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Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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eines alten Freundes, zum Gatten bestimmt. Ich glaube, du kanntest Arthur Walford, den Jüngeren?“
    Angesichts Marcs fragenden Blickes nickte Martin und sagte: „Wir sind uns einige Male begegnet, ehe ich zu den Westindischen Inseln reiste. Walford war kaum der Mann, den vorsichtige Eltern für eine schöne und vermögende sechzehnjährige Tochter im Sinn gehabt hätten.“
    „Ah, damals hast du Helen noch nicht gekannt“, entgegnete Marc und lächelte flüchtig. „Ich weiß, es ist schwer zu glauben, wenn man sie heute sieht, aber du kannst mir glauben, daß sie mit sechzehn eine richtige Bohnenstange war. Schrecklich dürr und hager.“
    Angesichts des skeptischen Blicks, den der Freund ihm zuwarf, machte Marc eine achtlose Geste.
    „Doch das war nicht von Bedeutung. Es hätte keinen Unterschied gemacht, selbst wenn sie die Wiedergeburt Cleopatras gewesen wäre. Die Eltern, sowohl ihre als auch Walfords, hatten die Ehe lange vorher arrangiert, und zwar in der berechnendsten Art. Helens Eltern waren auf eine seltsame Weise ehrgeizig. Sie mischten sich selten in Gesellschaft und führten auf dem Land ein zurückgezogenes Leben, waren andererseits jedoch entschlossen, ihre Tochter in eine der ältesten Familien des Landes einheiraten zu lassen.“
    Marc hielt inne, und bei der Erinnerung an die Ereignisse trat ein verlorener Ausdruck in seine Augen.
    „Es gab viele Leute, die versuchten, ihnen das auszureden. Meine Eltern waren darunter, doch Helens Eltern waren auf diese Idee fixiert. Walford
    Senior war auf Helens Mitgift scharf. Walford Junior war aus demselben Grund willfährig. Daher wurde Helen einen Monat nach ihrem gesellschaftlichen Debüt mit ihm verheiratet.“
    „Einen Monat später?“ fragte Martin ungläubig und in scharfem Ton. „Genau!“ bestätigte Marc im gleichen scharfen Ton. „Die Frischvermählten zogen sich nach Walford Hall zurück. Kaum einen Monat später erschien Walford wieder in London. Helen blieb in Oxfordshire. Diese Situation dauerte ohne nennenswerte Veränderung fast drei Jahre lang an. Während dieser Zeit starben alle älteren Akteure in diesem Drama, Helens Eltern und Walford Senior. Der kritische Moment kam, als es Walford Junior gelungen war, sein Vermögen zu vergeuden. Er hatte seine Besitzungen verloren und auch die, welche ihm durch Helen zugefallen waren. Nur Walford Hall war ihm noch geblieben, da es zum Familienerb-besitz zählt. Er kehrte dorthin zurück, aber nicht um da zu wohnen, sondern nur, um zu sehen, was er noch aus dem Anwesen pressen könne. Mittlerweile war Helen neunzehn. Sie hatte noch immer nicht das Aussehen von heute, sich jedoch schon beträchtlich verändert.“
    Marc hielt inne und betrachtete eine Weile schweigend das Glas.
    „Bis heute weiß ich nicht, was eigentlich passiert ist. Das Ergebnis war jedoch, daß Walford Helen schlug, bei einem Streit, wie sie sagte. Daraufhin hat sie prompt eine Vase auf seinem Kopf zertrümmert und ihn verlassen.“
    Marc leerte das Glas und schaute dann Martin an.
    „Sie kam zu mir. Sie war mit meiner Schwester Allison aufgewachsen und von uns als zur Familie gehörig betrachtet worden. Ich schickte sie auf meinen Besitz in Cumbria und entfernte sie dadurch aus der Nähe Walfords, falls er versucht hätte, sie zu finden. Die Geschichte, wie er sie behandelt hatte, wurde bekannt, wie es bei solchen Sachen eigentlich immer der Fall ist. Das Ergebnis war, daß Walford vom ton geschnitten wurde und sich vollständig ruinierte. Er nahm sich lieber das Leben, statt im Gefängnis von Newgate zu landen.“
    Marc hielt inne und dachte über die Vergangenheit nach. Dann zuckte er mit den Schultern.
    „Später haben viele Leute, die Walford beim Spiel große Summen abgenommen hatten, Geld gespendet, um einen Fonds für Helen einzurichten. Ich habe ihn für sie verwaltet. Daraus wird ihre Miete für das Haus in der Half Moon Street bezahlt. Außerdem ermöglicht er es ihr, in gewissem Stil zu leben, aber nicht mehr. Keine einzige ihrer großen Besitzungen konnte gerettet werden.“
    Martin furchte die Stirn, das Kinn in die Hand gestützt, und richtete den Blick auf den vor ihm liegenden orientalischen Teppich.
    Sorgfältig die Worte wählend, fragte er: „Gibt es deines Wissens nach irgend etwas, das dich zu der Annahme verleiten könnte, Helen könne eine tiefsitzende Aversion gegen die Ehe haben? Eine Aversion, die den körperlichen Kontakt betrifft?“
    Marc preßte die Lippen zusammen. Die Augen auf das

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