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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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tun?«
    »Ja«, sagte Markby leise.
    »Ja, das werde ich.« Sie hatte verstanden und lächelte ihn traurig an.
    »Ich suche wohl immer noch ihre Anerkennung, wie? Es steckt in mir drin, und ich kann es nicht mehr abschütteln. Aber diese Kinder, mit denen Sie eben dort draußen geredet haben – keines dieser Kinder wird mit einer Bürde aufwachsen wie ich! Sie werden ihre eigenen Herren sein. Frei.«
    »Niemand ist frei, Anna«, entgegnete Markby.
    »Jeder kann sein Leben selbst bestimmen, aber jeder von uns trägt seine eigene Bürde. Das gehört einfach zum Leben dazu. Der einzige Unterschied sind die verschiedenen Bürden, die alle tragen, mehr nicht.« Ein Knarren ertönte, und der Boden des Busses wackelte. Wardle trat ein.
    »Ist jetzt alles in Ordnung?« Er wartete unsicher, und Markby wurde bewusst, dass ihn Wardles Anwesenheit irritierte.
    »Für den Augenblick, ja.«
    »Sie können uns keinen Vorwurf machen, dass wir verschwunden sind, wissen Sie? Wir hatten Angst. Das würde Ihnen nicht anders gehen!«
    »Schon gut, Wardle, das haben wir doch bereits besprochen.« Doch Wardle war noch nicht fertig. Nachdem er seine anfängliche Furcht überwunden hatte und die Dinge wieder glatt zu laufen schienen, unternahm er unübersehbar den Versuch, sein klägliches Verhalten und die offensichtliche Abhängigkeit von seiner Freundin durch aufgesetzte Forschheit zu überspielen.
    »Die Menschen hacken immer wieder auf uns herum. Wir fügen doch niemandem Schaden zu! Diese beiden Farmer an unserem letzten Lagerplatz … einer von den beiden hat mit einer Schrotflinte auf uns gezielt! Ich meine, wir wollten doch nichts weiter als auf dem freien Land unser Lager aufschlagen!«
    »Und Feuer abbrennen, Abfall und Plunder zurücklassen und sein Getreide zertrampeln«, sagte Markby, der nicht die geringste Lust verspürte, das Thema erneut aufzurollen.
    »Wer wirklich an das Neue Zeitalter glaubt wie wir, macht so etwas nicht! Wir respektieren Mutter Erde. Wir leben in Harmonie mit unserer natürlichen Umwelt. Den Schaden richten die anderen an, die mit uns ziehen, wegen der Partys und Musik. Einige kommen in ihren teuren Wagen nur für eine Nacht zu uns hinaus, um bei einem Festival mitzumachen, eine Schlägerei anzuzetteln, uns in Konflikt mit den Plattfüßen zu bringen und anschließend wieder zu verschwinden! Und wir sind diejenigen, denen die Schuld zugeschoben wird! Selbst die, die anfangs bei uns bleiben wollen, halten es meistens nicht lange aus. Sie kehren in die Städte zurück.«
    »Wie Joe und seine Freundin, meinen Sie?« Wardle zuckte die Schultern.
    »Wie die beiden, meinetwegen, ja. Aber sie waren nicht so schlecht. Sie haben mit angepackt und sich an den allgemeinen Arbeiten beteiligt.« Aggression kehrte in sein blasses Gesicht zurück.
    »Aber was ist mit diesem Farmer? Er hat uns genötigt, oder nicht? Oder ist es legal, wenn er uns bedroht? Außerdem hat er uns ununterbrochen beobachtet! Man konnte spüren, dass er uns zugesehen hat, die ganze Zeit!«
    »Der alte Mann, Lionel Felston?«
    »Nein, nicht der alte, der jüngere der beiden! Was für ein eigenartiges Paar die zwei überhaupt waren! Der jüngere war ein niederträchtiger Bastard. Der Alte war wenigstens nur verrückt, aber der Junge – ein richtiger Drecksack! In der Nacht, bevor wir das Lager abgebrochen haben, fuhr er mit seinem Land-Rover den Hang hinauf und hinunter, nur um uns zu stören und die Kinder aufzuwecken.«
    »Oh?«, fragte Markby langsam.
    »Woher wissen Sie, dass es Brian Felston war?«
    »Ich habe aus dem Fenster gesehen. Es war ein Land-Rover. Außerdem kam er vom Hügel herunter. Wer sonst sollte aus dieser Richtung kommen? Und wer fährt nachts um zwei, drei Uhr dort herum? Es gibt keinen Grund dafür außer Bosheit, und er war ein gemeiner Mistkerl, das sage ich Ihnen.«
    »Oh, vielleicht hatte er ja doch einen Grund dafür«, sagte Markby und erhob sich.
    »Es gibt fast immer einen Grund.« Beispielsweise wollte er vielleicht einen Leichnam beseitigen.
    KAPITEL 20
    Während Markby schleunigst seinem Hippie-Konvoi hinterherjagte, rief Meredith bei Steve Wetherall, dem Architekten an, um einen Termin für eine gründliche Begutachtung des Hauses zu vereinbaren. Steve war interessiert, als er von ihren Plänen hörte, und bereit, das Gutachten zu erstellen, doch hatte er einen vollen Terminkalender und vor Ende der Woche keine Zeit. Damit war der Hauskauf für den Augenblick erst einmal verschoben, und weil ihre

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