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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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tun. Wer war es dann? Und welche Gründe hätte derjenige gehabt, dich aus dem Weg zu räumen? Die Dinger haben sich schliesslich kaum von selbst ang e stellt!“
    „Du nimmst an , dass ich es nicht war?“ Beth war empört. „Sag mal , spinnst du? Ich habe keinerlei Intere s se daran, meinem Leben ein E n de zu setzen. Meinst du nicht, ich würde mich noch weit vor einer solchen Verzweiflungstat gegen dein Verbot auflehnen, nach England zurüc k kehren und mich dort in gewohnter Umge bung der Trost spendenden Umarmung meiner Eltern anvertra u en?“
    „Doch . N atürlich glaube ich nicht ernsthaft, dass du dir das selbst angetan haben könntest. Aber ich muss versuchen, alles zu bede n ken und dann nach dem Ausschlussverfahren arbeiten. Da gehört nun mal ein mögl i cher Selbstmord mit dazu.“
    „Verstehe. Den haben wir jetzt aber hoffentlich endgültig ausg e schlo s sen.“
    „Kann ich gerne tun. Aber ich weiss nicht, ob mir die Möglichkeit, die jetzt noch offen steht, besser g e fällt.“
    Die Erkenntnis traf Beth wie ein Schlag. „Mein Gott.“ Es war nur noch ein leises F lüstern. B eth bekam eine Gänsehaut, denn jetzt erst verstand sie , was Jérémie schon lange andeut e te.
    „Beth, wenn das , was wir glauben stimmt , dann schwebst du in grösster Gefahr. Wir wissen nicht, ob die beiden Geschichten z u sammenhängen, ich gehe aber davon aus. Es sitzt kein Verdächt i ger in Haft und du bist noch am Leben, also ist der Plan, von wem auch immer, nicht aufgegangen, was bedeutet, er oder sie könnte n noch einmal versuchen wollen, das Werk zu bee n den.“
    „Warum will mich jemand töten? Was habe ich denn g e tan?“
    „Das weiss ich noch nicht. Es könnte schlicht daran li e gen, dass du eine Verwandte von Dina bist und daher eine potentielle G e fahr für Henrys Treue da r stellst.“
    „Das ist doch vollkommen absurd.“ Die Situation erschien Beth dermassen unrealistisch, dass sie das G e fühl hatte, neben sich zu sitzen und dem ganzen Schauspiel als Gast be i zuwohnen.
    „Beth, nichts ist unmöglich.“

Kapitel 27
     
    Ganz selbstverständlich s chloss Jérémie vor Beth die Haust ü re auf und führte die gewohnten Abläufe aus. Schlüssel auf das Kästchen l e gen, Schuhe ausziehen, Hemd lockern, in die Küche gehen, sich etwas zu trinken aus dem Kühlschrank nehmen. Beinahe hätte er das kleine Detail vergessen, das eine entscheide n de Veränderung mit sich brac h te. Beth. Sie bewegte sich in seinen Räume n beinahe so selbstverständlich wie er selbst . Möglicherweise lag es daran, dass sie im ersten Augenblick nicht wie der Fremdkörper wir k te, der sie sein sollte . Seltsam, wie schnell man sich an etwas gewö h nen konnte. Jérémie grübelte noch ein Weilchen darüber nach, bis Beth sich zu ihm in die Küche gesellte. Sie wirkte angeschl a gen und müde.
    „Noch ein Feierabendbier?“
    „Klingt verlockend. Ich hätte aber auch ein bisschen Hu n ger.“
    „Tiefkühlpizza?“
    „Perfekt.“
    Jérémie öffnete den Gefrierschrank und ohne genau hingesehen zu haben, hatte er mit einem Griff zwei Pizzas in den Händen. G e konnt packte er sie aus und schob sie in den Ofen. Die flie s senden Bewegungen e r weckten den Anschein , als würde er das nicht zum ersten Mal machen. Dann besorgte er zwei Bier, die er mit der Eleganz eines Barkeepers öf f nete.
    „Prost.“
    „Ja, santé, wie der Franzose sagt.“
    „Ganz richtig.“ Dann folgte Schweigen. Verlegen fixierten Jérémie s Augen seine Füsse. Als er das näch s te Mal b linzeln musste, schien es, als würde er sich und seine Gedanken wieder ins hier und jetzt zurückholen. Schliesslich begannen beide gleic h zeitig zu sprechen.
    „Oh, entschuldige, Ladies first.“ Sein Lächeln wirkte ve r krampft, so als müsse er sich unbedingt etwas von der Seele reden, zwang sich aber, nach Regeln der Sitte zu handeln.
    „Ich … “ setzte Beth an und brach wieder ab. „Nun, eigentlich wollte ich fragen, wie weit ihr mit der Wo h nung seid. Kann ich morgen z u rück?“
    Mit dieser Frage hatte er nicht gerechnet. Jérémie fiel aus allen Wo l ken.
    „Bist d u verrückt? Nein! Du gehst auf keinen Fall z u rück. Du bleibst hier.“
    Jetzt war es an Beth den Boden unter den Füssen zu verlieren. „Wie bi t te? Warum das denn?“
    „Na vielleicht, weil dich jemand u m bringen will?“
    „Das gibt es doch nicht. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Wenn ich nach Hause gehe, schliesse ich alle Türen und Fenster und

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