfacher, aber die Wahrscheinlichkeit, dass alles zu einem sp ä teren Zeitpunkt, in welcher Form auch immer, wieder zum Vorschein kam und im schlimmsten Fall über sie h e reinbrechen würde , war gross. Aber ein bisschen Beschäftigung war auf jeden Fall besser, als nur herumzusitzen und Trübsal zu bl a sen.
„Einverstande n “ , s agte sie knapp. Erst jetzt f ielen ihr die beiden Sorgenfalten zw i schen seinen Brauen auf.
„Gut.“ Er stand auf und verliess ohne Abschiedsworte die Wo h nung. Weshalb er sie alleine mit dieser Aufgabe zurückliess, ve r mochte er nicht g e nau zu sagen. Es schien ihm aber, dass es so besser für beide war, sei es auch nur, damit jeweils keiner von beiden vom anderen abgelenkt wurde. Nachdenklich nahm er St u fe für Stufe der Tre ppe zum Hausausgang in Angriff und fra g te sich, warum ihm genau dieser Fall so u n ter die H aut ging. Hatte er nicht schon S chlimmeres erlebt? Er stellte fest, dass er die ganze Sache nicht so sehr an sich heranlassen durfte . Das behinderte seine Arbeit und benebe l te seinen Verstand und das war nicht gut . Denn um erfolgreich ermitteln zu können, brauchte er einen kü h len Kopf.
Beth atmete mehrmals tief ein und wi e der aus. Dann raffte sie sich auf und ging zum Telefon. Langsam aber sicher verfluchte sie Alexander Graham Bell für seine Erfindung. Sie hatte das Gefühl , seit drei Tagen nichts mehr anderes zu tun, als Telefonate entw e der zu führen oder zu verpassen. Erschwerend kam dazu, dass sie immerzu schlechte Nachrichten verdauen musste. Während sie die Nummer ihrer Mutter eintippte, hoffte sie inständig, dass sie ihr Mobiltelefon bereits zurückerhalten hatte. Es knisterte in der Le i tung und Beth war kurz davor wi e der aufzulegen , als sie dann doch die vertraute Stimme ihrer Mutter vernahm. “Ha l lo?“
„Mama? Ich bin’s , Beth! Du hast also dein Telefon z u rück?“
„Oh, hallo Liebes! Seit wann bist du zu dieser unchristl i chen Zeit wach?“
„Wie bitte? Ach so! Mama, wir sind doch eine Stunde später dran! Aber das bringt mich darauf, dir diese Frage zurückzustellen. Was macht ihr jetzt schon auf den Be i nen?“
„Ach , ich habe alle ein bisschen aufgescheucht. Ich wollte unb e dingt meine Sachen wieder haben. Aber das ist unwichtig. Hast du gut g e schlafen?“
„Ehm , ja. Geschlafen schon, nur das Erwachen war nicht sehr erfre u lich.“
„Oh! Was ist passiert? Ist mit dir alles in Ordnung?“
„ N ichts ist in Ordnung. Mama, ist Papa auch da ?“
„Ja. Soll ich ihn holen?“
„Das wäre wohl am einfachsten, denke ich.“
„Beth, ich mache mir allmählich Sorgen, was ist passiert? Weißt du e t was Neues über Dina? Ist es das?“
„Es geht tatsächlich um Dina. Aber hol jetzt bitte Papa und mach den Lautspr e cher an.“
Sie hörte, wie ihre Mutter unnützerweise die Hand über das Tel e fon legte und nach Jake rief. Dann ve r nahm sie seine Stimme . Es tat so gut, dass ihr prompt die Knie weich wurden . „Reiss dich z u sammen, du darfst jetzt nicht schlapp machen “ , m ahnte sie sich selbst.
„Liebling? Bis du da? Hörst du uns?“ Jake klang erfreut, aber auch unr u hig.
Bevor sie antwortete , wappnete sich Beth mit tiefen Atemz ü gen für das bevorstehende Gespräch. „Ja, ich bin da. Ha l lo Papa!“
„Hallo Schatz. Schön , dich zu hören!“
„Ja ebenso.“ Auf einmal wurde Beth von der Ungeduld ge packte. Sie wollte ihre schlechte Nachricht en d lich loswerden. „Mama, ich gla u be, es ist besser wenn du dich hinsetzt. Und bitte, hört beide einfach kurz zu. Heute Morgen war der Polizist bei mir, mit dem Mama schon einmal tel e foniert hat.“
„Oh, war er etwa die ganze Nach t schon bei dir?“
„Mama!“ Streng
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