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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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richten. Wenigstens musste Brian jetzt nicht mehr dort draußen schlafen und auf die Hippies aufpassen. Dank der Aktivitäten der Polizei im Weizenfeld würde auch der Farmhelfer, der bei der Ernte zur Hand gehen sollte, nicht im Prunkbau schlafen müssen. Vor ihrem geistigen Auge entstand das Bild des steinplattengefliesten Zimmers mit seinem kunterbunten Sammelsurium an Mobiliar. Dort oben war man vor dem Wind geschützt, und wahrscheinlich war das Übernachten in dem alten Prunkbau nicht viel anders als in einem Wochenendhaus. Und es war sauber. Meredith runzelte die Stirn. Der Fußboden, wie sie sich mit einem Mal erinnerte, war in bemerkenswert gutem Zustand gewesen, trotz des Staubs und der Kieselsteine, die überall verstreut auf den blassen Fliesen herumgelegen hatten. Wenn Brian und der Farmhelfer mit ihren schweren Arbeitsstiefeln über den Boden liefen – hätte er da nicht viel stärker abgenutzt sein müssen? Es sei denn, er war geschützt gewesen. Beispielsweise durch einen Teppich. Meredith war vor ihrem Wagen angekommen und wollte eben die Tür öffnen. Jetzt steckte sie die Schlüssel in die Tasche zurück. Warum nicht? Brian hatte das Haus mit alten Stücken von der Farm möbliert. Konnte nicht ein alter Teppich dabei gewesen sein, um den Lärm zu verringern und den Bodenfliesen die Kühle zu nehmen? Und Natalie? Ein eigenartiger Schauer rann Meredith über den Rücken. Wo hatte Natalie die ganze Zeit über gesteckt, von dem Tag an, an dem sie aus dem Haus marschiert war, bis zum Auftauchen ihrer Leiche auf der Müllhalde? War es möglich, dass sie sich in Mott’s Folly versteckt gehalten hatte? Es war möglich – aber nur mit Brian Felstons stillschweigender Duldung. Aber – konnte das sein? Natalie war in Bamford geboren und aufgewachsen, ein einheimisches Mädchen. Und hatte nicht Ursula erzählt, dass Brian zur Verhandlung gekommen war und Amy Salter wie eine alte Bekannte begrüßt hatte?
    »An dieser Sache ist mehr, als es auf den ersten Blick scheint«, sagte sie laut zu sich selbst und marschierte zielstrebig den Hügel hinauf auf Mott’s Folly zu. Meredith war nicht sicher, was sie als Nächstes tun sollte, wenn sie dort oben ankäme. Die Tür war noch immer unverschlossen. Als sie das Schloss untersuchte, stellte sie fest, dass man die Tür von außen nicht absperren konnte. Auf der Innenseite befand sich ein einfacher Riegel, was bedeutete, dass jeder, der hier schlief, sich vor unerwünschten Eindringlingen schützen konnte. Meredith trat ein und blickte sich um. Die offene Tür ließ den Wind herein, der böig über den Hügel wehte. Sie benötigte nicht lange, um den kleinen Raum zu durchsuchen. Meredith fand nichts, das nicht schon bei ihrem letzten Besuch da gewesen wäre. Sie steckte die Hände in die Taschen und seufzte. Sie würde mit Alan über ihre Theorie reden müssen. Ein forensisches Team hätte weit bessere Chancen, eine Spur von Natalie zu finden, als Meredith alleine. Vielleicht ein paar Haare oder Spuren von Make-up? Hinter ihr schwang die Tür lautlos zu, und nur ein leises Klicken verriet, dass das Schnappschloss einrastete. Dann war ein Quietschen zu hören, als der Riegel von innen vorgeschoben wurde. Meredith stieß einen Schreckensschrei aus und wirbelte herum. Vor der nun verriegelten Tür stand Lionel Felston. Meredith hatte nicht die leiseste Idee, wie er sich so lautlos hatte anschleichen können, doch andererseits hatte Brian bei ihrem letzten Besuch das gleiche Kunststück fertig gebracht, und das Gras draußen absorbierte tatsächlich jedes Geräusch. Lionel war ein großer Mann, ein gutes Stück größer als sein Neffe. Seine zottigen grauen Locken umrahmten sein knochiges Gesicht, und er starrte Meredith mit tiefliegenden glitzernden Augen an. Wäre Wulfric persönlich erschienen, hätte er kaum furchteinflößender aussehen können.
    »Ich wusste doch, dass eine Frau im Spiel ist«, sagte Lionel.
    »Ich kann in diesem Jungen lesen wie in einem offenen Buch.«
    »Halt, Augenblick mal!«, begann Meredith nervös.
    »Ich glaube, Sie verstehen da etwas falsch …« Er schüttelte den Kopf und schnitt ihr das Wort ab.
    »Der Junge meint, ich würde es nicht merken, aber ich wusste, dass etwas nicht in Ordnung war. Nachts durch die Gegend zu schleichen! Er hat gesagt, er wäre unruhig wegen der Hippies, aber ich hab darüber nachgedacht. Er war nicht er selbst in den letzten paar Tagen. Er hat Sie hier oben versteckt, wie?«
    »Nein, hat er nicht!«,

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