Wer bist du, suesse Morgenfee
lässt er sich Zeit damit", spottete Fergus.
Sein Großvater sah ihn finster an. „Da dein geplantes Buch all dies in Gang gebracht hat, Junge, würde ich an deiner Stelle lieber den Mund halten!"
Fergus akzeptierte die Zurechtweisung. Es bestand kein Zweifel, dass der Abriss seines nächsten Romans die Lawine ausgelöst hatte.
„Zum letzten Mal", sagte er scharf und stand jetzt auch auf, „ich schreibe das verdammte Buch nicht! "
„Genau", bestätigte Hugh zufrieden. „Also wird sich die Publicity von vor acht Jahren nicht wiederholen, abgesehen von dem einen oder anderen negativen Kommentar. So wie die Dinge liegen, hindert Sie nichts daran, zurück in die Politik zu gehen, Paul. Weil sich im Grunde nichts geändert hat, seit Sie vor mehreren Monaten Ihre Entscheidung getroffen haben." Hugh blickte Paul triumphierend an.
Die zuletzt geäußerte Meinung seines Großvaters teilte Fergus nicht. Chloes Gefühle ihm gegenüber hatten sich geändert. Sie war schon vor diesem Abend nicht übermäßig von ihm angetan gewesen, doch gerade eben hatte ihre Miene offenen Abscheu verraten!
„Peter und Jean haben die Wahrheit gekannt, und Peter will Sie wieder in seiner zukünftigen Regierung haben, Paul", sprach Hugh weiter. „Ihre Frau, Penny und David haben die Wahrheit auch immer gekannt. Nur Chloe muss sich eine neue Meinung bilden. Stimmts, meine Liebe?" fragte er freundlich.
Sich eine neue Meinung bilden ... Im Moment konnte Chloe überhaupt nicht denken. Oh, sie hatte immer gewusst, dass ihr Vater unschuldig war. Diese Überzeugung war nicht ein einziges Mal ins Wanken geraten. Aber ihr war niemals in den Sinn gekommen, dass David der Liebhaber von Susan Stirling gewesen sein könnte. So etwas passierte jedoch manchmal in einer Ehe. Menschen machten Fehler. Chloe zweifelte nicht daran, dass ihre Schwester und David sehr glücklich zusammen waren, dass sie sich und beide die gemeinsamen Kinder liebten.
Trotzdem musste sie erst einmal bewältigen, was sie so unerwartet erfahren hatte. Eins war ihr allerdings völlig klar.
„Mr. McDonald hat Recht, Dad ..."
„Hugh", warf der alte Schotte ein.
Sie lächelte ihn dankbar an. „Hugh hat Recht, Dad. Du hast keinen Grund, nach Mallorca zu ziehen, und gewiss keinen, Peter mitzuteilen, du würdest jetzt doch nicht für einen Unterhaussitz kandidieren."
„Hat er nicht", sagte Peter Ambrose nachdrücklich. „Ich würde so einen Entschluss auch nicht akzeptieren. Ich brauche dich, Paul."
Chloes Vater freute sich sichtlich über das Vertrauen. „Ich will keine Belastung sein
„Wirst du nicht", versicherte ihm Peter. „Hugh hat völlig Recht: Ich habe ein Amt für dich in meiner geplanten Regierung. Eins, das einen Umzug hier in London mit sich bringt."
„Tja, jetzt, da alles geregelt ist, wird es Zeit, dass Fergus und Chloe ..."
„Wirklich, Großvater", unterbrach ihn Fergus wütend. „Findest du nicht, du hast dich für einen einzigen Tag genug eingemischt?"
Hugh blieb gelassen. „Keineswegs. Ich habe mich überhaupt nur deinetwegen eingemischt."
Chloe hörte den beiden Männern völlig verwirrt zu. Was meinte Hugh denn damit? Wichtiger, es gab kein „Fergus und Chloe"!
„Das ist kaum zu glauben", sagte Fergus aufgebracht. „Und vielleicht, wenn du mich erst einmal gefragt hättest ..."
„Habe ich", erwiderte sein Großvater reuelos. „Aber ich will meine Urenkel sehen, bevor ich im Grab liege! "
Jetzt war Chloe völlig verloren. Sie war von den Enthüllungen noch immer so überwältigt, dass sie nicht klar denken, geschweige denn das Gespräch zwischen Fergus und seinem Großvater be greifen konnte. An einigen Dingen zweifelte sie jedoch nicht: Davids Affäre mit Susan Stirling war acht Jahre lang ein Geheimnis geblieben und sollte es auch weiter bleiben. Ihr Vater musste sei nen ursprünglichen Plan weiterverfolgen, für einen Unterhaussitz zu kandidieren. Und sie würde in den nächsten Wochen nach Paris umziehen.
„Großvater, du bist wirklich ein sich ständig einmischender alter..."
„Denk daran, dass wir in Gesellschaft sind, Junge", mahnte Hugh. Er wandte sich an Chloes Vater. „Paul, haben Sie einen Garten, in dem Fergus mit Ihrer Tochter spazieren gehen kann?"
Chloe bemerkte, dass ihr Vater von dem Gespräch ebenso verwirrt war wie sie. Einen Garten hatten sie zwar, aber sie wollte im Moment nicht darin spazieren gehen, und sie war überzeugt, dass Fergus es auch nicht wollte!
„Natürlich", erwiderte ihre Mutter
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