Wer abnimmt, hat mehr Platz im Leben
Stück.
Aber Anne hatte natürlich recht. Was wollte ich alles einpacken? Nun, ich war ja mit meiner Idee »Frauen sind multitaskingfähig, Kerle müssen planen« in letzter Zeit sehr gut gefahren.
Für welche Sportarten wollte ich gerüstet sein, und was musste ich dafür einpacken? Ich kramte meine alte Adidas-Sporttasche aus dem Abstellraum und begann mit der Zusammenstellung. Zum Laufen brauchte ich Laufschuhe, Socken, Hemd, Hose, Pulsuhr und Brustgurt. Für eine längere Radfahrstrecke die Radlerhose mit der Popo-Polsterung. Vielleicht noch die Brille, falls an irgendeinem See wieder Mückenschwärme ihr Unwesen treiben sollten.
Für das Hotelschwimmbad brauchte ich Badehose, Badelatschen und Bademantel und für ein möglicherweise angeschlossenes Fitnessstudio die Trinkflasche und einen kleinen Kulturbeutel mit Haarbürste, Deo und Duschbad. Das war es doch schon.
Ich druckte mir die Liste aus, dann wurde das Blatt in Folie eingeschweißt, und nun ziert es seit Monaten meine Bürotür. Ein paar Wochen später habe ich noch handschriftlich Sportunterwäsche und Handschuhe hinzugefügt.
Wenn die Tasche nach meiner Checkliste gepackt ist, kann mir nichts mehr passieren.
Ja, Kerle müssen planen!
Welcher Sport?
Achtzehn Sportarten – das war natürlich bei Weitem übertrieben. Aber ein bisschen mehr Abwechslung würde meiner Motivation guttun, und ich wäre viel flexibler. Natürlich lief ich weiterhin gerne, aber wenn es regnete, verlegte ich meinen Sport nach innen, wenn ein Schwimmbad in der Nähe war, wurde das sofort ausgenutzt.
Jede Sportart hat ihre besonderen Vorteile.
Joggen:
Das Joggen geht eigentlich überall, und es verbrennt wirklich eine Menge Kalorien. Nach einer Stunde Laufen zeigt mir meine Pulsuhr, dass ich mehr als achthundert Kalorien verbraucht habe. Man sieht schnell Fortschritte, sowohl beim Laufen als auch auf der Waage, und ich finde, man erlebt die Natur beim Joggen noch intensiver als beim Spazierengehen. Mein Lieblingsarzt Oliver Tobolski hatte mir gesagt: »Lauf, und ich passe auf, dass deine Gelenke halten.« Den Arzt sollte man tatsächlich aufsuchen, denn Laufen ist ja eigentlich eine Aneinanderreihung von vielen kleinen Sprüngen. Man springt immer wieder ab, und man kommt immer wieder auf. Die Gelenke werden beim Laufen also stoßweise belastet und deshalb deutlich stärker als beim Gehen.
Nordic Walking:
Gerade dann, wenn man wirklich ganz viele Kilos mit sich rumschleppt, ist Walken natürlich ein wunderbarer Sport. Frische Luft, man verbraucht viele Kalorien, kommt aber nicht ganz so schnell aus der Puste.
Ich hatte mir sehr lange nicht vorstellen können, dass auch ich mit den Stöcken durch die Landschaft stakse. Ich habe das immer ein bisschen belächelt, und jetzt belächle ich mich selber. Warum wird das überhaupt belächelt? Ich glaube nicht, dass es am Sport selbst liegt. Irgendein Sportbekleidungsdesigner hat sich vor sieben, acht Jahren überlegt, ein Nordic Walker müsse aussehen wie Luis Trenker auf der Hütt’n. Dazu kommt, dass viele Zeitgenossen ihre Stöcke nicht richtig benutzen, sondern sie einfach nur hinter sich her schleifen.Wenn man diese drei Faktoren kombiniert, dann entsteht dadurch ein runder Mensch im lustigen Wanderoutfit, der zwei Stöcke hinter sich herzieht. Ja, und wenn man sich das vorstellt, muss man tatsächlich ein bisschen lächeln.
Die Technik beim Nordic Walking ist ziemlich kompliziert. Jedes Mal, wenn man einen Stock aufsetzt, muss man zugreifen, als ob man jemandem die Hand gibt. Und das ist längst nicht alles. Überall gibt es Nordic-Walking-Treffs, wo man sich die Bewegungen zeigen lassen kann. »Spazieren gehen und dabei Stöcke hinter sich her ziehen« ist nicht Nordic Walking.
Fahrrad fahren:
Die meisten Menschen haben schon mit drei Jahren auf dem Fahrrad gesessen, und man sagt ja, man verlernt es nicht. Beim Radfahren ist mein Kalorienverbrauch fast so hoch wie beim Joggen, aber weil man nicht auftritt, sondern runde Bewegungen macht, schont es die Gelenke. Beim Laufen bewegt man über siebzig Prozent der Muskulatur, das klappt auf dem Rad natürlich nicht, weil der Oberkörper nicht ganz so viel zu tun hat.
Noch etwas, auch wenn ich mich wiederhole. Viele Menschen sehen mit einem Fahrradhelm wirklich schlimm aus. Trotzdem, gerade wenn man auch mal ein bisschen schneller unterwegs sein will. Der Helm ist Pflicht.
Schwimmen:
Der Schwimmer schwebt, also erstmal krabbelt er ungelenk
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