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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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musste. Deshalb war jeder fasziniert von ihr. Ich persönlich glaube, sie hat wohl einfach nur gerne darüber geschrieben, ohne es wirklich zu tun. Wenn Sie wissen wollen, ob die Männer auf sie geflogen sind – ja. Jeden falls solange, bis sie Natalie besser kannten.« Mit Ursula über Natalie zu reden bedeutete ganz ohne Zweifel, sich durch ein Minenfeld zu bewegen. Markby wechselte das Thema.
    »Reden wir über Finny. Wir wissen noch nicht, wo er umgebracht wurde. Ich hoffe, wir finden es bald heraus. Aber warum wurde er zur Grabungsstelle gebracht? Oder wurde er hier ermordet? Und falls ja – was hat er hier oben gemacht? Kam er häufiger hier hoch, um sich umzusehen?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Nicht, seit ich hier bin. Ich glaube nicht, dass er seinen Steinbruch verlässt. Es könnte schließlich sein, dass jemand Müll ablädt und er es nicht mitbekommt.« Ursula seufzte.
    »Falsche Zeit. Ich hätte von ihm in der Vergangenheit reden müssen. Aber vielleicht ist er ja abends hier heraufgekommen, nachdem wir alle längst zu Hause waren. Falls ja, hat er jedenfalls nie etwas angerührt. Ich hatte eigentlich den Eindruck, dass er uns verachtet. Manchmal stand er unten an der Hauptstraße, wenn wir kamen oder gingen, und grinste uns zu. Ich hatte das Gefühl, als lachte er uns aus, spöttisch, voller Häme. Ich mochte ihn nicht besonders. Andererseits, von seinem Standpunkt aus betrachtet, waren wir wohl nichts weiter als blutige Amateure, wenn es ums Lumpensammeln ging, oder? Hier oben haben wir geschuftet und geackert und nichts weiter als ein paar alte Scherben und Knochen gefunden, während er unten auf seiner Müllkippe dreiteilige Wohnzimmergarnituren erbeutet hat! Das lässt sich doch wohl nicht miteinander vergleichen, oder?« Markby lachte auf, und nach einer Sekunde des Zögerns fiel Ursula in sein Lachen ein, bevor sie unvermittelt wieder abbrach und sich erschrocken die Hand über den Mund legte.
    »Das sollten wir nicht tun!«, sagte sie und starrte ihn mit erschrockenen blauen Augen an.
    »Wir sollten nicht lachen. Der arme alte Mann liegt tot dort draußen.«
    »Ich habe einige unangenehme Anblicke im Laufe meiner Dienstzeit erlebt«, verriet er ihr.
    »Man entwickelt ein dickes Fell.«
    »Lachen, um nicht weinen zu müssen; meinen Sie das damit?«
    »Mehr oder weniger, ja. Es bedeutet nicht, dass es mir nichts mehr ausmacht. Es macht mir etwas aus, sogar sehr viel. Ich hasse es ganz besonders, wenn ein schutzloser alter Exzentriker wie Finny angegriffen wird, und ich gestehe, dass es noch immer möglich ist, mich zu schockieren. Ich war schockiert, als ich Finny dort in dem Grab liegen sah.« Eine kurze Pause entstand, dann sagte sie langsam:
    »Meredith hat erzählt, Sie wären ein netter Mensch, mit dem man reden könnte. Sie hatte Recht.«
    »Oh, hat sie das?«, murmelte Markby und fühlte absurderweise Verlegenheit in sich aufsteigen.
    »Nun, äh, ich …« An der Tür ertönte ein Klopfen, und er dankte Gott für die Unterbrechung. Sergeant Pearces Gesicht tauchte im Eingang auf.
    »Können wir den Leichnam jetzt abtransportieren, Sir?«
    »Ja, selbstverständlich. Fangen Sie an. Sagen Sie Dr. Fuller, dass ich später zu ihm ins pathologische Labor komme.« Als Pearce wieder gegangen war, drehte Markby sich zu Ursula um und stellte fest, dass die anfängliche düstere Anspannung in ihre Gesichtszüge zurückgekehrt war. Wahrscheinlich wegen des Hinweises auf die bevorstehende Autopsie, dachte er.
    »Ich möchte nicht egozentrisch oder weinerlich klingen«, sagte sie leise.
    »Aber ich glaube wirklich, dass ich nicht noch mehr ertragen kann.«
    »Das ist schon in Ordnung. Ich brauche Sie auch nicht mehr; Ihre Vernehmung ist beendet«, beruhigte Markby sie.
    »Tut mir leid, wenn ich Ihnen so viel zumuten musste. Polizisten müssen Fragen stellen, und Zeugen leiden fast immer darunter, fürchte ich.«
    »Ich meinte nicht Sie oder diese Vernehmungen. Ich meine diese beiden Morde und die makabre Art und Weise, wie die Leichen weggeschafft wurden. Glauben Sie, Renee hat Recht? Wird noch jemand sterben?«
    »Das möchte ich doch nicht hoffen!«, rief Markby.
    »Allerdings basieren Mrs. Colmars Ängste auf Jacksons entschlossenen Bemühungen, Wulfrics letzte Ruhe zu stören. Und es ist höchst unwahrscheinlich, dass Sie das Grab noch finden, meinen Sie nicht auch? Gehe ich recht in der Annahme, dass die Stiftung, für die Sie und Dan Woollard arbeiten, die finanzielle Unterstützung der Grabung

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