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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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fragte sich, ob sie sich in der Größe getäuscht haben könnte. Aus einer Entfernung von dreißig Metern und in schlechtem Licht machte man leicht einen Fehler.
    »Sie haben kein Recht, hier einzudringen. Raus.«
    »Wir haben jedes Recht«, sagte Turner. »Haben Sie nicht zugehört?«
    »Sie können mich nicht festnehmen. Ich habe nichts getan, und das wissen Sie. Das ist Willkür.« Seine Stimme war ein schrilles Winseln.
    »Sag ihm, wie es ist, Mark«, sagte Turner ausdruckslos und warf Tartaglia einen Blick zu.
    Plötzlich merkte Jennings, dass noch jemand im Raum war, und wirbelte herum. Seine Augen wanderten von Tartaglia wieder zu Turner. »Ich habe nichts getan, haben Sie gehört? Sie wissen, dass ich mit dem Mord an Miss Watson nichts zu tun hatte. Warum verfolgen Sie mich?«
    Turner schüttelte den Kopf. »Verschonen Sie mich mit diesem selbstgerechten Schwachsinn, Michael.«

    »Sie wollen mir was anhängen, genau wie letztes Mal.«
    »Vergessen Sie es, Michael. Wir haben neue Beweise. Diesmal kommen Sie nicht davon.«
    Als Turner auf Jennings zuging, sah Tartaglia Stahl aufblitzen. »Pass auf!«, rief er.
    »Hey, ganz ruhig, Michael«, sagte Turner, sprang zurück und hob seine großen Hände. »Stecken Sie das Messer weg. Machen Sie jetzt keine Dummheiten.«
    Jennings atmete stoßweise und trat von einem Fuß auf den anderen, die Klinge eines Kampfmessers glitzerte im Licht. Er hielt es selbstsicher vor sich, als wüsste er, wie man damit umgeht, und seine Augen schossen zwischen Turner und Tartaglia hin und her.
    Tartaglia überlegte, ob Jennings irgendetwas genommen hatte, obwohl seine Sprache und seine Koordination ihm normal vorkamen. »Legen Sie das Messer auf den Boden, dann können wir reden. Mehr wollen wir gar nicht. Nur reden.«
    Jennings fuchtelte mit dem Messer in der Luft herum. »Nein. Kommt ja nicht näher. Ihr könnt mich nicht verhaften.«
    »Seien Sie kein Dummkopf, Michael«, sagte Turner. »Das nützt Ihnen gar nichts. Sie kommen mit.«
    »Ihr nehmt mich nicht mit. Ich sage euch, ich bin unschuldig.«
    »Dann lassen Sie das verdammte Messer fallen.«
    »Nein. Lassen Sie mich raus.«
    Seine Stimme klang schrill und verzweifelt. Eine extreme Reaktion, wenn man bedachte, dass er das alles schon einmal mitgemacht hatte, und Tartaglia fragte sich, ob da nicht doch mehr als ein bisschen Alkohol oder Dope im Spiel war. Er musste mit großer Vorsicht behandelt werden, und Turners plumpe Art machte es nicht leichter.
    »Hören Sie, wenn Sie unschuldig sind, haben Sie nichts zu
befürchten«, startete Tartaglia einen Versuch, ihn zu beruhigen.
    »Genau, stimmt, Michael. Geben Sie auf, Herrgott noch mal.«
    Turner trat wieder einen Schritt vor.
    »Nein«, schrie Jennings und drehte sich sprungbereit in Tartaglias Richtung.
    Tartaglia hob beschwichtigend beide Hände. »Kommen Sie, Michael. Legen Sie das Messer auf den Boden.«
    Jennings schwitzte, sein Gesicht glänzte hochrot im Licht, und er atmete schwer. Er machte alles andere als einen vernünftigen Eindruck. Turner bewegte sich hinter ihm wieder vorwärts.
    »Geh zurück, Simon«, brüllte Tartaglia, ohne Jennings aus den Augen zu lassen. »Lass mich das machen.« Er senkte die Stimme. »Ich sage es jetzt noch einmal, Michael. Lassen Sie das Messer fallen.«
    Jennings rührte sich nicht. »Gehen Sie aus dem Weg, oder ich bringe Sie um, verdammte Scheiße.«
    Mit erhobenen Händen ballte Tartaglia die Fäuste und brachte sich in Stellung. »Unmöglich, Michael. Ich will Ihnen wirklich nicht wehtun, aber Sie müssen mitkommen.«
    Aus dem Augenwinkel sah Tartaglia, dass Turner weiter auf ihn zukam.
    »Verdammt, geh zurück, Simon«, brüllte Tartaglia wieder.
    Ohne Warnung sprang Jennings Tartaglia an und zielte mit dem Messer auf dessen Brust. Mit einer schnellen, scherenartigen Bewegung drehte sich Tartaglia, fasste nach Jennings’ Hand, die das Messer hielt, und ließ den anderen Arm voller Wucht auf Jennings’ Ellbogen krachen. Er hörte Knochen brechen. Jennings schrie, und das Messer fiel klappernd herunter, als Tartaglia ihn mit dem Gesicht nach unten auf den Boden zwang.

    »Leg ihm Handschellen an, Simon«, sagte Tartaglia und beförderte das Messer mit dem Fuß in die Ecke, während er Jennings festhielt.
    Ehe Turner die Gelegenheit hatte, tauchte Minderedes in der Tür auf, die Handschellen griffbereit, und beugte sich über Jennings.
    »Dafür kriege ich Sie«, schrie Jennings Tartaglia an. »Dafür kriege ich Sie

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