Wenn nichts mehr ist, wie es war
kontrolliere alles zweimal, auch die Elektro- und Gasger ä te.“
„Das ist nicht witzig.“
„ Da hast du absolut R echt . D ennoch, wenn es wirklich jemand noch einmal versuche sollte, dann ist de r jenige doch schlau genug, eine Möglichkeit zu finden, auch wenn ich unter de i nem Dach wohne. Oder willst du mich etwa unter Verschluss halten? Dann sperr mich in eine deiner Ze l le n !“
„Das sollte ich vielleicht tun.“
„Das ist wiederum auch nicht sehr k o misch.“
„Ich weiss. Natürlich würde diejenige Person auch in dieser Wohnsit u ation eine Möglichkeit finden, wenn sie wollte, aber es würde wenig s tens schwieriger. Wenn du alleine in der Wohnung bist, kann es jederzeit passieren. Dann bist du quasi zum Abschuss freigeg e ben.“
Und dann geschah etwas Unvorstellbares . Beth entdeckte die kle i ne, feine Falte zwischen Jérémie s A u genbrauen.
„Das gibt es doch nicht!“, r ief sie halb belustigt, halb gerührt. „Du machst dir So r gen um mich!“
„Ach was!“ Vehement begann Jérémie sich zu wehren. „Ich … N ein … A lso es geht doch darum, dass du ein potentielles Mordo p fer bist und es meine Pflicht ist , dich zu schützen. Das ist a l les.“
„Das ist keinesfalls alles. Du sorgst dich um mich, ich sehe es zwischen deinen A u gen.“
„Ja, natürlich. Zwischen den Augen, wie originell! Müsste es nicht eher in den Augen heissen?“ Aber er kannte die Antwort bereits. Seine damalige Verlobte hatte auch immer von der kle i nen, kaum sichtbaren Falte zwischen seinen Brauen g e sprochen.
„Du weißt genau , wovon ich spreche. Ich habe die kleine Falte en t deckt, du bist entlarvt.“ Mit diesem Wissen kehrte auch die Heiterkeit schleichen d , aber immerhin, wieder z u rück.
„Die Pizza ist fertig.“ Der Themenwechsel kam Jérémie genau gel e gen.
Beth ging zum Schrank und stellte das Geschirr auf die Kochinsel. Ku r zerhand landete jeweils eine Pizza auf einem Teller, wo sie fein säuberlich in a cht Teile geschnitten wurden, um dann mit Jérémie im Wohnzimmer zu verschwi n den.
Beth folgte ihm mit den Bieren. „Ist das jetzt dein Ernst?“
„Was?“ Mit Unschuldsmiene nahm Jérémie auf dem Sofa platz.
„Du willst auf dem Sofa essen?“
„Sieht ganz so aus. Du darfst dich aber gerne an den Esstisch se t zen, wenn dir das lieber ist. Ich bevorzuge es, Tiefkühlpizza mit den Händen auf dem Sofa zu verti l gen.“
„Na dann.“ Lässig lies s sich Beth im Schneidersitz neben ihn si n ken und hob die Pi z za auf den Schoss.
„Na , wie schmeckt Sofapizza?“
„Lecker.“ Genüsslich biss sie in ihr erstes Stück. Daran könnte sie sich gewöhnen, doch diesen Gedanken behielt sie lieber für sich, sonst b e kam er noch das Gefühl, es hätte etwas mit ihm zu tun. Das wollte sie unbedingt vermeiden, denn sonst wäre die lockere Sti m mung wieder futsch und sie würden sich erne ut mit S treiten beschä f tigen.
„Hör mal, ich weiss, du willst nicht darüber sprechen, aber wäre es trotzdem möglich , N äheres über die Sache von heute Nachmittag zu erfahren?“ Sie bewegte sich auch mit diesem Thema auf dü n nem Eis, aber sie hoffte, nicht einz u brechen.
„Was meinst du? Wir haben doch alles besprochen.“
„Das glaube ich eher nicht. Wir sprachen darüber, w a rum wir in dieser schrecklichen Gegend waren. Weshalb es aber wir k te, als wärst du dort nicht nur wegen deiner Dienstmarke bekannt, muss mir wohl entgangen sein.“ Schief schaute sie ihn an und war g e spannt, welche Ausrede er diesmal brachte, um di e sem Gespräch ausweichen zu kö n nen.
„Sah das so aus? Tja, dann hast du einen falschen Eindruck g e wonnen. Es ist gut, dass mich die Leute dort kennen. Ein i ge, die ich ab und zu aufgegriffen habe, aber eigentlich harmlose Typen mit einem Drogen- oder Alkoholproblem sind, haben von mir einen Deal angeboten erha l ten. Sie helfen mir und ich lasse sie laufen. Wenn sie l ü gen oder erneut etwas anstellen und sie auf meiner Wache landen, wird neu verhandelt. So lief es auch mit Tip. Leider ist die Unte r kunft von Tip etwas schwer zu erreichen und nicht unbedingt ein Luxush o tel. Der Typ hatte nur wenig Glück in seinem Leben, aber mit unserer kleinen Vereinbarung klappt die Sache mit dem Leben und leben lassen w e nigstens ganz gut.“
„Ach so. Und was soll dieses Frauending? Anschauen aber nicht anfassen? Das hatte etwas von einem Stripl o kal.“
„Tip weiss , wo er hingehört. Deshalb kommt er kaum aus seinem
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