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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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Spurensicherung ist gerade fertig geworden«, sagte Tartaglia. »Leider Fehlanzeige.«
    »Was ist mit den Papieren aus Catherine Watsons Wohnung?«
    »Wir warten noch auf die Laborergebnisse. Wir hören frühestens morgen etwas.«
    Steele zitterte und zog sich den Mantel noch enger um die Schultern. »Nun, wenn ich nicht eine Verlängerung beantrage - und ich bin mir nicht sicher, ob das den höheren Mächten gefällt -, haben wir vierundzwanzig Stunden, von dem Zeitpunkt ab gerechnet, zu dem er reingebracht wurde. Das heißt: bis morgen Abend, achtzehn Uhr. Dann geht Jennings. Wir müssen also schnell etwas finden. Hat jemand eine Idee?«

    Tartaglia nickte langsam. »Während ich Jennings hier beobachtet habe, musste ich immer wieder daran denken, wie er sich aufgeführt hat, als wir ihn verhaftet haben. Seine Reaktion war ziemlich ungewöhnlich.«
    Turner hob die Augenbrauen. »Gewalttätig, meinst du. Zeigt, dass er schuldig ist.«
    »Ich bin geneigt, Ihnen zuzustimmen«, sagte Steele. »Ein Unschuldiger zieht für gewöhnlich kein Messer, es sei denn, er ist verrückt.«
    »Sicher, aber das meinte ich nicht«, sagte Tartaglia. »Selbst wenn Jennings schuldig ist, ergibt seine Reaktion keinen Sinn. Er wurde schon öfter verhaftet und hat dabei nie irgendwelche Anzeichen von Gewalttätigkeit gezeigt.«
    »Das stimmt«, bestätigte Turner mit einem Nicken. »Er war immer lammfromm.«
    »Aber diesmal war es anders. Ich frage mich die ganze Zeit warum. Er ist nicht dumm. Warum hat er so panisch reagiert?«
    Steele schaute Tartaglia fragend an. »Und wie interpretieren Sie es?«
    »Jennings weiß, dass wir ihn suchen, aber er denkt, in der Wohnung ist er sicher. Er kommt nach Hause, wie immer, und trifft auf mich und Simon. Er flippt aus und erzählt uns die Unschuldsnummer. Dann, völlig ohne Grund, zieht er ein Messer. Ich sehe noch den Blick in seinen Augen. Er hatte keine Angst, er war wütend. Wie jemand, der …« Er suchte nach dem richtigen Wort.
    »In der Falle sitzt?«, schlug Turner vor.
    »Nein«, antwortete Tartaglia. »Nicht im physischen Sinn. Er sah aus wie jemand, der fürchtet, dass er aufgeflogen ist. Aber wenn er weiß, dass in der Wohnung nichts zu finden ist, warum riskiert er dann alles? Er hätte entspannt sein müssen, hätte kampflos mitkommen müssen, wie beim letzten Mal.«

    »Du hast Recht«, sagte Turner und nickte wieder. »Er war verzweifelt. Er hätte alles getan, um da rauszukommen.«
    »Ich vermute, dass er irgendwas schützen wollte - etwas, das ihm so wichtig ist, dass er mit dem Messer auf mich losgeht. Wir wissen, dass es nicht in der Wohnung ist, sonst hätten wir es gefunden. Aber noch einmal: Wenn er sich wegen des Verstecks sicher wäre, hätte er sich nicht so aufgeführt.«
    »Wo haben Sie noch gesucht?«, fragte Steele.
    »Ich habe ein Team zu seinen Eltern in Tulse Hill geschickt«, sagte Turner, »aber dabei ist nichts rausgekommen. Seiner Mutter zufolge ist er seit mindestens sechs Monaten nicht zu Hause gewesen.«
    »Wir müssen seine Schlüssel überprüfen«, antwortete Tartaglia. »Erinnerst du dich, was die Freundin gesagt hat? Dass er es nicht mag, wenn sie sie anfasst?«
    »Ich schaue sie mir an«, sagte Turner. »Der diensthabende Beamte müsste sie haben.«
    Steele sah Tartaglia an. »Was erwarten Sie sich davon?«
    »Zum Beispiel, dass wir sein ›Werkzeug‹ finden. Wenn er es für seine Freundin gebraucht hat, muss es irgendwo in erreichbarer Nähe sein. Aber ich würde auch jede Wette eingehen, dass er das Foto von Watson hat. Es ist nie gefunden worden. Es ist sehr gut möglich, dass er es als Andenken behalten hat, um die Erinnerung frisch zu halten und das Ganze wieder zu durchleben, wenn er will.«
    Steele nickte und erhob sich. »Das ist einleuchtend. Ich möchte, dass alle zur Verfügung stehenden Beamten Jennings’ Freunde und alle uns bekannten Verbindungen überprüfen. Finden Sie heraus, ob er irgendjemanden gebeten hat, etwas für ihn aufzubewahren.«
    »Ich werde auch mit Heather sprechen, sobald sie aufgewacht ist«, sagt Tartaglia.

    » Wenn sie aufwacht«, fügte Turner hinzu. »Für mich sah sie aus, als ob sie den Löffel abgibt.«
    Steele schniefte laut und griff nach ihrer Tasche. »Was sagen die Ärzte?«
    »Sie lebt, aber ihr Zustand ist kritisch«, antwortete Tartaglia. »Ich habe Jane ins Krankenhaus geschickt.« Jane Downes war eine der beiden Opferschutzbeamtinnen in der Mordkommission und vorher einige Jahre bei einer

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