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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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billig. Also, wie eng ist Ihre Beziehung mit dem Plattfuß?«
    »Ich kenne ihn ziemlich gut, auch wenn ich immer noch nicht weiß, wieso Sie ein Recht hätten, mir diese Frage zu stellen. Und wenn Sie sich noch so sehr einbilden, dieses Recht zu besitzen, ich will verdammt sein, wenn ich Ihnen eine Antwort gebe!«, endete sie und fühlte sich im gleichen Augenblick kindisch albern. Woollard blickte unglaublich selbstgefällig drein, geschmeichelt, dass er sie aus der Fassung gebracht hatte. Er war wirklich ein irritierender Kerl! Gehässig sagte er:
    »Ihr Frauen seid doch wirklich alle gleich! Führt einen Mann an der Nase herum, und wenn euch das Arrangement nicht mehr passt, gebt ihr ihm einen Tritt.«
    »Jetzt hören Sie aber auf!«, fauchte Meredith.
    »Sie haben absolut kein Recht, auf diese Weise mit mir zu reden! Ich sehe Ihnen nach, dass Sie einen Trauerfall haben, aber wenn Sie so weiterreden, müssen Sie damit rechnen, dass ich Ihnen eine Ohrfeige verpasse!«
    »Weiblicher Charme ist nicht gerade Ihre starke Seite, wie?«
    »Wissen Sie überhaupt, was Charme ist?«, entgegnete sie wütend. Dumpfes Schweigen breitete sich aus. Unter der allgemeinen Anspannung brechen die Dinge immer schneller auseinander, dachte Meredith. Wir weisen uns gegenseitig die Schuld zu. Woollard dachte vielleicht das Gleiche, denn er sagte schließlich steif:
    »Ich habe mich im Ton vergriffen. Bitte entschuldigen Sie.«
    »Angenommen, und es tut mir leid, wenn ich schroff reagiert habe. Wir sind alle ein wenig mit den Nerven am Ende.«
    »Na und?«, sagte Jackson im düstersten Beerdigungston.
    »Wie?« Woollard blickte ihn verwirrt an.
    »Ich sagte: Na und?«, wiederholte Jackson mit aufkeimender Lebhaftigkeit.
    »Ich habe genug davon, die Leute über ihre Probleme jammern zu hören. Ich weiß, dass deine Frau tot ist, Dan, und es tut mir leid. Ich habe das bereits gesagt, und ich meine es auch so. Aber es schnürt mir die Kehle zu, dass alle zu glauben scheinen, meine Probleme wären ein Nichts im Vergleich zu ihren! Ich sehe das anders. Wir sitzen hier, ja, genau hier!« Er klopfte auf das Gras neben sich, um seine Worte zu unterstreichen.
    »Und soweit wir wissen, sitzen wir auf Wulfrics Grabkammer! Ich habe Jahre darauf verwendet, ihn aufzuspüren! Ich habe einen wissenschaftlichen Bericht über ihn verfasst! Ich habe mehrere Artikel in Journalen veröffentlicht! Ich habe meinen akademischen Ruf und meine Reputation in die Waagschale geworfen, um ihn zu finden. Ich bin näher am Ziel als jemals zuvor, und zack!« Jacksons Hand sauste nach unten und tötete einen Käfer, der über das Gras gekrabbelt war.
    »Das bin ich, vernichtet vom Ellsworth! Genau wie dieses unglückselige Krabbeltier. Und ich sage euch, ich habe die Nase voll von Leuten, die ungefähr so viel Notiz von mir nehmen wie von einem verdammten Käfer!« Er verfiel in brütendes Schweigen. Milde sagte Woollard:
    »Geht es dir jetzt besser, nachdem du das von der Seele hast?«
    »Ja, danke. Es geht mir tatsächlich besser. Und ich habe jedes Wort genauso gemeint.«
    »Wenn es Ihnen tatsächlich so viel ausmacht«, sagte Meredith,
    »dann werden Sie eine zweite Chance bekommen. Sie werden selbst dafür sorgen.«
    »Damit sie wieder von jemand anderem zunichte gemacht wird, genau wie dieses Mal?« Woollard grunzte, erhob sich und schlurfte über den Hügel davon.
    »Er ist erschüttert wegen seiner Frau«, sagte Meredith Vorwurfsvoll.
    »Ich weiß, dass er es nicht so zeigt, wie die Leute das vielleicht von ihm erwarten. Aber es geht ihm sehr schlecht, und er ist verängstigt. Ich verstehe, wie Sie sich fühlen, Ian, aber meinen Sie wirklich, dass es taktvoll war, gerade jetzt damit anzufangen?«
    »Taktvoll?« Jackson wirbelte zu Meredith herum und starrte sie an.
    »Seit wann kommt man durch Takt weiter? Ich habe es versucht; es funktioniert nicht! Ich war höflich gegenüber der Stiftung. Ich bin auf den Knien zu ihnen gekrochen, als sie mir eröffnet haben, dass sie die Fördergelder streichen. Ich hätte aufrecht stehen und sie anbrüllen sollen, das ist es, was ich hätte tun sollen! Ihnen sagen, dass sie die Chance auf die Entdeckung des Jahrzehnts verpassen! Aber nein, ich habe ihnen einen Brief geschickt und mich ausgeheult und einen zurückhaltenden Anruf getätigt. Nun, der Wurm hat sich gewandelt!« Es war bestimmt keine gute Idee, den Streit fortzusetzen. Trotzdem sagte Meredith ärgerlich:
    »Wenn wir schon dabei sind: Ich habe ebenfalls Probleme!

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