Wenn Vampire zu lutschen beginnen
wird.
„Danke“, raune ich, wie schon die vielen Male davor.
Mir drängen sich ganz andere Worte auf, doch ich halte sie zurück. Alles ist neu und ich viel zu verwirrt, als dass ich Flo jetzt damit konfrontieren möchte.
„Ich schlafe auf der Couch“, verkündet mein Freund zehn Minuten später.
Wir haben uns gesäubert und hängen befriedigt und satt auf ebendiesem Möbel herum. Ich drehe den Kopf und hebe die Augenbrauen.
„Warum?“
Bisher hat Flo immer bei mir im Bett geschlafen, wenn es mal spät geworden ist. Warum sollte er jetzt …?
„Ich dachte nur – wegen der neuen Situation – und so …“, stammelt er und errötet leicht.
„Was ist denn neu? Wir liefern uns gegenseitig Nahrung, mehr ist doch nicht“, antworte ich lauernd.
„Stimmt“, murmelt er und guckt mich dabei nicht an.
Ich könnte mich eine Stunde später für den Vorschlag selbst in den Arsch beißen. Flo liegt neben mir und atmet ruhig, nur ich finde keinen Schlaf. Sein Duft hält mich wach, die Fantasie, in der er und ich …
Irgendwann bin ich doch eingeschlafen und wache auf, weil mich etwas am Schwanz kitzelt. Ich gucke an mir runter und entdecke Flo, der selig an meiner Erektion nuckelt, wie ein Baby. Erregend ist es dennoch. Er hat sich herumgedreht, und als ich den Blick hebe entdecke ich, dass sein Schwanz vor meiner Nase wackelt. Automatisch nehme ich seine Eichel in den Mund und nuckle auch. Flo hat seine schmale Hand um die Wurzel gelegt und wichst sich, was ich nun nachahme.
Schwere Atemzüge und der Duft von Sex in der Luft, nebst Flos ureigenem Geruch. Ich kann nicht mehr, will jetzt unbedingt dieses geile Teil anfassen. Dränge seine Finger weg und packe Flos Schwanz, um ihn genüsslich zu lutschen und dabei weiter unten zu reizen. Mit mir passiert dasselbe: Flo schnippt meine Hand weg und packt zu. Wir machen einen Neunundsechziger! Ich verbiete mir das Denken und konzentriere mich auf die zuckende Härte in meiner Mundhöhle.
Fast gleichzeitig rasen wir ins Ziel, schlucken, saugen und massieren uns synchron. Noch nie hat sich etwas besser angefühlt. Dennoch, es ist etwas fremd und Flo guckt mich nicht an, während er sich vom Bett schiebt und ins Bad verschwindet. Habe ich etwas falsch gemacht?
Kurz darauf kommt er zurück, kleidet sich schweigend an und wirft erst dann einen scheuen Blick auf mich.
„Ich muss los“, murmelt er lapidar.
Ich nicke, doch eigentlich würde ich ihn gerne bitte, noch zu bleiben.
„Tja, Herr Fairbank, ich habe gute Nachrichten“, sagt mein Arzt wenige Stunden später. „Es gibt ein Produkt, das all den Personen, die das gleiche Leiden haben wie Sie, helfen wird. Sperma, als Zäpfchen gefroren. Garantiert sauber und – halten Sie sich fest – noch effektiver, weil es direkt im Darm aufgenommen wird.“
„Das heißt, wenn ich frisches Sperma direkt …?“, frage ich sicherheitshalber.
Der Doktor hebt die Augenbrauen und mustert mich amüsiert.
„Natürlich ist das die bessere Alternative, doch wer will schon …?“, erklärt er grinsend.
Ich. Ich will und ich weiß jetzt auch, wie ich Flo ködern kann. Nachdem ich mir von dem Doktor eine Packung des neuen Produkts habe geben lassen, gehe ich frohgemut nach Hause.
Der Frohsinn schwindet jedoch sehr schnell, als ich den Anrufbeantworter abhöre und Flos Nachricht aufnehme.
„Es ist besser … wenn wir uns andere Nahrungsquellen suchen“, sagt er und ich höre, dass er leise schnieft. „Mach’s gut.“
Mein Gott! Was ist nur los mit ihm? Ich weiß inzwischen, was mit mir los ist. Verliebt. Ich bin verliebt in meinen besten Freund. Obwohl es mir weh tut, lass ich ihn in Ruhe. Vielleicht wird er in ein paar Tagen ruhiger sein und sich wieder melden.
Flo meldet sich nicht, und es ist inzwischen eine Woche ins Land gegangen. Ich habe die Zäpfchen ausprobiert und finde inzwischen immer mehr Gefallen daran, meinen Hintereingang zu erforschen. Doch wie muss es meinem Freund gehen? Eine ganze Woche ohne Nahrung – oder hat er etwa einen anderen gefunden, der bereit ist …? Mein Bauch verkrampft sich und das erste Mal in meinem Leben als Vampir drängen sich Tränen hoch. Noch nie hat ein Mensch so tiefe Gefühle in mir ausgelöst, wie Flo.
Ich greife zum Telefon, doch bei ihm geht nur der Anrufbeantworter ran. Kurzentschlossen ziehe ich eine Jacke über und renne in die Nacht hinaus.
Nein, ich kann mich auch tagsüber frei bewegen. Dieser Mythos,
Weitere Kostenlose Bücher