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Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Wenn Werwolf-Pranken streicheln

Titel: Wenn Werwolf-Pranken streicheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich brauchte nur seine Stimme zu hören, um das Zittern zu bekommen.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er fragte nur, ob ich das Kind und das Geld hätte. Als ich die Wahrheit erwiderte, hörte ich ihn toben.«
    »Aber er wird öffnen?«
    Sie deutete jetzt nach vorn. »Da sehen Sie.«
    Das Tor schwang zur Seite. Sekunden später schon bekamen wir freie Fahrt auf das Grundstück.
    Auch mir war nicht wohl bei der Sache. Ich hatte mich ja ohne offiziellen Auftrag hineingehängt. Dennoch war ich davon überzeugt, daß es schlimmer hätte kommen können. Vor allen Dingen für Brenda Rattigan und Gwen Harper.
    Der andere Teil des parkähnlichen Gartens lag auch weiterhin in tiefer Dunkelheit. Wir rollten durch die einsamen Lichtinseln auf das große Haupthaus zu, wo über dem Eingangsportal die hellste Lampe leuchtete. Je näher wir kamen, um so nervöser wurde Brenda. »Ich weiß gar nicht, was ich machen soll.«
    »Bleiben Sie cool.«
    »Das sagen Sie so.«
    Ich stoppte. Brenda zögerte noch mit dem Aussteigen. Ich verließ den Wagen zuerst und öffnete ihr die Tür. Totenbleich verließ sie das Fahrzeug. Als ich den Wagenschlag wieder zuhämmerte, mich drehte und zur Tür schaute, stand dort wie gemalt Cole Harper. Das Licht fing sich auf den Gläsern seiner Brille und ließ sie leuchten. Brenda hakte sich bei mir ein, als könnte sie so einen besseren Schutz finden. Ich wußte nicht, ob Harper mich schon vorher erkannt hatte, jedenfalls sprach er mich erst an, als wir die unterste Stufe der Treppe erreicht hatten.
    »Sie, Sinclair?« Seine Stimme klang ätzend. »Das hat mir gerade noch gefehlt. Wahrscheinlich sind Sie für das Mißlingen der Aktion verantwortlich, wie?«
    Wir waren vor ihm stehengeblieben. »Können wir das nicht im Haus besprechen?«
    Seine Lippen zuckten und bildeten einen nach unten hängenden Halbmond. »Sie kommen nicht in mein Haus.«
    »Dann betrete ich es auch nicht«, sagte Brenda schnell. Das wiederum gefiel Harper überhaupt nicht. »Daß Sie sich gegen mich gestellt haben, ist klar, aber…«
    »Ich stehe nicht gegen Sie, Mr. Harper. Ich bin auf der Seite des Kindes.«
    »Frechheit! Woher nehmen Sie diese Frechheit, so etwas zu behaupten? Sie haben versagt.«
    Brenda machte jetzt Nägel mit Köpfen. »Dann können wir ja wieder fahren, Mr. Sinclair.«
    »Ja, das meine ich auch.«
    Wir hatten uns schon abgewandt, als es sich der Hausherr anders überlegte. »Kommen Sie schon.«
    Wir betraten das Haus. Den Eingang hatte er freigegeben. Auch Liz, seine Frau, wartete in der großen Halle. Sie saß auf der Couch, hatte die Beine hochgelegt und wirkte im Gesicht ebenso verknittert wie das Kleidungsstück, das sie trug. Die Schminke war verlaufen. Um die Augen herum sah sie aus wie ein Clown.
    In der Rechten hielt sie ein Whiskyglas, sah uns und nickte. »Da kommen ja die Versager.« Wütend warf sie das Glas zu Boden. Es zerbrach nicht, weil die Teppiche so dick waren. »Ich habe gehört, daß Sie es nicht geschafft haben. Mein Kind ist weg, es ist wahrscheinlich tot.« Sie begann zu kreischen. Ihr Mann »beruhigte« sie auf eine recht rüde Art und Weise, in dem er ihr einen Schlag ins Gesicht versetzte. Liz verstummte, Brenda schaute zur Seite, ich schüttelte nur den Kopf. Cole Harper zeigte sich mühsam beherrscht. Ich konnte mir vorstellen, daß hinter der glatten Fassade ein Vulkan tobte, aber als Manager hatte er es gelernt, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten.
    »Was haben Sie zu berichten?« fragte er.
    Ich hob die Schultern. »Zwei Kidnapper leben nicht mehr. Die Bande war zu dritt…«
    Er winkte ab. »Es interessiert mich nicht, ob sie zur Hölle gefahren sind. Wichtig ist mein Kind und auch das Geld. Beides haben Sie nicht zurückbringen können.«
    »Ohne die Hilfe der Polizei gelingt so etwas nicht.«
    »Aber Sie waren doch da!« sagte er höhnisch.
    »Korrekt, Mr. Harper. Nur ist ein Mann zu wenig, um gegen eine Bande anzukommen, deren Plan todsicher ist.«
    »Und trotzdem sind zwei umgekommen?«
    »Ja.«
    »Weshalb haben Sie den dritten Kerl nicht stellen können?«
    »Weil ich die beiden anderen auch nicht gestellt habe.«
    Er ging zum Barwagen und schenkte sich einen Cognac ein. »Ach, was Sie nicht sagen. Wer war es denn?«
    Ich wartete, bis er die wertvolle Flüssigkeit eingeschüttet hatte, um ihn nicht aus der Ruhe zu bringen. Erst als er die Flasche wegsteckte, sagte ich: »Ein Werwolf hat die Männer getötet!«
    Er sagte nichts, blieb stumm wie ein Fisch. Nach einer

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