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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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waren hauptsächlich Nahaufnahmen, die er mit einem Teleobjektiv gemacht hat. Und auf vielen war gar nicht Watson zu sehen sondern unbekannte Frauen, die einfach die Straße entlangspazierten. Männer waren keine dabei, wenn es das ist, was du denkst.«
    »Bist du sicher? Hast du sie durchgesehen?«
    »Nicht ich persönlich. Alan hatte es an zwei DCs delegiert.«
    »Aber Gifford hat nach etwas gesucht, das Broadbent belastet, oder?«
    Turner kaute nachdenklich auf der Unterlippe. »Einen Beweis dafür, dass der Kerl von Catherine Watson besessen war, ja. Broadbent war besessen«, sagte er nachdrücklich. »Das stand außer Zweifel.«
    »Mein Punkt ist der: Gifford hat denjenigen, die die Fotos durchgesehen haben, doch wahrscheinlich gesagt, was er zu finden hoffte. Vielleicht hat er ihnen nicht gesagt, dass sie auch auf andere Dinge achten sollten.«

    Turners blasses, hageres Gesicht rötete sich. »Was zum Teufel willst du damit sagen? Steht Alan jetzt auf dem Prüfstand?«
    »Du hast gesagt, er hat eine Art Kreuzzug gegen Broadbent geführt.«
    »Daran erinnere ich mich nicht.«
    Tartaglia schüttelte den Kopf. Auch wenn Turner beschloss, Erinnerungslücken zu haben, er selbst erinnerte sich deutlich daran, was Turner gesagt hatte. »Vielleicht lag es ja am Whisky, aber neulich Abend hast du mir eindeutig den Eindruck vermittelt, dass Gifford felsenfest von Broadbents Schuld überzeugt war und nur noch nach Beweisen gesucht hat. Wenn er den Fall unter dieser Voraussetzung untersucht hat, könnte er vielleicht etwas übersehen haben.«
    »Hör mal, es war nicht nur Alan, der Broadbent für schuldig hielt. Wir haben ihn alle unterstützt.«
    Tartaglia lehnte sich an die Wand und musterte Turner. Warum verhielt er sich auf einmal so defensiv? Vielleicht hatte Clarke Recht, was Turners Loyalität seinem früheren Chef gegenüber anging. Und trotzdem war er sich sicher, dass Turner bei ihm zu Hause die Wahrheit darüber gesagt hatte, wie die Ermittlungen geführt wurden. In vino veritas sagt man, und Scotch hatte denselben Effekt, besonders nach den Mengen, die Turner in sich hineingeschüttet hatte. Aber es war sinnlos, jetzt einen Streit mit ihm anzufangen, was er unter Alkoholeinfluss gesagt hatte und was nicht. »Dann hast du dir die Fotos nicht selbst angesehen?«, fragte Tartaglia.
    »Machst du Witze? Es waren Abertausende von verdammten Bildern im Computer. Ich habe natürlich Ausdrucke von denen gesehen, die wir als Beweismittel aufgehoben haben, und was da drauf war, sprach Bände über Broadbents Charakter, aber das war alles.«
    »Hat Gifford entschieden, welche Fotos behalten werden?«

    »Das nehme ich doch an. Aber es ist egal, wer das war, die Fotos wurden sehr gründlich angeschaut, das versichere ich dir. Was ist dein Problem?«
    »Ich glaube, wir sollten sie im Hinblick auf eine Verbindung zum Mord im Holland Park noch mal durchgehen. Es wurden doch Kopien gemacht?«
    Turner seufzte, als hielte er das für reine Zeitverschwendung. »Da wirst du im Beweismittelbuch nachschauen müssen, aber ich glaube kaum, dass wir mehr als eine Handvoll der interessantesten behalten haben, es sei denn, irgendjemand hat eine Kopie von Broadbents Festplatte aufgehoben.«
    »Was ist mit dem Rest passiert?«
    »Sie waren alle auf Broadbents Computer. Und den wird er zurückbekommen haben, nachdem er entlassen wurde.«
    »Weißt du, ob es eine Kopie auf CD gibt?«
    »Nein. Schau ins Beweismittelbuch.« Turner warf sich den Rucksack über die Schulter und beäugte Tartaglia argwöhnisch. »Wie kommst du jetzt darauf? Wegen dem Gedicht?«
    »Ja«, sagte Tartaglia. Er hatte kein Problem damit, Turner anzulügen; er würde ihm mit Sicherheit nicht erzählen, was Angela Harper gesagt hatte. Turner war nicht der Mensch, der sich Zweifel darüber anhören würde, wie in dem Fall ermittelt worden war, und sein erster Gang wäre mit Sicherheit in Steeles Büro, um Ärger zu machen.
    Turner fixierte ihn. »Hast du mit irgendjemandem über den Fall geredet? Wenn es so ist, muss ich das wissen. Wir wollen doch nicht aneinander vorbeiarbeiten.«
    »Ich habe mit niemandem gesprochen«, sagte Tartaglia. Turner musste zufällig ins Schwarze getroffen haben, oder es war reiner Bulleninstinkt. Er konnte unmöglich von dem Treffen mit Angela Harper wissen. »Hör zu, ich will nicht kritisieren, wie die Ermittlungen geführt wurden -«

    »Für mich hört sich das aber ganz so an.«
    »Nein. Aber das Gedicht rückt die Dinge in ein anderes

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