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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nicht gestimmt, als er die letzten Worte gesprochen hatte. Hatte Markby ihn in die Defensive gedrängt? Oder hatte er versucht, seinen Onkel zu schützen?
    »Ich glaube fast«, sagte Markby laut zu sich selbst,
    »dieser Brian Felston mag seinen verrückten alten Onkel ziemlich gern.«
    KAPITEL 15
    Nachdem Meredith das Büro der Immobilienagentur zum zweiten Mal verlassen hatte, kurz vor dem Mittagessen, wanderte sie beschwingten Schrittes durch die Hauptstraße. Die Verkäufer, telefonisch kontaktiert, hatten Verhandlungsbereitschaft gezeigt. Noch war man sich nicht über den Preis einig geworden, doch waren sie eindeutig verzweifelt bemüht, das Haus loszuwerden. Meredith würde eine Hypothek aufnehmen müssen, allerdings keine, die zu einer horrenden finanziellen Belastung führte. Der Tag war nicht verschwendet. Sie freute sich bereits darauf, Alan zu sehen und ihm zu berichten, was sie getan hatte. Obwohl sie genau wusste, wie extrem unwahrscheinlich es war, dass sie ihn heute zu Gesicht bekäme. Er war an diesem Donnerstag sicherlich viel zu beschäftigt. Sie fragte sich, wie er wohl vorankam. Dann überlegte sie, ob sie Ursula anrufen sollte, doch sie entschied sich dagegen. Vielleicht benötigten alle eine Atempause vor der Tortur der Gerichtsverhandlung am nächsten Tag. Also hatte sie Zeit totzuschlagen. Meredith blieb stehen und rügte sich für die unbedachte Metapher, die ihr trotz des Todes von Natalie Woollard und der Erinnerung an Ursulas Ängste so unbekümmert in den Sinn gekommen war. Ihre Gedanken wanderten zu den unterbrochenen archäologischen Grabungsarbeiten auf dem Hügel. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Es war erst Viertel nach zwölf. Meredith wandte sich in die Richtung, die ihr ein kleines weißes Schild mit der Aufschrift
    »Bamford Museum« wies. Jackson und seine Mitarbeiter würden mit Sicherheit dort zu finden sein, nachdem die Grabungen ruhten. Außerdem war Meredith recht neugierig, das Museum endlich zu besichtigen. Es lag in einer Nebenstraße und war in einem schmuddeligen Betonbau aus den Fünfzigern untergebracht. Die Ausstellungsräume waren verlassen. Meredith wanderte zwischen den Vitrinen und Schaukästen hindurch und studierte Feuersteine und Tonscherben und ein paar Stücke aus der Tudorzeit, die vor zwanzig Jahren ausgegraben worden waren – beim Abriss eines alten Gebäudes in der Stadt. Ein paar Werkzeuge, ein Lederschuh, eine verbeulte Schöpfkelle. Alles erinnerte sie irgendwie an Finny und seine Müllkippe. Gestern noch als wertlos erachtete Belanglosigkeiten des Alltags: heute museale Ausstellungsstücke. Was bedeutete das Wort
    »Wert« überhaupt? Ein Korridor führte in den rückwärtigen Bereich des Gebäudes, und vom fernen Ende drang das Klacken ungeübten Maschinenschreibens an Merediths Ohren. Sie folgte dem Geräusch, zuversichtlich, dass es sie zum Büro des Kurators führen würde. Plötzlich krachte es, als wäre ein schwerer Gegenstand zu Boden gefallen, und der schrille Schrei einer weiblichen Stimme ertönte, gefolgt vom wütenden Gebrüll eines Mannes.
    »Um Gottes willen, Karen! Nicht schon wieder! Können Sie nicht aufpassen, was Sie tun?« Die Worte ertönten unmittelbar neben Meredith. Sie blieb stehen. Zu ihrer Linken befand sich eine Tür. Die Stimmen und der Lärm kamen aus dem Raum dahinter. Karen Henson antwortete nervös und entschuldigend:
    »Es … es tut mir wirklich leid, Ian! Ich bin nur einen Schritt zurückgetreten, und …«
    »Es ist mir egal, was Sie gemacht haben! Heben Sie die verdammten Dinger wieder auf!« Meredith fasste einen Entschluss und klopfte an die Tür. Sie wurde aufgerissen. Ian stand vor ihr, und hinter ihm Karen, die aussah, als wäre sie den Tränen nahe. Ein Karton lag umgekippt auf dem Boden, und gerahmte Diapositive, allem Anschein nach der ehemalige Inhalt, lagen überall ringsum verstreut. Das Zimmer selbst sah aus wie ein Lager. Die Regale an den Wänden waren vollgestellt mit einer kunterbunten Sammlung der verschiedensten Dinge.
    »Oh, hallo«, sagte Jackson und blickte ein wenig verlegen drein. Karen lächelte schüchtern, ging in die Hocke und kroch auf dem Boden umher, um die Dias einzusammeln.
    »Ich sortiere sie alle wieder richtig ein, Ian.«
    »Oh. Ja, sicher.« Er zuckte die Schultern.
    »Die Dias gehören zu unserem Anschauungsmaterial für die Schulen«, erklärte er Meredith.
    »Wir bewahren unser Unterrichtsmaterial hier drin auf. Alles unter verschiedenen Themengebieten;

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