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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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nur eine Sekunde, bis sie die Türfalle der ersten Tür heru n terdrückte. Aber es geschah nichts. Die Türe war abgeschlossen. „Das gibt es doch nicht. Ob die wohl immer abgeschlossen ist?“ Ein bisschen en t täuscht schlich sie zu der zweiten Türe. Diese liess sich beim ersten Rütteln wide r standslos öffnen. Mit einem Blick sah Beth ihre Vermutung best ä tigt . Bei diesem Raum handelte es sich eindeutig um Jérémie s Schla f zimmer . Es f iel auf, dass das Bett nicht gemacht war und auch sonst wirkte es unordentlicher als der Rest des Hauses, aber keine s falls ungemütlich oder schmutzig. Es wirkte eher, als würde sich die meiste Zeit seines Lebens hier abspielen. Sie streifte noch kurz durch de n Raum, entdeckte aber nichts Außerg e wöhnliches, was sie unweigerlich zu der Frage führte, was sie eigentlich erwa r tet hatte.
     
    Die gleiche Frage stellte sich auch Jérémie auf dem Weg zum Polizeiposten, als er sich erneut vergewi s serte, ob der silberne Schlüssel zur Befriedigung von Beths Neugierde noch dort war, wo er ihn hi n getan hatte. Die Hand auf der linken Hosentasche, ertastete er ein weiteres Mal die Umrisse des ka l ten Metals. Auch wenn es absurd war und er wusste, dass der Schlüssel nicht ei n fach verschwinden würde, hatte er das Gefühl, immer wieder überprüfen zu mü s sen, ob er noch da war.
     
     

Kapitel 21
     
    Paul sprang von seinem Stuhl auf, als er Jérémie kommen sah. „ Inspecteur , wo w a ren S ie denn?“
    „Zu Hause.“
    „Haben S ie bereits mit Madame Clement gesprochen? Hatte sie aufschlussreiche Informationen über den Nachnamen ihrer Ta n te?“
    „Oh scheisse, das habe ich vol l kommen vergessen!“
    „Wie bitte?“ Paul folgte Jérémie in das Büro und schloss die Tür. „ Inspecteur Russeau, was haben S ie ve r gessen?“
    Erst stützte sich Jérémie mit gesenktem Kopf auf seinem Schrei b tisch ab. Dann hob er den Kopf und blickte Paul direkt in die A u gen. „Ich habe sie nicht g e fragt.“
    „ Inspecteur , bei allem Respekt, ich muss Ihnen jetzt die Meinung sagen . A n diesem Fall stimmt etwas nicht und darum ist es wic h tig, dass S ie zu zweihundert Prozent da bei sind. Allerdings beginnt I hre Aufmerksamkeit in letzter Zeit gefährliche Löcher aufzuwe i sen. Ich bitte S ie deshalb , sich zusammenzureissen . Zusätzlich w ä r e ich Ihnen noch dankbar, wenn Sie mir mitteilen könnten, was genau S ie so aus der Bahn wirft? Die se Nichte scheint wirklich ein e aussergewöhnl i che Frau zu sein , aber S ie werden sich kaum von persönlichen Intere ssen leiten lassen, d a für sind S ie viel zu sehr Polizist . Aber wenn es das nicht ist, was ist es dann ?“
    „Paul, ich schätze I hren Einsatz und Ihren E h rgeiz. Der erste Teil I hres Vortrages über meinen Konzentrationsverlust sowie die B e urteilung über Beth Clement sind Treffer mitten ins Schwarze. Normalerweise haben S ie auch eine ausgezeichnete Mensche n kenntnis, was unter anderem ein Grund dafür ist, dass ich Sie ge r ne an meiner Seite habe . Doch di e ses eine Mal irren Sie sich .“
    Pauls Körper spannte sich an, wie immer wenn er seine Aufmer k samkeit noch einmal um einiges steige r te. Er roch Gefahr und wusste noch nicht aus welcher Ric h tung. „ Worin besteht mein Irrtum ?“
    „ Ihre Einschätzung bezüglich meiner Professionalität.“ Jérémie machte eine Pause. „ Ich lasse s ie bei mir übe r nachten.“
    Einerseits entspannte sich Paul wieder andererseits hatte er das Gefühl , sein Vorgesetzter wäre ve r rückt geworden und das sagte er ihm auch.
    „Paul, S ie haben vollkommen R echt. Ich habe keine A h nung , was in mic h gefahren ist. Ich verspreche I hnen aber, ich werde mich auf das Wichtigste zurüc k besinnen und wir werden diesen Fall bis ins letzte Detail kn a cken.“
    „ Inspecteur , ich nehme dies als Versprechen und i ch vertraue I h nen, aber halten S ie diese Frau auf Di s tanz, sie benebelt I hre klare Sicht der Di n ge.“
    „ Tatsächlich? Vielen Dank für die wertvolle Information , Paul .“ Die Ironie war kaum zu überh ö ren.
     
    Die Art, wie Paul aus dem Büro stürmte , zauberte auf Irenes schm a le Lippen ein breites Lächeln. „Der Vogel ist gelandet.“ Ihren Erfolg auskostend , tippte sie friedlich weiter das Protokoll über einen Ei n satz in einem Elektronikmarkt ab. Bis die Tür des Büros erneut au f schwang. „Irene, komm en Sie sofort hierher.“
    „Zu früh gefreut.“ Irene stand auf und wackelte in Jérémie s

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