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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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glitzernden Augen an. Und von einem Moment auf den nächsten hatte sie das Gefühl, in sein en Augen zu ertrinken . Zu spät erkannten sie, dass der Augenblick bereits zu lange an dauerte. Sein Lächeln schwand, die G e sichtszüge wurden ernster. I hr schlug das Herz bis zum Hals. Die Luft füllte sich mit einer kni s ternden Spa n nung , die sich direkt in einem heissen Prickeln auf der Haut zu entladen schien . Dann, als es kaum mehr ausz u halten war , wandten beide b einahe gleichzeitig den Blick voneinander ab. Verlegen räusperte sich Beth und strich eine imaginäre Falte an ihre m Shirt glatt, wä h rend Jérémie das Kissen mit unnötiger Sorgfalt an seiner Seite dr a pierte .
    Beth fand als E rste die Sprache wieder . „Also, ich werde dann mal schlafen g e hen. D anke für die Pizza und das Bier.“ Langsam stand Beth auf. Ein wenig orientierungslos und verwirrt steuerte sie rückwärts den Ausgang an. Dabei stolperte sie über eine grosse Bodenv a se, die zu ihrem Glück schwer ge nug war, um nicht zu kippen , sondern nur leicht ins Wanken geriet . Mit tastenden Hä n den such t e sie hinter sich die Tür und wurde schliesslich fü n dig. „Gute Nacht.“ Eilig drehte sie sich um und jagte förmlich die Treppe hi n auf.
    Jérémie war endlich fertig mit dem Ric h ten des Kissens und schaute zu der Tür, du rch die Beth eben noch so eilig verschwu n den war. „Ja, sie ist wirklich äusserst nervt ö tend.“
    Tief Luft holend , machte er es Beth nach, nur dass er die Treppe lan g sam, Schritt für Schritt hinaufstieg und auf jeden Laut von oben lauschte. Er schaffte es in sein Zimmer, ohne Beth noch ei n mal über den Weg zu la u fen.
     
     

Kapitel 28
     
    Am nächsten Tag traf Beth alleine in der Polizeist a tion ein.
    „Hy Irene! Hast du eigentlich auch mal frei?“
    „Klar, immer wenn du nicht hinsiehst!“ Mit einem Augenzwi n kern u n terstrich sie ihre Aussage.
    So unbefangen wir möglich erwiderte Beth ihr Lächeln . „Ist Jérémie schon da?“
    „ Schon da gewesen. Als ich kam, war er unten im Kraf t raum, der Kerl war so verschwitzt, keine Ahnung wie lange er schon tra i niert hatte.“
    Beth war nicht ganz klar, wesha lb Irene ihr das erzählte, also stel l te sie sich taub . „ Wann kommt er wi e der ?“
    „ E r wurde zu einem Diebstahl gerufen. Ich weiss nicht genau, wann er zurüc k kommt.“
    „Ach so. Na gut, dann schau ich ei n fach später wieder rein. Bis dann!“
    „Oh, warte noch!“
    Beth drehte sich wieder zu Irene um. „Ja?“
    „Das ist vorhin noch gekommen. Es handelt sich , glaube ich , um die Sachen, die deine Tante bei sich trug, als sie gefunden wurde. Ich dac h te, du hättest sie vielleicht gerne. Jérémie hat es zwar noch nicht gesehen, aber weil von allem ein Foto geschossen wu r de, denke ich, ist es in Ordnung, wenn du den Umschlag mi t nimmst.“
    „Oh, wow. Daran h abe ich überhaupt nicht gedacht . Aber, ist es wirklich ok ay ? Ich meine, sind alle nötigen Untersuchungen g e macht worden? Nicht, dass ich noch Fingerabdrücke ver w i sche oder so e t was.“
    „Keine Angst, wenn das so wäre, wären die Artikel nicht freig e geben worden. Nur zu, nimm es.“ Auffo r dernd hielt sie Beth den Umschlag hin.
    Zög ernd streckte diese ihre Hände aus und Griff danach. „Danke Ir e ne.“
    Irene nickte nur aufmunternd.
     
    Natürlich war Madeleine nicht weit, als Beth wieder aus der Tür raus war. „Er war also lange im Kraftraum? W a rum das denn?“
    „Och, da gibt es viele Gründe. Vorwürfe, verwirrende Gedanken, ein schönes Erlebnis usw.“ Irene zuckte mit den Schu l tern. „Wer weiss das schon so genau?“
    „Gib es zu, du hast als Kupplerin ve r sagt.“
    „Noch ist es nicht vorbei.“
     
    Den Umschlag fest unter die Arme geklemmt, eilte Beth durch die Stra s sen. Sie wollte so schnell wie möglich ins Haus zurück, um ihre Ruhe zu haben. Dabei bemerkte sie nicht, wie sie an einem Mann vorbei eilte, der ihr betont unauffällig nachschaute. Er ric h tete seinen hochgeschlagenen Kragen neu, um sein Gesicht besser zu verbergen, die grosse Sonnenbrille tat das Übrige . Dann setzte er sich in Bew e gung . L angsam aber stetig heftete er sich an Beths Fersen. Als diese an ihrem Ziel ankam, war sie sich nicht b e wusst, wie froh sie darüber sein konnte .
     
    Beth setzte sich mit einer Tasse Kaffee an den Tisch auf der V e randa. Bevor sie den Umschlag öffnete, drehte sie ihn unschlüssig in ihren Händen herum. Es war ein seltsames Gefühl,

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