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Wenn nichts mehr ist, wie es war

Wenn nichts mehr ist, wie es war

Titel: Wenn nichts mehr ist, wie es war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Berger
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anderer Meinung.“ Siege s sicher stand Larissa auf.
    „ An I hrer Stelle wäre ich mir da nicht so sicher. Ich gehe eher davon aus, dass der momentan damit beschä f tigt ist, sein Geld zu zählen.“
    Ein verständnisloser Blick war die Antwort. Dann öf f nete sich auch schon die Tür und Larissa wurde von einem Polizisten in ihr vorübergehendes Domizil g e führt.

Kapitel 37
     
    Draussen wurde es langsam dunkel. Beth lag, alle Viere von sich gestreckt, auf eine r Steinbank im Inne n hof und beobachtete wie die weissen Quellwolken vorbeizogen. Nachdem Schwester J o hanna sie ausführlich in den T a gesablauf der Nonnen eingeführt hatte und ihr ans Herz legte, an den Messen teilzunehmen, da es für den inneren Frieden hilfreich wäre, hatte Beth sich davong e stohlen und die Erkundungstour alleine fortgesetzt . In die vord e ren Bereiche, wo die Touristen sich aufhalten durften, hatte sie sich nicht getraut. Hing e gen erwischte sie sich mehrfach, wie sie vor der kleinen Holztür auf und ab ging. Es wäre ein Leichtes gew e sen, aus dieser Tür zu schlüpfen und abzuhauen. Aber etwas hielt sie davon ab. Vie l leicht bildete sie sich diese unsichtbare Barriere aufgrund der Heiligkeit dieser Mauern nur ein, mögl i cher weise war es aber auch das Bewusstsein, dass eine Flucht aus ihrem Nest in die dunkle Einsamkeit der umliegenden Wälder ein hirnloses Unterfa n gen wäre. In der Betrachtung des sich verfärbenden Himmels verloren sich ihre Gedanken in unkontrollierten Str ö men. Sie konnte kaum gla u ben, was sie in den letzten Tagen alles erlebt hatte. Die neuen Eindr ü cke, die Übermacht an Reizen, die auf ihre Sinne trafen, wie nahe sich Trauer und Glück, Angst und S i cherheit sein konnten und doch hielten tiefe Schluchten diese Empfindungen voneinander fern. Einen gelie b ten Menschen hatte sie verloren und ironischerweise genau deswegen viele neue Me n schen in ihr Herz geschlo s sen. Dann spürte sie, wie ihr eine Träne über die Wange rollte. Sie hatte nicht bemerkt, dass sie weinte. „Ihr habt gewusst, w o von ihr spracht, als ihr mich hierher brachtet. Ich weiss es jetzt auch.“ Ein tiefer Seufzer entfuhr Beth.
    „Ich habe mir schon gedacht, dass du nicht lange brauchst, um auch zu spüren, was Jérémie damals hier gefunden ha t te .“
    Erschrocken fuhr Beth hoch. Schwester Johanna stand wie ein Geist neben ihr und genauso lautlos schien sie auch gekommen zu sein. „En t schuldige Kind, ich wollte dich nicht erschrecken.“
    „Schon in Ordnung, ich war in Gedanken.“ Dass die Nonne von dem distanzierten Sie zu einem vertraul i chen Du übergegangen war , störte Beth nicht weiter. Irgendwie fühlte es sich genau ric h tig an.
    „Das habe ich gemerkt.“ Ein wissendes Lächeln huschte über das G e sicht der Nonne.
    „Was meinten S ie damit, dass Jérémie hier etwas gefunden hat? War er denn ö f ter hier?“
    „ Könnte man so sagen . Der Junge hat eine schwere Zeit hinter sich. E s grenzt an ein Wunder, dass es ihm he u te so gut geht.“
    „Ja. Er hat mir angedeutet, dass er es zu Hause nicht leicht hatte. Aber so wie er von seiner Mutter gespr o chen hat, kann ich mir kaum vorstellen, dass er sich nach der Zuflucht in diesem Gemä u er sehnte .“ Beth machte eine auslande Ge s te.
    „Manchmal heilt G leiches mit G leichem. Eine andere Form der Darlegung und des Praktizierens kann viel helfen und aus der Dunkelheit ein Licht scheinen la s sen.“
    „Ungefähr so, wie wenn manchmal gegen einen Brand auch nur ein Fe u er hilft?“
    „So kann man es sehen, ja. Auch wenn das Gegenfeuer bei Jérémie be i nahe zu spät gekommen wäre .“
    „ Wieso? Was ist passiert? Wie kam er überhaupt hie r her? Ich meine, er war noch jung und ich g ehe davon aus, dass er nicht mit dem Fahrrad hierher kam, um euch zu bes u chen.“
    „Da ist etwas Wahres dran. Du durchlebst im Auge n blick auch eine schwere Zeit. Es ist nicht leicht, wenn einem das Leben solch harte Aufgaben stellt. Ich kann mir gut vorstellen, dass das ein Grund ist, we s halb Jérémie dich an den Ort gebracht hat, an dem er zu sich selbst zurüc k fand. Er denkt wahrscheinlich, was ihm gut tat, kann dir nicht schaden. Irgendwie habe ich das Gefühl, du weißt nicht, wi e viel er dir von sich preisgibt, indem er dich hier unterbrachte. Darum werde ich dir jetzt erzählen, was Jérémie niemals aussprechen würde. Aber ve r wende dein Wissen mit Verstand, zeige es ihm, wenn die Zeit reif ist, ansonsten kannst du viel ze r

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