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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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bebender Stimme fort.
    »Wir haben Ihre Wagen dort unten beim Steinbruch gesehen. Sula meinte, es sei Meredith Mitchells Auto und das von Ihnen, Chief Inspector. Ich bin sofort runtergerannt, aber auf dem Gartenweg des alten Mannes bin ich gestolpert und hingefallen … ich konnte nicht schnell genug bei Ihnen sein!« Er trat vor, und seine Augen brannten fiebrig in seinem blassen Gesicht.
    »Es ist ein Verrückter!« Seine Stimme war im Tonfall gestiegen und inzwischen so hoch, dass sie sich zu überschlagen drohte.
    »Irgendjemand steckt hinter alledem, und er ist ein verdammter Irrer! Natalie in einem Teppich, der alte Mann unter der Plane! Er ist verrückt! Der Täter muss ein fach verrückt sein!«
    »Oh, das wage ich zu bezweifeln, Mr. Jackson«, sagte Markby und erhob sich wieder. Er klopfte sich den Staub von den Knien.
    »Wenigstens nicht auf die Art und Weise, wie Sie es meinen. Ich fürchte nur, Sie müssen Ihre Arbeit hier erneut einstellen.«
    »Die ganze Grabung war vom ersten Augenblick an verflucht!«, kreischte Jackson.
    »Irgendjemand muss uns hassen«, erklärte Ursula unvermittelt mit lauter Stimme. Alle drehten sich zu ihr um.
    »Irgendjemand hasst uns alle!«, wiederholte sie.
    »Mich und dich, Dan, und dich ebenfalls, Ian. Und die Mädchen. Jeden Einzelnen!« Es war Renee Colmar, die schließlich das Wort ergriff, und was sie zu sagen hatte, verschreckte die Anwesenden und brachte alle vorübergehend zum Schweigen.
    »Es ist Wulfric!«, verkündete sie gelassen. Sie nahm den Arm weg, den sie tröstend um Karens Schulter gelegt hatte, und Karen hörte auf zu schniefen und blickte ihre Freundin aus rot geweinten Augen genauso überrascht an wie alle anderen.
    »Ja, Wulfric!«, wiederholte Renee.
    »Er muss es sein! Wir haben einen seiner Handlanger gestört.« Sie deutete auf das offene Grab.
    »Und er will sicherstellen, dass wir ihn nicht ebenfalls stören. Er wollte dich aufhalten, Ian, und das ist ihm gelungen, oder?«
    »Sei doch nicht so verdammt albern!«, platzte Woollard heraus.
    »Das ist nicht albern!« Renee errötete wütend.
    »Ich habe von Anfang an gespürt, dass uns jemand beobachtet. Und ich bin nicht die Einzige! Er beobachtet uns jetzt, in diesem Augenblick, und wenn wir nicht aufhören, wird noch jemand sterben.«
    KAPITEL 18

    »Wenigstens werden Sie ja wohl nicht glauben«, sagte Ursula aggressiv,
    »dass Dan das getan hat, oder?« Sie saß kerzengerade auf der Pritsche und hatte die Hände auf den Knien zu Fäusten geballt. Ihr Blick forderte Markby heraus, dagegen zu argumentieren, doch nur ein toll kühner Mann hätte Einwände erhoben. Ganz eindeutig betrachtete sie ihn als ihren Gegner. Was eine große Schande war, wie Markby dachte, während er sie über den langen Tapeziertisch im Bauwagen hinweg betrachtete. Allerdings gestand er sich ein, dass er möglicherweise nicht ganz unschuldig an ihrer gegenwärtigen Aggression war, denn zu Beginn der Vernehmung hatte er sie mit einem jovialen
    »Nun, da wären wir also wieder!« begrüßt. Er bot ihr einen Waffenstillstand an.
    »Ich glaube im Augenblick noch gar nichts, Sula! Ich sehe sehr wohl, wie schlimm das für Sie ist, für alle hier, nicht nur Sie persönlich. Es tut mir leid, wenn meine Worte danach geklungen haben, als wollte ich dumme Witze machen. Das lag nicht in meiner Absicht.« Sie entspannte sich kaum merkbar, eine gut aussehende junge Frau, deren Gesichtszüge erschöpft wirkten und verzerrt von innerem Schmerz.
    »Ich wollte Sie nicht angreifen, Chief Inspector. Ich bin mir durchaus bewusst, dass die Situation für mich einzig und allein aus dem Grund so schlimm ist, weil ich sie verursacht habe. Ich fühle mich so schrecklich verantwortlich für alles.«
    »Aber das sind Sie nicht«, entgegnete Markby mitfühlend.
    »Wir bilden uns manchmal gerne ein, bedeutsame Glieder in einer Kette von Ereignissen zu sein, aber oft sind wir das gar nicht.«
    »Eine äußerst bescheidene Maxime«, gab sie trocken zurück, doch er bemerkte das kurze Aufflackern von Humor in ihren Augen.
    »Sagen wir lieber, eine traurige Wahrheit. Die Welt geht weiter, mit oder ohne uns, und die Dinge entwickeln sich meistens so, wie sie wollen, ebenfalls mit oder ohne unsere Einmischung. Obwohl wir hin und wieder vielleicht als Bauern auf dem Schachbrett des Schicksals fungieren, wenn Sie so wollen.«
    »Das ist eine sehr ungewöhnliche Einstellung für einen Polizisten«, tadelte sie ihn.
    »Es klingt eher, als glaubten Sie an

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