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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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niemals abzuschließen, dachte Meredith, eine alte Angewohnheit auf dem Land, aus sichereren Zeiten, aber heutzutage unklug und unangemessen. Es gelang ihr, ihn in sein Wohnzimmer zu schleppen, wo er auf ein ausgeblichenes Sofa sank. Er blieb liegen wie ein gestrandeter Wal und starrte zu ihr auf. Seine Gesichtsfarbe, bemerkte sie mit einiger Erleichterung, kehrte nach und nach zu normaleren Schattierungen zurück.
    »Sie haben keinen Brandy oder Whisky im Haus?«, fragte Meredith und blickte sich um. Es war ein außergewöhnlicher Anblick, der sich ihr bot. Zusammengewürfeltes Mobiliar in allen Stadien der Altersschwäche und allen Stilrichtungen war in den Raum gepackt, genügend Sitzplätze für zwanzig Leute. Schmuckgegenstände, zerbrochen, gesprungen und geklebt, dekorierten jede freie Oberfläche. Eine edwardianische Reproduktion von Landseers Monarch of the Glen mit beschädigtem Rahmen und gesprungenem Glas hing schief an der Wand neben einer nicht funktionierenden Schweizer Kuckucksuhr und einem gerahmten Satz Medaillen an Bändern. All diese Dinge mussten im Verlauf der Jahre irgendwann von der Müllhalde unten im Steinbruch ihren Weg hierher gefunden haben, von niemandem mehr gewollt – bis auf Finny. Meredith öffnete einen Schrank auf der Suche nach Brandy, doch sie fand lediglich einen Stapel modriger Bücher und Magazine. Meredith ging nach draußen, um ihre Suche in der Küche fortzusetzen. Der Raum war für die Jahreszeit schrecklich überheizt, dank einem alten Kohlenofen, der selbst bei diesem Wetter brannte. Abgesehen davon, war es die merkwürdigste Küche, die Meredith je zu Gesicht bekommen hatte. Sie war nicht wirklich schmutzig, aber schmuddelig, und das überall. Die Emaillepfannen auf dem Regal, deren Beschichtungen teilweise abgeplatzt waren, sahen ebenfalls aus, als stammten sie von der Müllkippe. Ein muffiger Geruch nach Erde stieg von den Kisten und Säcken voller Kartoffeln auf, die im Überfluss ordentlich an den Wänden aufgestapelt standen und eher den Eindruck erweckten, als handele es sich bei dem Raum um eine Vorratskammer denn um eine Küche. Meredith öffnete den Wasserhahn und füllte ein Glas. Als sie damit ins Wohnzimmer zurückkehrte, sah Finny schon wieder halbwegs manierlich aus, und es schien ihm sichtlich besser zu gehen. Er setzte sich auf, nahm das Glas entgegen, leerte es in einem Zug und sagte einmal mehr
    »Ah!«, diesmal schon mit kräftigerer Stimme.
    »Ich mache Ihnen eine Tasse Tee«, sagte Meredith.
    »Und ich stelle diese Dinge hier weg.« Sie kehrte in den Glutofen von Küche zurück und verstaute seine wenigen Einkäufe. Auf dem Ofen stand ein verbeulter Kessel, und das Wasser darin war heiß. Das war also der Grund für die ungewöhnliche Hitze. Der Ofen war Finnys Kochstelle, seine Heißwasserquelle und Heizung in einem. Meredith öffnete die kleine eiserne Frontklappe und stopfte ein wenig Holz von dem bereitliegenden Haufen hinein. Bald schon brannte ein munteres Feuer. Der Schweiß floss ihr inzwischen in Strömen von der Stirn, und sie fand es gar nicht mehr so unglaubwürdig, dass in früheren Zeiten so mancher Koch ohnmächtig ins Feuer gefallen war. Als der Wasserkessel leise anfing zu pfeifen, hatte sie bereits eine angebrochene Teepackung, eine Teekanne und einen Becher aufgestöbert. Milch fand sie nicht.
    »Ich mag keine Milch«, sagte Finny rau, als sie ihm den Becher schwarzen Tees brachte.
    »Ich bin schließlich kein Baby mehr. Haben Sie Zucker reingetan?« Er schielte in den Becher.
    »Ich mag viel Zucker. Gibt Energie, gibt er. Ich hab gehört, wie der Radiodoktor das gesagt hat, vor vielen Jahren.«
    »Habe ich, zwei Löffel. Gut gegen den Schock.«
    »Ich hab keinen Schock! Das ist alles nur der neue Busfahrer schuld!«, brummte Finny. Meredith setzte sich in einen der Lehnsessel.
    »Was hat er denn getan?«
    »Was er noch nie getan hat! Er hat nie an der richtigen Haltestelle gehalten! Der alte Fahrer hat mich gekannt. Er hat mich immer direkt vor meinem Haus rausgelassen. Aber nicht dieser neue Bursche. Ein schneidiger junger Gelbschnabel, das ist er! Ohne Manieren! Ist einfach dran vorbeigefahren, und ich musste den ganzen Weg mit meiner Einkaufstüte zurücklaufen! Ich hab ihm gesagt, ich steig hier aus, hab ich zu ihm gesagt! ›Ist aber keine reguläre Haltestelle!‹, hat er geantwortet! Ich hab gesagt, es ist meine reguläre Haltestelle, aber er ist einfach weitergefahren und fand das auch noch witzig!« Finny nippte an

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