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Wer Blut vergießt

Wer Blut vergießt

Titel: Wer Blut vergießt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Set der Band verlassen, weil er zu einem Meeting der Anonymen Alkoholiker musste. Und er sagt, er habe Arnott nicht gekannt und erinnere sich auch nicht, ihn im Pub gesehen zu haben.«
    Gemma dachte darüber nach. »Das White Stag ist doch nicht besonders groß. Wenn sie beide so regelmäßig dort waren, dass der Wirt sie mit Namen kannte, weiß ich nicht, ob ich ihm das abnehme. Ich denke, wir werden uns noch mal ganz offiziell mit Mr Hart unterhalten und die Sache mit seinem AA -Meeting überprüfen müssen.«
    »Ich habe nicht erwähnt, dass ich die leitende Ermittlerin näher kenne.« Sie hörte das Lächeln aus seiner Stimme heraus, und aus dem leisen Klirren im Hintergrund schloss sie, dass er sich gerade ein Glas Wein einschenkte.
    »Das will ich aber auch schwer hoffen. Du fehlst mir«, fügte sie hinzu. Sie warf einen Blick durch die Tür der Einsatzzentrale und sah, dass Superintendent Kruegers verglastes Büro am anderen Ende dunkel war; nur Shara MacNicols saß noch an einem der Computerterminals. »Die Chefin ist schon weg.Ich will nur noch schauen, was heute Nachmittag alles reingekommen ist, und kurz mit Maura sprechen – und mit Melody, wo immer sie abgeblieben ist.«
    »Oh, jetzt ist sie also schon ›Maura‹ für dich. Ich habe Doug erzählt, dass du mit DI Bell zusammenarbeitest, und es hat ihm schier die Sprache verschlagen.«
    »Maura hat sich übrigens nach ihm erkundigt. Und bis jetzt komme ich ausgezeichnet mit ihr klar.«
    »Das wird ja immer merkwürdiger.«
    »Hat Charlotte sich bei Doug wohlgefühlt, während du bei Caleb Hart warst?«
    »Sie sind sich bei einem Stück Kuchen in der Patisserie Valerie im Spitalfields Market nähergekommen. Von dem vielen Zucker und der ganzen Aufregung ist sie ein bisschen quengelig, aber ich sehe mal, ob sie aufbleiben mag, bis du kommst.«
    »Danke, Schatz. Ich ruf an, wenn ich losfahre.«
    »Wie ist es Ihnen in der Höhle der Anwälte ergangen?«, fragte Gemma Shara, als sie die Einsatzzentrale betrat.
    Shara verdrehte die Augen, dann streckte sie sich und ließ die Fingergelenke knacken. »Ich gebe gerade die Vernehmungsprotokolle in die Fallakte ein, aber im Grunde kann man das alles vergessen. Aufgeblasene Schnösel, alle miteinander.« Als Detective Constable hatte Shara schon öfter vor Gericht aussagen müssen, und Gemma wusste, dass die Erfahrung ihre Meinung über Anwälte nicht gerade positiv beeinflusst hatte. »Der Kanzleisekretär, Mr Kershaw, scheint allerdings ein ganz anständiger Kerl zu sein«, fuhr Shara fort. »Aber der Seniorpartner, der Arnott am besten kannte, ist im Urlaub – ich bitte Sie, wer macht denn im Januar Urlaub?«
    »Diejenigen, die es sich leisten können, aus dem scheußlichen London zu entfliehen«, antwortete Gemma mit einem Lächeln. »Haben Sie von den anderen irgendetwas Hilfreiches erfahren?«
    Shara gab sich große Mühe, den affektierten Tonfall der Eton-Absolventen zu imitieren. »Sie waren shocked , nicht wahr, absolut schockiert über die Nachricht vom Tod des armen Vincent, und sie haben die Vorstellung weit von sich gewiesen, dass ihr geschätzter Partner in irgendetwas Ungehöriges verwickelt gewesen sein könnte.«
    »Also rein gar nichts.«
    »So gut wie. Ihre einzige Sorge war, dass die Polizei irgendwelche Informationen über den Fall an die Presse gegeben haben könnte. Und natürlich wollten sie über die Ermittlungen auf dem Laufenden gehalten werden.«
    »Steht selbstverständlich ganz oben auf meiner Liste«, kommentierte Gemma grinsend.
    »Ja, genau, das hab ich ihnen auch gesagt. Sehr diplomatisch. Sie wären stolz auf mich gewesen.« Shara wandte sich wieder dem Computer zu. »Um zum Positiven zu kommen, ich habe gerade eine E-Mail von Mike gekriegt. Die Kriminaltechnik hat in der Wohnung in Kennington die gleichen dunkelroten und blauen Fasern gefunden, die auch in dem Zimmer im Belvedere sichergestellt wurden.«
    Gemma zog sich einen Stuhl heran und setzte sich. »Dann haben wir also konkrete Sachbeweise für eine Verbindung zwischen den zwei Morden. Ich bin mir nicht sicher, ob das so positiv ist.«
    »Sie haben doch damit gerechnet«, sagte Shara.
    »Nun ja, in diesem Fall wäre ich gar nicht so traurig gewesen, wenn ich falschgelegen hätte. Ist die Chefin schon informiert?«
    »Die Mail ist gekommen, kurz bevor sie nach Hause ging. Sie sagte, Sie sollen sie anrufen.«
    Ein Anruf, dem Gemma mit gemischten Gefühlen entgegensah. »Und der Schal, mit dem Shaun Francis erdrosselt wurde?

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