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Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben

Titel: Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Stelter
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werden.
    Wohlwollend betrachtete der Trainer meinen massigen Leib und installierte ein Anfangsgewicht von achtzig Pfund.
    Der Trompetenkäfer ist so klein, dass er fast unsichtbar ist, aber wenn man drauftritt, was schon mal passieren kann, weil er ja kaum zu sehen ist, dann platzt er. Beim Platzen gibt er ein trompetendes Geräusch von sich, und er stinkt! Unglaublich!!
    Ich muss mich bei der Maschine F 3 unbemerkt auf einen Trompetenkäfer gesetzt haben. Trompetendes Geräusch und Gestank erfolgten beim vierten Rückendrücken, woraufhin der Trainer ungefragt das Anfangsgewicht auf siebzig Pfund reduzierte.
    Ich machte beim Kieser Training die gleiche Erfahrung wie beim Lauftraining. Zu Beginn ging ich zweimal in der Woche hin. Ich hatte jeweils zehn Maschinen zu bewältigen. Nach vierzig Minuten war ich schon wieder draußen, und ich konnte die Gewichte sehr schnell immer weiter steigern.
    Bevor die Bewunderung zu groß wird: Es ist nicht so, dass ich freiwillig zum Training gehe. Nein, ich werde von meinem eigenen Körper zu diesem Training gezwungen. Manchmal lege ich längere Pausen ein. Ich weiß, dass das ein großer Fehler ist, aber es gibt halt jede Menge Ausreden: Urlaub, Tournee, Stress, Familienfeiern, Fernsehproduktionen.
    Wenn ich also mal wieder für fünf, sechs Wochen Ausreden gefunden habe, wenn ich mal wieder einen guten Monat lang kein Eisen verbogen habe, dann bekomme ich Rückenschmerzen. Rückenschmerzen sind so etwas wie der Hund, der morgens mit der Leine an deinem Bett steht, um dich dezent darauf hinzuweisen, dass Gassi gehen auf dem Programm steht.
    Manchmal brauche ich Druck, um Leistungen zu vollbringen, und der effektivste Druck sind nun einmal Schmerzen. Meine Rückenschmerzfolter treibt mich immer wieder an die »Innenliegenden-Rückenstreckmuskel-Trainier-Maschine«.
    Beim Laufen habe ich so eine effiziente Methode leider nicht. Ich habe keinen Hund, ich habe ein Auto. Aber wie ich schon sagte: Laufen ist wie Zähne putzen. Da hat man morgens auch keinen Bock drauf, und man muss es trotzdem tun.
    Ja, ich bin weitergelaufen, aber längst nicht mehr mit der Intensität und der Regelmäßigkeit wie am Anfang. Ja, ich bin zum Kieser Training gegangen, am Anfang regelmäßig, doch als ich wieder gerade gehen konnte, als die Rückenschmerzen weg waren, immer seltener.
    Wenn wir im Urlaub waren, in Noordkapelle, dann bin ich wieder über die Dünen gejoggt. Wenn ich auf Tournee war, habe ich ab und zu das Fitnessstudio im Hotel genutzt, ich bin in Berlin um den Lietzensee gelaufen und in Hamburg um die Alster.
    Aber die Pausen wurden länger, der Enthusiasmus hatte sich aus meinem Leben geschlichen, er war einfach verschwunden, aber eins verschwand nie: die Kilos. Ich wurde sie nicht nur nicht los. Es kamen noch welche dazu!
    Zum Glück ist es nie so weit gekommen, dass ich wieder anfangen musste, Gehpausen in meine Laufeinheiten einzustreuen, aber fit, nee, das war ich nicht.
     
     

Der Wendepunkt
     
     
     
     
    Wir waren in den Sommerferien 2008 natürlich wieder in Noordkapelle, und ich hatte auch joggend meine beiden Lieblingsstrecken absolviert, einmal rund um den Campingplatz und einmal vom »Zeerover« durch den Eichenwald nach Domburg und über die Dünen zurück.
    Aber ich bin auch einige Male im »Zeerover« hängen geblieben. Das ist eine gemütliche Strandkneipe, in der man sich wunderbar ernähren kann, einerseits mit Grimbergen, dem Bier, das in der Lage ist, die Qualität der Speisen, das Wetter und die eigene Gemütslage zu verbessern. Andererseits bietet das »Zeerover« eine Speisekarte, die einen sehr schnell realisieren lässt, dass man sich in den Niederlanden aufhält.
    Die Niederlande sind kulinarisch durch eine Edelstahlwanne geprägt, in deren Bodenplatte eine Heizschlange integriert ist. In diese Edelstahlwanne gibt man nun ein Speiseöl, das auf hundertneunzig Grad erhitzt wird.
    Diese Apparatur nennt man Fritteuse, und alles, was der Niederländer aus einer Fritteuse ziehen kann, hat eine nie gekannte Qualität. Ob es sich nun um die berühmten Frites Speciaal handelt (Der Holländer genießt seine Fritten am liebsten mit Mayo, Ketchup und Zwiebeln.), um Frikandel, Fleischkroketten oder Wiener Schnitzel (Ja, auch das bereitet der Holländer in der Fritteuse zu.). Der Holländer isst halt gern Sachen von undefinierbarem Inhalt, aber mit genau definierter Zubereitungsmethode.
    Essen Sie in Holland bitte keinen Salat, denn erstens werden die besten Tomaten,

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