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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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zufällig dort. Es war reiner Zufall.«
    »Aber Sie wohnten nicht in der Gegend«, sagte Donovan beharrlich. »Warum sind Sie ausgerechnet in dieses Café gegangen?«
    »Ich weiß es nicht mehr.«
    »Sie hatten sich dort verabredet, richtig?«
    »Nein.«
    »Warum sollten Sie dann dorthin gehen? Warum in dieses Café?«
    Jennings zuckte mit den Achseln. »Vielleicht hatte mir jemand davon erzählt. Vielleicht war es Dr. Watson, aber ich weiß es nicht mehr. Es tut mir wirklich leid.«
    »Das ist eine Lüge, und das wissen Sie.«
    »Nein«, schrie Jennings und umklammerte den Tisch mit seiner gesunden Hand. »Ich lüge nicht. Ich schwöre bei Gott.«
    »Sie reden einen Haufen Scheiße«, sagte Donovan, geringschätzig den Kopf schüttelnd.
    »Warum glauben Sie mir nicht?«
    »Gut, Mr. Jennings«, fuhr Pindar etwas ruhiger fort. »Nehmen wir einmal an, wir glauben Ihre kleine Geschichte. Warum haben Sie uns das nicht schon früher erzählt?«
    Tartaglia sah Erleichterung in Jennings’ Gesicht aufflackern, vielleicht auch einen Hoffnungsschimmer, als hätte Pindar ihm einen Rettungsanker zugeworfen.
    »Es tut mir leid, dass ich es vergessen habe«, sagte Jennings. »Ehrlich. Es muss mir entfallen sein.«
    »Ihnen entfallen sein?«, fragte Donovan ungläubig. »Sie machen Witze.«
    »Hören Sie, ich war fertig, als ich gehört habe, was mit Dr.
Watson passiert ist. Völlig fertig. Ich habe es einfach vergessen.« Er sah sie flehend an, wollte sie dazu bringen, ihm zu glauben. »Ich sage die Wahrheit. Bitte hören Sie doch zu.«
    Donovan schüttelte den Kopf. »Das kaufe ich Ihnen nicht ab, Michael. Es war zwei Tage, bevor sie ermordet wurde. Wie können Sie so etwas einfach vergessen?«
    »Ich habe doch gesagt, ich war völlig fertig. Und außerdem haben wir nur einen Kaffee zusammen getrunken. Keine große Sache. Ich habe nicht weiter drüber nachgedacht.«
    »Sie haben sie also zufällig getroffen? Sie erwarten doch nicht, dass wir das glauben?«
    »Aber es ist die Wahrheit. Was soll ich sonst sagen?«
    »Wie erklären Sie uns dann, dass Sie ihr nach Hause gefolgt sind?« Pindar schob einen Stapel Fotos über den Tisch. »Für das Protokoll: Ich zeige Jennings einige Fotografien, aufgenommen in der Finchley Road und der West End Lane, am Donnerstag, dem neunten Februar 2006, zwischen 15.24 Uhr und 16.37 Uhr.«
    Als Pindar die Fotos nebeneinander auf dem Tisch auslegte, beugte sich Donovan über den Tisch hinweg zu Jennings. »Die zeigen Sie , Mr. Jennings, wie Sie nach Catherine Watson das Café verlassen und ihr weiter die Straße hinunter folgen.«
    Andrew Harrison bedachte die Fotos mit einem flüchtigen Blick und hüstelte. »Bei allem Respekt, das zeigen sie ganz und gar nicht.«
    »Und dann folgten Sie ihr nach Hause«, sagte Donovan, den Anwalt ignorierend.
    Jennings schaute kurzsichtig blinzelnd auf die Fotos und schüttelte den Kopf. »Bin das wirklich ich?«
    »Die Tatsache, dass mein Mandant und Dr. Watson auf denselben Fotos sind, bedeutet absolut gar nichts«, sagte Harrison mit einem Zucken seiner schmalen Schultern.

    »Sind Sie sicher, dass ich das bin?« Jennings studierte immer noch die Fotos, und das mit einem Blick tiefer Verwirrung, den Tartaglia irritierend überzeugend fand.
    Jennings spielte seine Rolle perfekt, so gut wie jeder Schauspieler der Royal Shakespeare Company. Wieder hatte er den Jennings in Heathers Wohnung vor Augen, die pure Panik und die Wut in seinen Augen. Das war nicht gespielt gewesen. Das war der echte Jennings.
    »Wollen Sie behaupten, dass das nicht Sie sind?«, fragte Donovan.
    »Wenn ich das bin, war es reiner Zufall. Ich meine, ich bin zwar denselben Weg gegangen, aber ich bin ihr nicht gefolgt.«
    »Das ist Unsinn, und das wissen Sie.«
    Harrison schüttelte den Kopf. »Das sind belebte Straßen, Sergeant. Wir sind hier schließlich nicht am Ende der Welt. Die Tatsache, dass mein Mandant anscheinend denselben Weg wie das Opfer nimmt, kann auf die unterschiedlichste Weise interpretiert werden. Auf den Fotos sind jede Menge anderer Menschen.«
    »Aber nicht jeder kannte Catherine Watson«, erwiderte Donovan.
    Pindar räusperte sich. »Die letzten Fotos zeigen Mr. Jennings an der Bushaltestelle vor Catherine Watsons Haus.«
    »Sie sind ihr nach Hause gefolgt, weil Sie besessen von ihr waren«, sagte Donovan und fixierte Jennings. »War es nicht so?«
    »Nein. Ich mochte sie natürlich. Sie war meine Tutorin, und sie war eine nette Frau. Aber mehr auch nicht. Ich war nicht

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