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Wer bist du, schöne Juno

Wer bist du, schöne Juno

Titel: Wer bist du, schöne Juno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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waren, war er aufgewacht und hatte das mögliche Desaster sogleich in vollem Ausmaß begriffen. Nur weil er jetzt Helens Gründe kannte, aus denen sie ihn abgewiesen hatte, hieß das noch lange nicht, daß er es sich leisten konnte, sich bequem zurückzulehnen und zu planen, wie er sie überzeugen könne, daß er reich und unabhängig war und keine Notwendigkeit bestand, sich für ihn zu opfern. Nicht, nachdem er sie verlassen hatte, obwohl er wußte, daß sie die Bereitschaft hatte, ihm dieses Opfer zu bringen. Wäre er mit dem Verhalten der Menschen nicht so vertraut gewesen, hätte er sich zweifellos mit der Erkenntnis begnügt, daß Mr. Swayne, nachdem er Lady Walfords Einwilligung zur Ehe bekommen hatte, Helen nun nicht in aller Eile vor den Traualtar zerren würde. Aber nicht umsonst hatte er ein beträchtliches Vermögen an irdischen Gütern zusammengetragen, indem er kein unnötiges Risiko einging. Warum also sollte er jetzt hinsichtlich seiner Zukunft ein Risiko ein gehen?
    Abgesehen von allem anderen, erfüllte ihn eine Art schieren Entsetzens. Was war, wenn er Hedley Swayne falsch eingeschätzt hatte? Was war, wenn er sie zwang, ihn unverzüglich zu heiraten?
    Die Peitsche knallte wieder. Martin knirschte mit den Zähnen. Während er das Gespann zum Abbiegen auf die schmalere Straße, die zum Dörfchen St. Agnes führte, zügelte, dachte er über die Möglichkeiten nach, wie er den überflüssigen Hedley Swayne loswerden könne. Falls nö tig, würde er ihn mit Geld abfinden. Bei dem Gedanken zuckte ein ironisches Lächeln um seine Lippen. Der Vater hatte ein kleines Vermögen gezahlt, um ihn aus Miss Moncktons Klauen zu befreien. Nun war er bereit, ein noch größeres Vermögen zu zahlen, um Helen von der unbedacht Swayne gegebenen Zusage zu befreien. Zweifellos gab es in dieser Geschichte irgendwo eine Moral, wie die schöne Juno einmal geäußert hatte.
    In St. Agnes war Markttag. Dieser Umstand stellte Martins Selbstbeherrschung auf eine harte Probe. Behutsam lenkte er Gespann und Karriole durch das Gewimmel und fluchte über die Verzögerung. Dann hatte er das Treiben hinter sich und fuhr aus dem Dorf zum Weiler Kelporth, hinter dem Lady Walfords Cottage lag.
    Beim Näherkommen erkannte Joshua die dunklen Umrisse des überdachten Friedhofstores und nahm an, daß dahinter die Kirche stand. Er erbleichte beim Anblick der dort versammelten aufgeregten Menschen und schaute dann den straffen Rücken seines Herrn an. Lord Merton war vollauf damit beschäftigt, die nervösen Pferde zu bändigen.
    Joshua räusperte sich und rief: „Sir, ich weiß wirklich nicht, ob das wichtig ist, aber schauen Sie mal nach links.“
    „Was ist denn?“ fragte Martin unwirsch, tat jedoch, was Carruthers verlangt hatte, und brachte dann den Wagen abrupt zum Stehen, so daß Jos-hua fast zu Boden geschleudert worden wäre. Der Earl war bereits aus dem Wagen gesprungen und warf Joshua achtlos die Zügel zu.
    Martin starrte die in der Staubwolke, die hinter der Kutsche aufgesto-ben war, spielenden, mit weißen Bändchen geschmückten Kinder an, und das Blut gefror ihm. Langsam wandte er die Augen von dem entsetzlichen Anblick ab und richtete sie auf das Kirchenportal, das durch das überdachte Friedhofstor erkennbar war. Was war, wenn Helen schon mit Swayne getraut worden war?
    Der Gedanke veranlaßte Martin zum Handeln. Er rannte den zur Kirche führenden Weg hinauf und kam beinahe schliddernd auf den Steinfliesen des Portals zum Stehen. Einige in der Nähe der Tür sitzende Leute drehten die Köpfe zu ihm um. Er ignorierte sie jedoch und richtete den Blick auf das Bild, das der größte Teil der Gemeinde wie gebannt betrachtete.
    War er zu spät gekommen? Das Herz klopfte so heftig, daß er nichts mehr hören konnte. Er ballte die Hände und zwang sich zur Ruhe. Langsam kehrte sein Hörvermögen zurück. Er furchte die Stirn. Da er mit den Worten der Trauungszeremonie nicht vertraut war, verstrichen drei quälende Minuten, ehe er begriff, daß ihm noch eine letzte Chance geblieben war.
    Der Erleichterung folgten sogleich die Worte des Vikars: „Wenn also jemand etwas gegen diese Verbindung vorzubringen hat
    Martin wartete nicht auf eine weitere Einladung und rief: "Ja! Ja, ich!“ fügte er hinzu, falls der Vikar ihn mißverstanden haben sollte.
    Er ging voran, und seine Schritte hallten auf den Quadern des Kirchenbodens. Sein Blick war auf das Objekt seines Verlangens gerichtet.
    Bei dem vollkommen unerwarteten Klang seiner

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