Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
stellt sogar einen Heiligen vor eine harte Geduldsprobe. Erzähl mir, was du die letzten beiden Tage gemacht hast.«
    Das kleine Café war ruhig, aber gemütlich, und es war halb leer. Auf der Speisekarte standen leichte Mahlzeiten. Sie bestellten jeder eine überbackene Käseschnitte, und während sie aßen, berichtete Meredith von dem kleinen alten Haus und ihrer Idee, es zu kaufen.

    »Ich muss dir bestimmt nicht erst mitteilen, was ich von dieser Idee halte«, entgegnete er.
    »Ich wäre glücklich, wenn du wieder hier in Bamford wohnen würdest, wenngleich aus zugegebenermaßen rein egoistischen Motiven. Aber du weißt ja, wie ich für dich empfinde. Und du weißt auch, dass ich bereits ein Haus in Bamford besitze und nichts auf der Welt lieber täte, als es mit dir zu teilen.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Es würde nicht funktionieren, Alan.« Diese Antwort gab sie ihm immer. Allerdings verspürte er diesmal einen wachsenden Ärger in sich, weil er auf seine eigene Weise genauso starrköpfig war wie sie und mindestens ebenso fest entschlossen, Meredith für sich zu gewinnen, wie sie entschlossen war, die Dinge so zu belassen, wie sie waren.
    »Das sagst du immer! Wir könnten es wenigstens ausprobieren, und dann, wenn es wirklich nicht funktioniert …«
    »Wenn es nicht funktioniert, liegt es wahrscheinlich daran, dass wir einander auf die Nerven gehen oder uns wegen irgendeiner häuslichen Kleinigkeit streiten.«
    »Liegt es daran, dass ich bei der Polizei bin? Das hast du schon einmal gesagt …«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe, und meine Einstellung hat sich nach wie vor nicht geändert. Ich weiß, wie sehr du deinen Beruf liebst und wie viel du arbeitest. Ich weiß, dass ich dich nicht bitten könnte, ihn aufzugeben, und du würdest es auch nicht tun, wenn ich dich darum bäte. Und das mit Recht. Aber wenn wir zusammen leben würden, dann wären wir nicht zu zweit, sondern zu dritt. Du, ich und diese ermüdende Geliebte, die darauf besteht, die größeren Rechte an dir zu haben! Es wäre eine Ménage à trois, die nicht auf lange Zeit funktionieren könnte, und es hat überhaupt keinen Sinn zu sagen, dass wir uns dann einfach trennen und weitermachen können wie zuvor. Weil es nämlich nicht geht! Wir wären nicht mehr die gleichen wie vorher. Wir wären ein Paar, das sich getrennt hat, genau wie jedes andere Paar auch, das sich eine Chance gegeben und versagt hat. Wir mögen uns vielleicht nicht vor den Scheidungsrichter zerren, aber es würde sein, als wären wir geschieden. Wir würden einander verlieren, Alan, und das möchte ich nicht.« Nach einem Augenblick sagte er bitter:
    »Nun, das ist wohl besser als gar nichts, und ich schätze, ich sollte dankbar sein.«
    »Sei nicht verletzt, Alan!« Meredith griff über den Tisch und legte ihre Hand auf die seine. Er drehte die Handfläche herum und erfasste ihre Finger, sodass sie die Hand nicht wieder zurückziehen konnte.
    »Du weißt, wie viel mir deine Freundschaft bedeutet«, fuhr sie unsicher fort.
    »Deswegen habe ich auch so viel Angst, sie zu verlieren. Es ist nicht deine Schuld, dass ich glaube, eine Beziehung unter einem gemeinsamen Dach würde nicht funktionieren. Aber ich weiß, dass ich auf Dauer genauso wenig mit dir in einer Wohnung wohnen könnte wie mit Toby, auch wenn die Gründe ganz verschieden sind.« Markby ließ ihre Finger los, und sie zog die Hand wieder zurück. Er starrte so lange schweigend in seine Kaffeetasse, dass Meredith sich so elend fühlte, wie er aussah. Irgendetwas an der Art und Weise, wie er ihre Hand losgelassen hatte, schien symbolisch gewesen zu sein. Er ließ sie gehen. Aber in welchem Maße? Nicht ganz, hoffte sie inbrünstig. Jedenfalls nicht jetzt, noch nicht. Doch sie musste der Tatsache ins Auge sehen, dass es eines Tages vielleicht so weit kam. Plötzlich blickte er auf und sagte mit lebhafter Stimme:
    »Wenigstens geschieht es dem Armleuchter in Islington recht, wenn du ganz ausziehst. Also schön, kauf dir dein eigenes Haus. Aber bist du ganz sicher, dass es ausgerechnet dieses Haus sein muss? Es klingt, als wäre es in einem schlimmen Zustand. Es ist ein Märchen, dass unsere Vorfahren alles gut und stabil gebaut haben. Sie konnten genauso minderwertig bauen wie wir heutzutage. Vielleicht liegen die Probleme im Bau selbst, wer weiß?« Erleichtert, dass er offensichtlich zu seinem gewohnten offenen Selbst zurückgefunden hatte, entgegnete sie:
    »Ich glaube, es ist nur äußerlich verwahrlost. Aber

Weitere Kostenlose Bücher