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Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Ballsaal.
    Abgesehen von allem anderen, war der Earl aufgrund seiner augenblicklichen Stimmung bestimmt imstande, eine solche Schwäche auszunutzen und sie, Helen, zu zwingen, ihm entweder eine Erklärung zu geben oder, falls sie wirklich von ihren Gefühlen übermannt wurde, seinen Heiratsantrag anzunehmen.
    Martin hatte sich genötigt gesehen, mit Lady Rochester zu tanzen. Suchend schaute er sich nach Helen um, sah sie jedoch nicht mehr. Sie hatte den Ball verlassen. Seinetwegen. Er hatte sie gekränkt, und sie war geflohen. Das war etwas, das sie normalerweise gewiß nicht getan hätte, da sie, wie er wußte, es verabscheute, zum Gerede der Leute zu werden.
    Nach dem Ende des Walzers führte er Serena vom Parkett, verneigte sich knapp vor ihr und ließ sie stehen. Dann verabschiedete er sich von den erstaunten Gastgebern, verließ das Haus und beschloß, einige Tage nach Eremitage zu fahren, um dort in aller Ruhe zu sich zu finden, über alles nachzudenken und zu beschließen, wie er sich in Zukunft verhalten wolle.
    Aus dem Schutz einer Topfpalme, die als Dekoration vor einer Wand stand, beobachtete Damian erfreut, wie der Bruder den Saal verließ. Besser und besser. Nachdem Lady Walford mitbekommen hatte, daß Martin mit Lady Rochester tanzte, bestand keine Chance mehr, daß sie und sein Bruder sich versöhnen würden. Besonders dann nicht, wenn die Geschichte, die er den ganzen Abend hindurch willigen Ohren zugeraunt hatte, noch mehr in Umlauf geriet. Es würde zwei, drei Tage dauern, doch danach würde er in Sicherheit sein und nichts mehr zu befürchten haben.
    Das erste Anzeichen, daß etwas nicht stimmte, bemerkte Helen zwei Tage später, als sie sich schließlich von der Lethargie befreit hatte und mit Ceci-ly Fanshawe in den Park gefahren war. Seit dem Ball in Barham House war dies ihr erstes Erscheinen in der Öffentlichkeit. Glücklicherweise hatte Cecily ihn verpaßt, weil sie indisponiert gewesen war.
    Helen fühlte sich niedergeschmettert, deprimiert und gekränkt. Der Anblick des mit Lady Rochester Walzer tanzenden Earl of Merton hatte ihr mehr Seelenschmerz bereitet, als zu empfinden sie vorbereitet gewesen war. Sie wußte, Martins Verhalten und ihre Reaktion hatten bestimmt zu Gerede Anlaß gegeben. Daher hatte sie, als sie die ersten Gerüchte hörte, ihnen keine Bedeutung geschenkt.
    Doch sie wußte, daß etwas entschieden Schlimmeres im Busche war, nachdem sie mit Cecily die Hälfte der Rundfahrt zurückgelegt hatte. Irgendwie schlug ihr überall eine gewisse Kühle entgegen. Einige Damen mit heiratsfähigen Töchtern hatten nicht einmal ihr Lächeln erwidert.
    Es war Ferdie Acheson-Smythe, der schließlich ihre Befürchtungen bestätigte. Nachdem sie Cecily heimgebracht hatte und nach Haus zurück-gekehrt war, fand sie zwei Besucher im Salon vor. Dorothea und Ferdie machten ihr die Aufwartung.
    „Dem Himmel sei Dank!“ sagte Dorothea. „Ich hatte gehofft, daß du nicht lange fortsein würdest!“
    Helen ahnte, daß ihr eine unangenehme Neuigkeit bevorstand, und ließ sich nach der Begrüßung der Gäste matt in einen Sessel sinken.
    „Ich bin froh, daß Ferdie hier ist“, antwortete Dorothea. „Er ist genau der Mann, den wir jetzt brauchen.“
    „Wenn es euch nichts ausmacht“, erwiderte Helen, wüßte ich gern, worum es geht.“
    Mit dieser Frage war es ihr gelungen, beide Besucher sprachlos zu machen. Sie schauten sie an und tauschten dann einen ziemlich unbehaglichen Blick.
    „Geht es um mich und den Earl of Merton?“ fragte sie seufzend.
    ,,|a“, bestätigte Dorothea. „Es sind Gerüchte in Umlauf. Vielleicht hätte man nach dem Ball in Barham House damit rechnen müssen. Aber was ich heute morgen gehört habe, ist mehr, als man entschuldigen kann“, fügte sie hinzu und richtete fragend die auf Helen.
    Helen hielt dem Blick der Freundin einen Moment lang stand, seufzte dann und fragte Ferdie: „Sind diese Gerüchte auch Ihnen zu Ohren gekommen?“
    Er nickte ungewöhnlich ernst und antwortete: Ja, bei White’s.“
    Helen schloß die Augen. White’s. Das bedeutete, daß die Gerüchte in der ganzen Stadt verbreitet wurden.
    „Die Munkeleien deuten an“, sagte Dorothea, „daß du die Mätresse des Earl gewesen bist.“ Sie wartete auf eine Antwort und fragte, da die Freundin die Lider nicht aufschlug, in leisem Ton: „Stimmt das?“
    Helen schlug die Augen auf, zog die Brauen hoch und erwiderte müde: „Würde das eine Rolle spielen?“
    Es war Ferdie, der ihr

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