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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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schneller vorankommen und du bald wieder nach England zurückkehren kön n test.“
    Beth verspürte bei diesen Worten einen unerwarteten Stich. Ung e duldig schob sie das Gefühl beiseite. „ A ber…“
    „Kein A ber. Du wirst hier bleiben. Wenn alles gut läuft , ist es doch nur für einen oder zwei Tage. Diese Zeit in absoluter Abg e schiede n heit ist ideal zum G eniessen und neue Kraft tanken. Du hast wirklich viel durc h gemacht, gib dir diese Zeit.“
    Zugegebenermassen klang es verl o ckend. Beth dachte daran, dass Jérémie nach seiner Zeit bei der Polizei in die Werbung gehen könnte, in Anbetracht dessen, wie er ihr diese Auszeit schmac k haft gemacht hatte. „Das mit der völligen Abgeschiedenheit stimmt aber nur bedingt, ich gehe davon aus, dass du die Touri s ten vorhin auch ges e hen hast?“
    „Ja. Aber die kommen nur in kleine Teile des Klosters. Du wirst sie nicht einmal b e merken. Und sie dich auch nicht.“
    Jérémie führte Beth zurück zu Schwester Johann a und übergab sie ihrer Obhut. Schwester Johanna begann ihr sofort einige Regeln zu e r klären, noch während Jérémie dan eben stand. „Als erstes werden Sie mir all I hren technischen Schnickschnack geben. Ihr Mobilte l e fon, den i P od und solche Sachen. Das brauchen S ie hier nicht, denn S ie sollen zuh ö ren, was I hr Körper und Gott zu sagen haben und nicht die Musik aus Lautspr e chern.“
    Nachdem Beth das gehört hatte, warf sie Jérémie einen eindringl i chen Blick zu.
    „ Jérémie ...“ Langgezogen presste sie seinen Namen zwischen zusammeng e bissen Zähnen hervor.
    Dieser wusste allerdings nichts besser, als Anstalten für einen schnellen Aufbruch zu machen. „Es sieht ganz d a nach aus, als würdet ihr beide gut miteinander zurecht kommen. Schwester Johanna, ich würde gerne noch bleiben, aber ich muss wieder z u rück. Ich danke I hnen ganz herzlich dafür, dass S ie Beth bei sich au f nehmen. “
    Dann wandte er sich an Beth. „Ich weiss, das G anze fällt dir schwer, aber es ist wic h tig, dass ich mich auf dich verlassen kann.“
    „Die wollen mir mein Mobiltelefon wegnehmen! Wir kann ich dann meine Eltern erreichen oder dich? Und was ist, wenn doch der Notfall ei n tritt?“
    „Die Schwestern haben ein Telefon. Deine Eltern kannst du unb e sorgt mir überlassen . Wenn ich etwas Neu es habe, melde ich mich bei dir und wenn die Gefahr in Nizza gebannt ist, werde ich dich hier abholen la s sen.“
    „Aber du weißt doch überhaupt nicht, was ich meinen Eltern schon gesagt habe! Geschweige denn, we l che Geschichten du ihnen zumuten kannst! Ich habe dir auch noch nichts von dem Gespräch erzählen kö n nen, dass ich als L etztes mit ihnen führte. Mein Vater hat nämlich bestätigt, dass Dina aus einer Protes t phase heraus geheiratet hat te , sich dann aber scheiden liess und nach London zurüc k kam.“
    „Deine Eltern werden nichts erfahren , was nicht dringend notwe n dig ist. Haben dir deine Eltern irgendetwas erzählt, was uns nüt z lich sein könnte und wir noch nicht aus eigenen Recherchen wi s sen?“
    „Nein.“ Niedergeschlagen starrte Beth auf den Boden. Da setzte Jérémie einen Finger unter ihr Kinn und zwang sie mit sanftem Druck ihn anzusehen. Er sah ihr fest in die A u gen.
    „Vertrau mir.“ Dann liess er sie los, drehte sich um und war im nächsten Moment durch die Tür ve r schwunden.
    „So habe ich ihn noch nie gesehen.“ Beth hatte nicht b e merkt, dass Schwester Johanna näher gekommen war. Es hätte Beth sehr int e ressiert, was die Nonne damit meinte, a ber sie kam nicht da zu, F ragen zu ste l len. Mit erstaunlich festem Griff schnappte sich Schwester Johanna Beths Oberarm und führte sie durch die Klo s termauern. Dabei bekam Beth die Schlafkammer, die Kapel le, de n Esssaal und den Garten g e zeigt, um dann am Ende eines langen Rund gangs festzuste l len, dass die Drohung wahr gemacht wurde und ihr sämtliche technischen Mittel abgenommen wurden , die einen Kontakt zur Aussenwelt hätten herstellen können. Die Situ a tion war für Beth neu und ung e wohnt, aber sie besann sich auf Jérémie s Worte und hielt sich daran fest. Mit der Zeit siegte dann auch die Neugier darüber, wie es in diese n Mauern we i terginge und was noch alles auf sie zukommen wü r de.

Kapitel 36
     
    Mit eindeutig überhöhter Geschwindigkeit raste Jérémie z u rück nach Nizza. Unterwegs hatte er versucht, Paul zu erreichen, aber er war zu sehr damit besc häftigt, das Auto zu lenken, da s s er

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