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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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bei den Haaren packte und einfach ihren Kopf nach hinten riss. Karen erstarrte, und Meredith nutzte die Gelegenheit, um sich aufzurappeln. Renee ließ Karen wieder los, und Karen gab ein Stöhnen von sich und rollte sich auf dem Boden zu einem unglückseligen Häufchen Elend zusammen. Die Axt entfiel ihrer Hand. Renee bückte sich und hob sie rasch auf.
    »Also schön, was geht hier vor?«
    »Ich denke, Karen möchte uns etwas erzählen«, ächzte Meredith. Karens Stimme klang dumpf vom Boden herauf.
    »Ich bin so dumm und ungeschickt! Ich mache immer nur alles kaputt. Nichts, was ich anfasse, gelingt mir …«
    »Schon gut, schon gut.« Erneut übernahm Renee die Initiative und half Karen, sich auf die Kiste zu setzen. Karen blickte auf. Ihre Wangen waren tränenverschmiert und ihre Augen flehend auf Meredith gerichtet.
    »Verstehen Sie doch, ich liebe Dan! Ich liebe ihn wirklich. So sehr, dass es wehtut! Er wird mich niemals lieben, das weiß ich. Warum sollte er? Ich bin weder hübsch noch geistreich, noch sonst etwas. Aber ich habe es gehasst, ihn so unglücklich zu sehen! Die beiden waren daran schuld, seine Frau und Ursula Gretton! Aber seine Frau war wenigstens seine Frau, verstehen Sie? Das hätte ich noch akzeptieren können, glaube ich, wenn er nicht auf Sula hereingefallen wäre. Aber nach der Affäre waren Natalie und Sula für mich nur noch zwei Frauen, und ich hasste sie beide! Als seine Ehefrau verschwand, merkte ich, wie alle den armen Dan angestarrt haben. Alle haben ihn angeklagt mit ihren Blicken. Und Sula, sie war die Schlimmste von allen! Sie hat ihn offen beschuldigt, und sie hat mit Ihnen darüber geredet, Meredith!«
    »Ja, das hat sie«, gestand Meredith.
    »Verstehen Sie? Sie haben Dan so schlecht behandelt, diese beiden Frauen! Und er ist so wehrlos! Dan kann sich einfach nicht selbst verteidigen! Sie hatten Recht, ich habe Natalie Woollard dort oben in Mott’s Folly gefunden. Ich ging am späten Nachmittag hinauf, weil ich mir den Bau ansehen wollte, sonst nichts. Das hatte ich schon vor, seit wir mit der Grabung angefangen hatten, aber ich war einfach nicht dazu gekommen. An diesem Tag war ich so unglücklich und wollte allein sein, deswegen bin ich losspaziert, nur weg von der Grabungsstelle. Irgendwie bin ich dann bei Mott’s Folly gelandet. Ich öffnete die Tür, und plötzlich saß Natalie Woollard vor mir und las in einem Buch. Natalie!« Karens Augen und Stimme verrieten noch immer, wie überrascht sie angesichts ihrer Entdeckung gewesen sein musste.
    »Sie saß einfach da und las! Sie war genauso verblüfft, mich zu sehen, darauf können Sie wetten! Ich habe sie gefragt, was um alles in der Welt sie dort mache. Ich sagte, dass alle nach ihr suchten und Dan die Schuld für ihr Verschwinden gaben. Sie lachte nur. Sie sagte, es wäre ein Streich, den sie und Brian Felston ihrem untreuen Mann spielen wollten! Ein Streich!« Karen würgte fast vor Wut, und ihre bleichen Augen blitzten und funkelten auf eine Weise, die zutiefst beunruhigend war und fast ein wenig unmenschlich wirkte.
    »Ich war so wütend! Ich habe sie angebrüllt! Ich habe ihr gesagt, sie solle unverzüglich nach unten gehen und sich zeigen und gestehen, was sie getan habe. Aber sie hat nur gesagt, ich solle mich gefälligst um meinen eigenen Kram kümmern und noch andere Sachen, grässliche Sachen über mich und darüber, was ich für Dan empfinde. Wie dumm ich sei, weil er mich nie auch nur eines Blickes würdigen würde.« An diesem Punkt versagte Karens Stimme endgültig.
    »Sie ist verrückt nach ihm«, sagte Renee leise neben Meredith.
    »Ich wusste es von Anfang an. Und ihm ist das egal. Die Ärmste.«
    »Ich habe sie gepackt«, flüsterte Karen.
    »Ich wollte sie aus dem Bau zerren und sie mit mir den Hügel hinunter zur Grabungsstelle schleifen, aber sie schlug nach mir, und mein Hut ist zu Boden gefallen. Ich war bereits so wütend auf sie, dass ich die Beherrschung verloren habe, weil dieses dumme kleine Miststück mir den Hut vom Kopf schlagen konnte. Ich packte sie an der Kehle, und sie … sie ist einfach zusammengebrochen. Zuerst dachte ich, es sei ein fauler Trick. Dann glaubte ich, sie wäre ohnmächtig geworden. Ich hatte Angst. Ich bin rausgerannt und zur Grabung zurück und hab mit niemandem darüber gesprochen. Dann, am nächsten Tag, fand man ihre Leiche unten im Steinbruch. Die Polizei sagte, Natalie sei stranguliert worden. Ich wusste nicht, wie ihre Leiche in den Steinbruch gekommen war, aber

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