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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entlassen. Wie ich ihn kenne, wird es noch schlimmer kommen, daran glaube ich fest, Mr. Sinclair.«
    Ich ließ sie sprechen und machte mir dabei meine eigenen Gedanken. Den Hörer hielt ich in der Hand. Über Autotelefon rief ich unsere Fahndungsabteilung an und gab den Namen Angelo durch. »Schaut mal nach, ob ihr damit etwas anfangen könnt.«
    »Was ist das denn für ein Typ?«
    »Ein Kidnapper.«
    »Kannst du ihn beschreiben?«
    »Schlecht. Aber warte mal.« Ich wandte mich an Brenda. Sie hatte Angelo lange genug gesehen, um sich sein Aussehen einprägen zu können. Deshalb gab sie mir auch eine Beschreibung, mit der der Kollege etwas anfangen konnte.
    »Das ist schon gut«, sagte er. »Wie sind Sie zu erreichen, Mr. Sinclair?«
    Ich gab ihm die Nummer des Autotelefons durch.
    Mit dem Auflegen des Hörers schob ich den ersten Gang ins Getriebe.
    »So, dann wollen wir mal.«
    Brenda nickte. Sie war auf ihrem Sitz sehr schmal geworden. Angst zeichnete ihre Züge. Der Schweiß stand als kleine Perlen auf ihrer Stirn. Fahrig bewegte sie ihre Hände.
    »Brenda«, sagte ich, »auch wenn es Ihnen schwerfällt, aber Sie müssen ruhiger werden.«
    Sie lachte auf. »Das sagen Sie so einfach, Mr. Sinclair.«
    »Gemeinsam werden wir es schaffen.«
    »Mal ehrlich. Glauben Sie denn daran, daß wir Gwen noch freibekommen?«
    Ich hob die Schultern. »Angelo wird nicht so dumm sein und seine Geisel töten. Solange das Kind lebt, haben wir noch eine reelle Chance.«
    »Ich wollte, ich könnte so denken wie Sie, Mr. Sinclair.«
    »Das lernt man im Laufe der Zeit.«
    »Meinen Sie?«
    »Sicher.« Wir hatten die Zufahrtsstraße hinter uns gelassen. Bevor ich in Richtung Lillie Road fuhr, schaute ich noch einmal zurück. Beide Spiegel gaben nur die blauschwarze Dunkelheit der Nacht wieder. Sie wurde von keiner Bewegung gestört.
    Am Himmel aber stand der volle Mond als ein alles beobachtendes Auge. Er würde so schnell nicht verschwinden. Ich war fest davon überzeugt, daß diese Nacht noch einige Überraschungen für uns bereithielt.
    Die erste erreichte uns nach wenigen Minuten, als sich das Autotelefon meldete. Ich sprach während ich fuhr und hörte schon am Klang der Stimme, daß die Kollegen etwas erreicht hatten.
    »Der Name war wichtig, die Beschreibung noch besser«, erklärte er.
    »Wenn mich nicht alles täuscht, handelt es sich bei dem Kidnapper um einen Mann namens Angelo Lombardi.«
    Ich wiederholte den Namen.
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nein, noch nie gehört.«
    »Ich auch nicht«, erklärte Brenda.
    »Was hat er denn auf dem Kerbholz?«, fragte ich.
    Der Kollege lachte. »So einiges. Begonnen hat er eigentlich relativ harmlos, als Autoschieber. Dann aber machte er Karriere im negativen Sinne. Er stieg in der Szene auf und entwickelte sich zu einem Einzelgänger. Spezialität: Raub. Was Morde angeht, so muß ich passen. Es gibt zwar einen Verdacht, aber der hat sich nicht bestätigt.«
    »Wo können wir den Mann finden? Wissen Sie das auch?«
    »Nein, der Wohnsitz ist unbekannt.«
    »Ich bedanke mich jedenfalls.«
    »Okay und viel Glück.«
    »Jetzt wissen wir mehr«, erklärte ich.
    Brenda teilte meinen Optimismus nicht. »Sorry, Mr. Sinclair, aber was nutzt uns der Name, wenn wir nicht wissen, wo wir ihn erreichen können?«
    »Der wird sich von selbst melden, glauben Sie mir!«
    ***
    Vor dem Tor der Villa hielten wir an, weil es geschlossen war. Brenda hockte jetzt noch verängstigter neben mir. »Ich traue mich nicht«, flüsterte sie. »Der Kerl reißt mir den Kopf ab.«
    »So schnell verliert man seinen wichtigstes Körperteil nicht, Mädchen. Außerdem bin ich noch da.«
    »Was soll ich tun?«
    Ich deutete auf das Tor. »Steigen Sie aus, melden Sie sich und sagen Sie, daß wir hier sind.«
    »Ja, das dachte ich mir.« Sie überwand sich und öffnete den Wagenschlag.
    Ich sah sie kurz im Scheinwerferlicht. Sie ging mit schleppenden Schritten, den Kopf hielt sie gesenkt. Ich konnte mir gut vorstellen, wie es in ihrem Innern aussah, aber so schlimm, wie sie es sich vorgestellt hatte, würde es schon nicht werden. Zudem ging ich davon aus, daß man unsere Ankunft dank der Videokameras längst bemerkt hatte. Brenda klingelte. Unter dem Knopf zeichneten sich die Rillen eines Mikrofons im Mauerwerk ab. Brenda mußte sich etwas bücken, um hineinsprechen zu können. Sie redete nicht sehr lange, kaum mehr als zwei Sätze, dann kam sie wieder zurück.
    »Und?« fragte ich, als sie die Tür geschlossen hatte.
    »Es war schlimm.

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