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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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ihrer Unte r stützung verlangt. Es könnte also sein, dass sie in der nächsten Zeit das Haus verlässt. Wir müssen ihr nach wie vor auf den Fe r sen bleiben. Vie l leicht führt sie uns zu ihm.“
    „Und wenn nicht?“
    „Dann klopfen wir an und fragen sie, ob sie etwas von ihrem Mann g e hört hat. So einfach ist das.“
    „Sie wird es uns nicht sagen.“
    „Wahrscheinlich nicht, nein. Aber verl o ren haben wir dann auch nichts.“
    „Und wenn die Tarnung unserer Ermittler auffliegt?“ Paul wollte kein Risiko eing e hen.
    In einem etwas gereizte re n Tonfall als beabsichtigt holte Jérémie zu einer An t wort aus. „Dann sind sie dämlich und im falschen Beruf. Ich will nicht hoffen, dass sie bei Frau Depruit an die Tür klopfen werden und sich als ihre Beobachter vorstellen, die den Auftrag erhalten haben, sie zu fragen, ob sie von ihrem wild g e wordenen Ehemann etwas g e hört hat.“
    „Nun ja, zugegeben, das wäre sehr ung e schickt.“
    Die Feststellung, dass Paul auch nach dieser pampigen Antwort zu seiner Aussage stand, stimmte Jérémie deutlich milder. „ So kann man es auch sagen. U nd ich bin der Meinung keine ung e schickten Leute in meinem Team zu h a ben.“
    Paul hatte das versteckte Kompliment genau verstanden, liess sich aber nichts a n merken.
    „Nun denn.“ Jérémie stand auf. „Paul, wenn Sie hier alleine z u recht kommen , werde ich mich jetzt um Beths Sicherheit kü m mern.“
    „Kein Problem.“
    „Was? Jérémie , was hast du vor?“
    Mit Protest ihrerseits hatte er gerechnet, er duldete aber keine W i derrede. „Du packst jetzt einige S a chen und kommst mit.“
    Sie spürte, dass Widerstand zwecklos war und folgte seinen A n weisungen. Mit gepackter Tasche sass sie einige Minuten später in seinem A u to. „Wo bringst du mich hin?“
    „Das wirst du sehen. Die Fahrt dauert eine Weile, also mach es dir b e quem.“
    Schon bald konnte Beth feststellen, dass sie Nizza hinter sich g e lassen hatten und immer weiter davon wegfuhren. Da sie das b e drückende Schweigen, das seit Beginn der Fahrt herrschte, sowi e so nicht mehr aushielt, gab sie der brennenden Neugierde nach. „Wohin fahren wir? Ich meine, die Landschaft ist wu n derschön hier, aber ich gehe nicht davon aus, dass du mir die Schönheiten der Umgebung zeigen möchtest.“ Gespannt auf eine Antwort wa r tend schloss sie den Mund. Sie wartete ve r geblich. „Gut, du willst mir nicht sagen , wo es hin geht, du bist offensichtlich auch en t schlossen, überhaupt nichts mehr zu sagen. Dann grummle w e nigstens eine Antwort. Denn eigentlich ging ich davon aus, dass ich die Stadt nicht verla s sen darf.“
    „Ach, ist es dir auf einmal ein Bedürfnis, sich an dieses Verbot zu ha l ten?“
    Er hatte ihr ihren Ausflug nach Monaco noch immer nicht verzi e hen . Aber wenigstens hatte er etwas gesagt. Darauf liess sich au f bauen. „Ich kann wohl froh sei n, dass du mich nicht verhaftet hast, als ich dir sagte, ich wäre trotz allem in Monaco g e wesen.“
    Frustriert registrierte sie, dass seine Antwort nur noch ein Schna u ben war. Seine Gesprächsbereitschaft schien effe k tiv bei null zu sein.
    „Hättest du mich verhaftet, wärest du jetzt nicht auf Mission ‚S i cherheit’ , sondern könntest deine Verbrecher j a gen.“
    „Herzchen, jetzt halt die Luft an. Natürlich würde ich mich lieber pe r sönlich darum kümmern, dass dieser Henry hinter Gitter kommt. Aber ich bin zuversichtlich, dass Paul mich würdig ve r tritt, bis ich wieder z u rück bin. Was mich erstaunt , ist, dass du deinen Schnabel immer noch so frisch fröhlich aufreissen kannst. Wenn du es genau wi s sen willst, ich habe mir wirklich überlegt, dass es besser gewesen wäre, dich einzukerkern, dann wärst du vielleicht nicht drei Mal beinahe getötet worden!“ Ausser sich vor Wut trat Jérémie aufs Gas. Beth be o bachtete beunruhigt, wie die Tachonadel stetig höher kletterte. So ruhig wie möglich versuchte sie auf seine Worte einzug e hen.
    „Du nimmst das persönlich, stimmt’s? Ich stehe unter deinem Schutz und du siehst es als persönliches Versagen an, dass du deinen Schützling drei Mal beinahe ve r loren hättest.“
    „Natürlich tu ich das!“
    „Ich muss meinen Schnabel so weit aufreissen. Das ist meine Art damit umzugehen, so wie es dein e ist , wütend zu werden. Ich weiss nicht, wie ich das alles sonst verkraften soll. Ich habe A ngst, dass ich zusamme n breche, wenn ich das alles nicht durch mein Geplapper so gut es

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