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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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bis zum Ende des Monats einstellen will und wir jede letzte Chance zunichte machen, bis dahin hier zu arbeiten?«
    »Ja. Der arme Ian. Es bedeutet ihm so viel! Dan und ich haben beide mit der Stiftung verhandelt, doch ich fürchte, sie haben einfach kein Geld mehr, und das war’s. Außerdem ist es sinnlos, uns etwas vorzumachen: Der Ellsworth Trust ist aufgebracht wegen des Skandals, der Morde und der Affären zwischen Mitarbeitern der Stiftung! Die Grabung ist inzwischen berüchtigt, und damit will man beim Trust selbstverständlich nichts zu tun haben!«
    »Wer hat die Stiftung gegründet?«
    »Oh, ein begeisterter und wohlhabender Amateur. Er hat sie um die Jahrhundertwende gegründet. Die Stiftung hat eine eigenartige Charta, und in einer Klausel steht, dass der Trust zum Ziel haben muss, das Ansehen archäologischer Forschung in der Öffentlichkeit zu steigern. Und wenn man so will, kann man darin durchaus eine Moralklausel sehen.«
    »Das wusste ich nicht!« Markby runzelte die Stirn.
    »Also wäre jede schlechte Publicity ein Grund für den Ellsworth Trust, die Förderung einzustellen?«
    »Ja. Doch ich glaube nicht … oder besser: habe nicht geglaubt, dass die Stiftung ernsthaft versuchen würde, diese Klausel auf derartige Umstände anzuwenden, obwohl sie es jederzeit gekonnt hätte. Ich hätte niemals gedacht, dass die Gründer der Stiftung den Begriff
    »Ansehen« auf diese Weise interpretiert haben könnten, dem mit dieser Interpretation meinen sie damit zugleich den persönlichen Ruf der Mitarbeiter. Ich dachte immer, und das glaube ich auch jetzt noch, dass es einzig und allein darum geht, das breite Publikum zu interessieren und ihm deutlich zu machen, dass wir keine Schatzsucher sind.«
    »Wusste Ian Jackson von dieser Klausel?«
    »O ja, selbstverständlich wusste Ian Bescheid. Er wollte auch unbedingt, dass Dan und ich dem Ellsworth Trust nichts vom Auftauchen der New-Age-Leute erzählen, als ihr Konvoi hier sein Lager aufgeschlagen hat. Ian wollte verhindern, dass die Stiftung womöglich annähme, auf dem Hügel würden laszive, drogenberauschte Dinge geschehen. Die Art von Dingen, von denen der alte Lionel Felston glaubt, der ganze Rest der Welt würde sie tun. Ehrlich gestanden, kamen mir unsere Hippies eher wie ganz normale langweilige Nichtstuer vor. Doch Ian hat in jeder Hinsicht so viel in diese Grabung investiert, verstehen Sie? Seine Zeit, seine Hoffnungen, seine berufliche Reputation und sein Urteilsvermögen – und die Zukunft des Bamford Museum.«
    »Ja, ich verstehe in der Tat«, sagte Markby nachdenklich.
    Meredith saß mit Dan Woollard und Ian Jackson auf der grasbewachsenen Anhöhe oberhalb der Grabungstelle und beobachtete die Ambulanz, die mit Finnys Leichnam über den Feldweg davonrumpelte. Inzwischen war es spät am Nachmittag, und die Sonne sank dem Horizont entgegen, doch war es noch immer so heiß, dass Merediths Hemd unangenehm auf den Schultern brannte.
    Neben ihr saß Jackson depressiv in sich zusammengesunken, den Kopf auf die Hände gestützt und das rotblonde Haar vom warmen Wind zerzaust. Woollard hatte den Kopf zurückgeworfen und die Unterarme um die angezogenen Knie geschlungen; er starrte wütend den Hügel hinunter zum Steinbruch. Keiner von beiden verspürte Lust zu reden.
    Genauso wenig wie Meredith, die besorgt in Richtung Bauwagen blickte, weil sie nicht wusste, wie Ursula eine weitere Befragung durch Markby überstehen würde.
    Woollard bemerkte ihre Blicke und fragte:
    »Ist das ein Freund von Ihnen, der Beamte? Ursula sagt das jedenfalls.«
    »Ein Bekannter!«, entgegnete Meredith fest.
    »Sieht er die Beziehung auch so?« Das war eine vollkommen unerwartete, unwillkommene
    und absolut unverschämte Bemerkung. Merediths Kopf ruckte zu Woollard herum. Auf seinem Gesicht stand ein spöttisches Grinsen.

    »Das geht Sie überhaupt nichts an!«, hörte sie sich fauchen.
    »Und selbstverständlich habe ich auch kein Recht zu fragen, nicht wahr? Aber Sie und Sula haben über mich geredet, stimmt’s?« Sie konnte es nicht abstreiten. Errötend antwortete sie:
    »Sula steht unter sehr großer Anspannung. Sie macht eine schwierige Zeit durch.«
    »Ich vielleicht nicht? Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist, ist meine Lage sogar verdammt schwierig. Immerhin war es meine Frau, die ermordet worden ist! Alle Leute tuscheln, dass ich etwas damit zu tun hätte! Rein zufällig habe ich nicht das Geringste damit zu tun! Aber was dem einen recht ist, ist dem anderen

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