Wenn nichts mehr ist, wie es war
Verschlag und noch weniger aus seiner Gegend raus. Eine schöne, gesunde und gepflegte Frau ist Mangelware. Mit der Zeit hat sich herausge stellt, dass T ip noch ein wenig leichter zu überze u gen ist, sich ein bisschen auf das Sammeln genauerer Infos zu konzentri e ren und exaktere Ang a ben zu machen , wenn er ab und an ein – v orsicht, jetzt kommt ein Männerwort – Prachtexemplar zu sehen b e kommt.“
„Dein Männe rwort kann nicht annähernd den Wert der Kompl i mente reduzieren, die du mir eben gemacht hast. D a musst du dir schon e t was mehr Mühe geben.“
„Nicht doch, so kannst du das nicht auslegen. Wenn ich dich ans e he, könnte ich mir vorstellen, dass du in das Beuteschema mehr e rer männlicher Mitmenschen passt, weshalb ich mir g e dacht habe, du könntest Tip gefallen. Was sich als korrekt herausgestellt hat. Das hat nichts mit meiner persönlichen Me i nung zu tun.“
„Hat es nicht? Nun, dann kann ich dir ja auch offen und ehrlich sagen, dass ich finde, du bist hässlich wie die Nacht.“ Mit aufg e setzter Übe r heblichkeit erhob sie sich vom Sofa, ging mit den inzwischen leeren Tellern in die Küche zurück und lie s s einen verdutzten Jérémie alle i ne im Wohnzimmer zurück.
„Eh, hallo? Und jetzt lässt du mich hier einfach so sitzen? Na toll. Echt diese Weiber, warum bin ich übe r haupt nett zu ihnen? Da gewährt man ihnen nur eine Nach t Asyl unter dem eigenen Dach und schon fü h ren sie sich auf, wie die Queen persönlich. Oder ist das so ein englisches Ding?“ Die Lautstärke in der er sprach, reichte zweifellos aus, dass die Worte Beths Ohren erreichten. Sie reagierte aber nicht im Gering s ten auf seine Provokationen. Still vor sich hin lächelnd räumte sie seelenruhig die Geschirrspülm a schine ein.
„Sag mal, arbeitest du in Zeitlupe? Es kann doch nicht so lange da u ern, bis zwei Teller in die Maschine gestellt sind!“ Ertönte es wi e der aus dem Wohnzimmer. Beth registrierte die Worte, strafte ihn aber weiter mit Kommentarlosigkeit. Nachdem sie noch einige überflüssige und unnütze Dinge erledigt hatte, schle n derte sie langsam zurück zum S o fa.
„Ich wünsche eine gute Nacht.“ Dann wa ndte sie sich zum G ehen. Am lieb sten hätte sie laut losgelacht. Inständig wünschte sie, dass er sein eigenes Gesicht in diesem Moment sehen könnte. Übertri e ben gleic h gültig stolzierte sie los.
„Stopp.“ Er schleuderte das Wort in einem Befehlston heraus , der ke i n en Widerspruch erlaubte. Beth zuckte zusammen und blieb aus einem Reflex heraus umg e hend stehen.
„So nicht , meine Liebe. Sie bewegen ihren Hintern jetzt sofort wieder auf dieses Sofa und sperren I hre Lauscher auf. Ich habe nämlich etwas zu berichten. Es handelt sich hierbei um eine ei n malige Chance. Ich würde also nicht lange zögern. Der Coun t down bis zur U n gültigkeit dieses Angebots läuft ab jetzt für 30 Seku n den. 29.., 28…, 27… “
Noch zögerte Beth, doch dann siegte die Neugier. „Schon gut, schon gut, ich komme.“
Jérémie zählte immer noch und Beth beeilte sich, z u rück auf das Sofa zu kommen. Mit verschränkten Armen setzte sie sich hin, um ihm zu zeigen, dass sie über sein Vorgehen nicht erfreut war und schmol l te.
„ … Eins. Das war knapp.“
„ Für wen? Also ich hatte noch Zeit genug, mich hierher zu setzen. Es war klar e r sichtlich, dass du knapp dran warst, weil ich beinahe schon geschlafen hä t te.“
„Ja, natürlich “ , s chnaubte Jérémie .
„Wie dem auch sei, was hast du hier G rosses zu eröf f nen?“
„Dass du mir den letzten Nerv raubst.“
„Wie bitte?“ Beth meinte ernsthaft sich verhört zu haben. „Wenn hier jemand ti e risch auf die Nerven geht, dann bist du das!“
„Siehst du? Schon wieder! Halt doch einfach mal kurz die Kla p pe! Ich war doch noch überhaupt nicht fertig und schon fällst du mir ins Wort.“
Beth schnappte wie ein Fisch an Land nach Luft.
„Du willst schon wieder was sagen, richtig? Ich habe dir einen gut gemeinten Rat: Lass es. Jetzt will ich dir hier mein Herz ausschü t ten, weil du ja sowieso keine Ruhe gibst und bei der nächsten G e lege n heit wieder nachbohrst , und was machst du? Du sorgst mit deinen Zickereien noch dafür, dass ich mein Vorhaben überde n ke .“
In Gedanken wog Beth kurz ab, ob sie lieber seine Aussage d e mentieren wollte oder ob die Neugierde über das, was er loswe r den wollte, überwog. Sie ent schied sich für L et z teres.
„Ich höre.“
Als
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