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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ich wusste, dass ich diejenige sein musste, die sie erwürgt hatte. Ich hatte sie umgebracht.« Karens Stimme hatte einen verwunderten Tonfall angenommen.
    »Ich wusste bis dahin nicht, wie einfach es ist, jemanden zu töten« Stille breitete sich aus.
    »Und was nun?« Renee blickte Meredith an. Meredith hätte eine ganze Menge Dinge sagen können. Dass es zwei Arten von Gerechtigkeit gibt, beispielsweise: die Gerechtigkeit, die man vor Gericht erfährt, und die Gerechtigkeit, die das Leben austeile. Karen mochte vor dem Gesetz Gerechtigkeit erfahren, doch im Leben würde sie immer den Kürzeren ziehen, genau wie bisher. Karen war eine geborene Verliererin. Kerlen wie Dan andererseits gelang es immer wieder, die Verantwortung für ihre Taten von sich abzuwälzen. Ursula war nicht ohne Schuld, bestimmt nicht, genauso wenig wie die tote Frau oder Brian oder sonst irgendjemand, der in diese traurige Geschichte verwickelt war. Doch was Meredith schließlich sagte, war:
    »Ich denke, sie sollte sich einen Anwalt suchen und mit ihm zusammen zu Alan Markby gehen, um eine Aussage zu machen. Wenn sie es nicht tut, könnte jemand anderes, jemand, der unschuldig ist, wegen des Mordes an Natalie Woollard verurteilt werden.« Nicht, dass Worte wie Unschuld oder Schuld so leicht zu definieren gewesen wären. Renee stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Ich werde sie begleiten.« Sie bückte sich und berührte Karen an der Schulter.
    »Komm, wir gehen und suchen dir den verdammt besten Anwalt, den dieses verschlafene Kaff zu bieten hat!« Karen hatte angefangen, auf eine unschöne Weise zu schluchzen. Es ließ sie noch plumper aussehen. Ihre Nase färbte sich rot, und ihre Augenlider quollen auf. Wütend sagte Renee:
    »Der Kerl ist es nicht wert, Karen! Er ist eine Laus!«
    »Wann hätte das schon je einen Unterschied gemacht?«, hörte sich Meredith mit einiger Schroffheit sagen. Renee wandte sich feindselig zu ihr um.
    »Woher wollen Sie das wissen? Sie haben diesen hübschen Chief Inspector, der scharf ist auf Sie! Warten Sie erst ab, bis Sie eines Tages einem Schuft über den Weg laufen!«
    KAPITEL 25

    »Du hättest mir diese Baststückchen sofort geben müssen«, sagte Alan Markby nicht zum ersten Mal. Er hatte den ganzen Morgen deswegen vor sich hin geschmollt, und Meredith, die ihn endlich dazu gebracht hatte, ihr voraussichtliches neues Haus zu besichtigen, hatte die Nase mehr als voll davon. Sie konnte schließlich nicht mehr tun, als sich zu entschuldigen.
    »Es tut mir leid«, sagte sie ebenfalls nicht zum ersten Mal, doch diesmal unterdrückte sie den Ärger in ihrer Stimme nicht.
    »Aber ich habe anfangs einfach nicht gewusst, was es war.«
    »Hättest du sie zu mir gebracht, hätte ich es vielleicht gemerkt.«
    »Oder auch nicht! Schön, ich wusste, dass normales Stroh eine andere Farbe hat! Aber ich habe die Strohhalme einfach nicht zuordnen können! Ich wusste nicht, dass sie von Karens Hut stammten. Auf dem Boden lagen auch noch andere kleine Bruchstücke, Schmutz und Steine. Erst als Ursula mir die Ereignisse am Morgen ihres Unfalls beschrieb, wurde mir bewusst, dass Karen die Bremsseile durchgeschnitten haben muss! Dadurch kam ich auf die Idee, dass sie vielleicht auch Natalie umgebracht hatte, vielleicht nicht absichtlich, sondern aus Unbeholfenheit. Sie hat zwei linke Hände, weißt du? Und während ich über Karen nachdachte, fiel mir ihr Strohhut ein, weil sie den immer trug, wenn sie bei der Grabung arbeitete. Und dann fielen mir die beiden bunten Stücke Stroh ein, die ich immer noch in meiner Tasche hatte.«
    »Dann hättest du zu mir kommen müssen, sobald du das alles herausgefunden hattest!« Ein Streit wie dieser würde wahrscheinlich niemals enden, sondern immer weiter im Kreis verlaufen. Müde sagte sie:
    »Ja, ich weiß, und beim nächsten Mal, das verspreche ich, komme ich auf dem direktesten Weg zu dir und belästige dich mit jeder noch so bedeutungslosen Information, über die ich stolpere.«
    »Ich hoffe doch«, entgegnete Markby hochmütig,
    »dass es kein nächstes Mal gibt!«
    »Weißt du, genau in Augenblicken wie diesen bin ich heilfroh, dass wir nicht zusammenziehen! Du kannst auf deine Weise genauso schlimm sein wie Toby!« Ihre Worte wurmten ihn. Er legte die Stirn in Falten und blickte sich wütend in dem leeren Wohnzimmer um, in dem sie standen. Wahrscheinlich, dachte sie, sucht er nach einem offensichtlichen Mangel an meinem Haus, um sich für meine Worte zu rächen. Doch er sagte

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