Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall
ich werde selbstverständlich einen richtigen Sachverständigen beauftragen, einen Blick darauf zu werfen.«
»Die Kanalisation«, sagte Markby ominös.
»Die Kanalisation macht immer eine Menge Probleme in diesen alten Kästen. Die Gegend ist in Ordnung, ich kenne die Straße. Es ist ruhig. Das ist so ungefähr alles, was ich dazu sagen kann.«
»Ich lasse die Kanalisation prüfen. Und gegen eine ruhige Straße habe ich absolut nichts einzuwenden.«
»Du brauchst wahrscheinlich auch eine vollständig neue elektrische Verkabelung.«
»Das ist mir durchaus bewusst! Willst du nur negativ darüber reden?« Er blickte verletzt drein.
»Nicht negativ, sondern praktisch.«
»Ich würde das Haus gar nicht erst kaufen, wenn ich nicht glauben würde, dass alles wieder in Ordnung gebracht werden kann.« Markby blickte so zweifelnd drein, dass sie fortfuhr:
»Ich hatte überlegt, Steve Wetherall um die Begutachtung zu bitten. Du würdest seinen Berichten doch auch vertrauen, oder nicht? Er ist ein Freund von dir.«
»Ich wäre erleichtert, wenn ich wüsste, dass Steve durch das Gebälk gekrochen ist. Er kennt diese alten Häuser. Aber selbst wenn die Substanz in Ordnung ist, kosten die Reparaturen ein Vermögen, und es dauert Jahre, bis alles fertig ist. Ich meine, bis das Haus wirklich so ist, wie du es haben möchtest.«
»Ich denke, ich sehe es als eine Herausforderung an«, sagte Meredith entschlossen.
»Der Hof beispielsweise ist zugegebenermaßen in einem schrecklichen Zustand, ein richtiger Schandfleck! Aber ich dachte, dass du mir vielleicht mit Rat und Tat beiseite stehen könntest, wenn ich einen Patio-Garten daraus mache. Es gibt genügend Platz für eine gepflasterte Ecke und ein oder zwei hochliegende Blumenbeete …« Sie bemerkte, wie sein Blick glasig wurde, und fügte hastig hinzu:
»Nicht jetzt! Fang nicht an, jetzt schon darüber nachzudenken!« Bedauernd kehrte Markby in die Gegenwart zurück.
»Der Hinterhof ist möglicherweise noch das kleinste deiner Probleme.«
»Was du doch für ein Schwarzseher bist. Komm, wir sehen es uns zusammen an!«
»Ich kann heute Nachmittag nicht. Vielleicht morgen. Wir haben noch Zeit für eine weitere Tasse Kaffee.« Er hob fragend eine Augenbraue.
»Nicht für mich, danke. Ich würde gerne noch mit dir auf der Wache vorbeigehen, um zu erfahren, ob der Streifenwagen Finny gefunden hat. Ich fühle mich ein wenig verantwortlich für den armen alten Burschen.«
»Wann wirst du endlich damit aufhören, dich für andere Leute verantwortlich zu fühlen?«, fragte Alan Markby resignierend.
»Es bringt dich immer wieder in die größten Schwierigkeiten.«
Wenige Minuten später saß Meredith draußen vor der Bamforder Polizeiwache in ihrem Wagen und sann über Markbys Bedenken wegen des Hauses nach, während er drinnen war und nach Finnys Verbleib forschte.
Vielleicht hatte er Recht. Das Haus konnte sich als kostspieliger Fehler herausstellen. Es gab andere, neuere Immobilien auf dem Markt. Vielleicht sollte sie sich Zeit nehmen und weitersuchen. Doch sie war von Herzen sicher, dass kein anderes Haus sie so direkt ansprechen würde, wie es dieses kleine alte Ding getan hatte.
Markby kehrte mit besorgtem Gesicht zurück und beugte sich zu ihrem Wagenfenster herab.
»Kein Glück«, sagte er.
»Siehst du? Ich hatte Recht, mich zu sorgen! Das gefällt mir nicht, Alan. Finny könnte irgendwo zusammengebrochen sein.«
»Meine Männer haben das Unterholz rings um den Steinbruch nach ihm abgesucht, aber es ist ein großes Gebiet. Vielleicht ist er über die Hügel spaziert.«
»Warum um alles in der Welt sollte er? Das könnte er nicht einmal, wenn er es wollte! Er war im Zweiten Weltkrieg bei der Navy und wurde zum Invaliden, nachdem sein Schiff durch einen feindlichen Torpedo versenkt wurde und er zwei Tage auf dem offenen Meer getrieben ist! Ich fahre zu seinem Haus zurück und suche noch einmal nach ihm. Er kann doch nicht spurlos verschwunden sein!«
»Ich komme in meinem eigenen Wagen nach«, sagte Markby.
Finnys Haus sah genauso aus, wie Meredith es am Morgen verlassen hatte.
»Die Tür ist unverschlossen!«, stellte Markby fest, als er die
Klinke herunterdrückte.
»Er schließt nie ab, das ist normal.«
»Eine alte Gewohnheit auf dem Land, aber heutzutage tun
das nicht mehr viele.« Markby trat ein und blickte sich um.
»Guter Gott! Das sieht ja aus wie in einem Antiquitätenladen!«
»Finny ist ein Hamsterer. Er hat alles von der Müllhalde,
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