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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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römischbritisch, mittelalterliches Leben im Dorf, diese Art von Themen. Die Schulen leihen es bei uns aus, oder einer von uns nimmt es mit und hält eine Stunde. Nichts davon ist besonders wertvoll.«
    »Ich wollte mir nur das Museum ansehen«, antwortete Meredith.
    »Dann wissen Sie ja jetzt, warum wir so verzweifelt nach etwas Neuem suchen!«, murmelte er.
    »Kommen Sie mit in mein Büro.« Sie ließen die arme Karen allein mit den Dias im Lager zurück, wo sie die Rahmen gegen das Licht hielt und sich nach Kräften bemühte, eine Art von Ordnung herzustellen. Hinter einer weiteren Tür mit dem Schild
    »Kurator« entdeckte Meredith die Quelle der Tippgeräusche. Renee Colmar saß an einer Schreibmaschine, und auf ihrem Gesicht stand der verwirrte Ausdruck eines Technikerlehrlings, der zum ersten Mal im Leben mit den Kontrollen eines modernen Kampfjets konfrontiert wird. Sie blickte mit unverhohlener Erleichterung auf, als sie Meredith erkannte.
    »Hi! Kommen Sie jetzt bloß nicht auf falsche Gedanken, ich bin keine Sekretärin! Was machen die Untersuchungen wegen des Mordfalles?« Meredith zuckte entschuldigend die Schultern.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich dachte, Sie hätten einen heißen Draht direkt zu diesem hübschen Polizisten? Hören Sie auf, jetzt bin ich aber enttäuscht!«
    »Ich bin eigentlich nicht gekommen, um Sie zu stören.«
    »Was heißt hier stören!«, brummte Jackson.
    »Die Grabungsarbeiten sind vorübergehend eingestellt!« Er führte Meredith zum Fenster, wo ein Grundriss der Arbeiten mit Nadeln an eine Pinnwand geheftet war. Düster starrte er auf die Skizze.
    »Jedenfalls können Sie nach der gerichtlichen Untersuchung wieder zurück an Ihre Grabung«, tröstete Meredith ihn.
    »Es ist nicht nur der Respekt gegenüber Dans Ehefrau, der uns aufhält. Es ist das Geld. Der Ellsworth Trust hat unsere Mittel so gut wie gestrichen.«
    »Das tut mir wirklich leid.« Es war ein schwerer Schlag für Jacksons Hoffnungen.
    »Vollständig? Von diesem Augenblick an?«
    »Zum Ende des Monats. Selbst wenn wir wieder an die Arbeit zurückkehren, bleiben uns nur noch Tage, um Wulfric zu finden. Wir haben so gut wie keine Chance.« Von der Tür her sagte eine leise Stimme:
    »Dan ist noch wichtiger. Die Polizei wird ihn vielleicht in Arrest nehmen!« Alle wandten sich um. Dort stand Karen, noch immer den Karton mit den Dias in den Armen. Ihr Gesicht war rot angelaufen, und sie war ein Bild des Elends und der Desorganisation. Am schlimmsten jedoch waren die dicken Tränen, die über ihre sommersprossigen Wangen liefen. Renee sprang von der Schreibmaschine auf und rannte herbei, um tröstend den Arm um Karens Schulter zu legen.
    »Es ist schon gut. Wirklich. Ian wird sich bei dir entschuldigen, nicht wahr, Ian?« Sie wandte sich um und funkelte Jackson drohend an.
    »Wofür denn?«, fragte der Kurator verwirrt.
    »Beispielsweise dafür, dass Sie jeden mit Ihrem verdammten Wulfric zu Tode langweilen!«, brüllte Renee ihn an.
    »Und dafür, dass Sie Karen so rücksichtslos aus der Fassung bringen!« Jackson betrachtete Karen ohne das geringste Mitgefühl.
    »Ich habe sie nicht aus der Fassung gebracht. Was ist los mit ihr? Warum weint sie diesmal schon wieder? Es wird doch keine Frauenangelegenheit sein, oder? Hat sie vielleicht ihre Periode?« Renee schoss quer durch den Raum und brachte ihr Gesicht kampflustig ganz dicht vor das des Kurators. Erschrocken zuckte Jackson zurück.
    »Hören Sie, Sie chauvinistischer Mistkerl! Sie ist nicht wie Ihre mimosenhafte Frau …« Unter dem rotblonden Haar lief Jacksons Gesicht zu einem unverträglichen Braunrot an.
    »Keine verdammte Lesbe nennt meine Frau …«
    »Hey, wenn Sie mich noch einmal …« Es war an der Zeit, den Streit zu beenden, bevor es zu einer physischen Auseinandersetzung kam.
    »Aber die Polizei hat Dan nicht verhaftet«, sagte Meredith mit lauter Stimme.
    »Und soweit wir wissen, wird sie es auch nicht tun. Also Kopf hoch, Karen! Wer bewacht eigentlich in der Zwischenzeit die Grabungsstelle?« Das war die magische Frage, die alle dazu brachte, ihren Streit ruhen zu lassen. Jackson war froh, wieder das Thema aufgreifen zu können, mit dem er sich am liebsten rund um die Uhr beschäftigt hätte.
    »Der Bauwagen ist abgeschlossen, und die Felstons halten die Augen auf.« Er strich sich durch die Haare, bis sie hochstanden.
    »Wir fahren abwechselnd hin und sehen nach, ob alles in Ordnung ist. Die Hippies sind verschwunden, niemand treibt sich mehr

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