Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben
diese rutschige Metallleiter runter, oder er lässt sich vom Beckenrand plumpsen, was auch nicht unbedingt eleganter aussieht, aber dann schwebt er. Seine Gelenke und seine Wirbelsäule werden längst nicht so belastet wie beim Laufen, dazu werden beim Schwimmen fast alle Muskelgruppen trainiert. Wir sehen, es gibt jede Menge Vorteile, aber man muss erst mal ins Schwimmbad fahren, und in diesem Schwimmbad muss man auch noch schwimmen können. Es muss also neben der Schulklasse, der Aqua-Fitness-Senioren-Gruppe und der Trainingsbahn für »Jugend trainiert für Olympia« auch noch ein Bähnchen frei sein für den Menschen, der einfach ein Stündchen Bewegung braucht.
Ich benutze auch beim Schwimmen gerne die Pulsuhr. Ich komme nie auf Werte wie beim Joggen oder Radfahren. Ich bleibe immer locker im aeroben Bereich oder darunter. Und trotzdem kommt man beim Schwimmen ganz schön ins Schwitzen, man spürt es im Wasser nur nicht so. Trotzdem sollte man nach dem Schwimmen viel trinken.
Aerobic:
Das ist ein ganz besonderer Spaß für einen Mann in den Wechseljahren – inmitten von bunt gewandeten sportiven Mädels zu stampfenden Rhythmen absonderliche Bewegungen zu vollführen. Aber wenn man es mal ausprobiert hat: Es macht gewaltigen Spaß. Der innere Schweinehund kann einen nicht zum Aufhören überreden, weil man von zu vielen Damen beobachtet wird. Man ist nach dem Training völlig fertig und völlig glücklich, dass man es geschafft hat.
Es gibt aber auch Nachteile.
Aerobic ist ein Gruppensport, also muss es feste Termine geben. Das schränkt diesen Sport bei mir schon mal stark ein. Im Cluburlaub mache ich es trotzdem gerne, mit einer Ausnahme:
Bei der Variation »Step-Aerobic« muss man in immer wieder variierenden »Tanzschritten« den Step, also die Stufe, die vor einem auf dem Boden steht, überwinden. Dazu ist mein Bewegungsapparat, oder besser, die Koordinierungsstelle meines Bewegungsapparates, nicht geeignet. Vielleicht hätte ich mir einen Plan aufmalen müssen. Die Mädels hatten natürlich ungeheuren Spaß, ich eher nicht.
Fitnessstudio (Cardio):
Im Fitnessstudio gibt es jede Menge Maschinen, auf denen Mann ein gutes Herz-Kreislauf-Training absolvieren kann. Ergometer, Crosstrainer, Laufbänder, Stepper. Jedes Gerät hat eine Kopfhörerbuchse und einen Fernseher in Sichtweite. Nachmittags kommen meine Lieblingssendungen, die Zoo-Doku-Soaps »Affe, Marabu und Nilpferd« oder »Erdmännchen, Matjes und Wolf«. Die dauern meist eine Stunde, so vergeht die Zeit auf dem Crosstrainer wie im Flug, voll klimatisiert, unabhängig vom Wetter, in jeder Stadt verfügbar.
Laufband, Ergometer und – wenn wir ehrlich sind – auch Crosstrainer trainieren wieder einmal hauptsächlich den Unterkörper. Deshalb sollte man sich auch mal auf einem Rudergerät niederlassen. Das Rudern ist eine Ganzkörperbewegung, da werden Beine, Po, Rumpf und Arme gleichzeitig trainiert. Deshalb ist das Rudergerät wohl das effektivste Fitnessgerät überhaupt.
Die besondere Auszeit
Mein Tourplaner hatte scheinbar den Ehrgeiz, möglichst viele B’s in diese Woche zu bekommen: In drei Tagen standen vier davon auf dem Tourplan: Baden-Baden, Basel und Betzdorf.
Nach dem Abend in der Stadthalle in Betzdorf warteten die nächsten vier großen Buchstaben auf mich. Vier Buchstaben mit enormer Strahlkraft: R-O-M-A!
Anne und ich hatten schon vor fünfzehn Jahren unsere ganz besondere Auszeit von der Familie eingeführt. Tristan und Edda waren damals drei und fünf Jahre alt, als meine Schwiegereltern uns anboten: »Fahrt doch mal ein paar Tage weg. Macht mal Urlaub von Kabarett, Kochen, Kindergarten.«
Seitdem fahren wir jedes Jahr für vier oder fünf Tage in irgendeine spannende Stadt, London, Florenz, Avignon. Dieses Jahr stand Rom auf dem Programm. Die Schwiegereltern müssen schon längst nicht mehr den Babysitter geben. Die vorübergehende Abwesenheit der Erzeuger wird von Tristan und Edda ausgesprochen gern gesehen. Da kann man bei der Freundin übernachten, oder man hat endlich mal die berühmte »sturmfreie Bude«. Hauptsache, die Sturmschäden halten sich bei unserer Rückkehr in Grenzen.
Aber nicht nur die Kids freuen sich, dass die Eltern mal aus dem Haus sind. Auch für Anne und mich sind diese Tage ein kleines Highlight des Jahres. Wir nennen diese Ausflüge »S+P-Urlaube«. Das »S« steht für Shoppen, und das »P« bleibt Ihrer Fantasie überlassen. Wir suchen uns ein schönes Hotel aus, ein
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