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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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besessen von ihr.«
    »Was haben Sie an der Bushaltestelle vor ihrem Haus gemacht?«
    »Auf den Bus gewartet, nehme ich an.«

    »Wo wollten Sie hin?«
    »Ich habe keine Ahnung. Wahrscheinlich nach Hause.«
    »Sie haben damals wo gewohnt?«
    »In Kennington, glaube ich. Oder vielleicht in Clapham. Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Laut Ihrer Aussage war es Clapham.«
    »Wenn Sie das sagen. Ich bin viel umgezogen. Hab einfach nichts Anständiges gefunden, was ich mir leisten konnte.«
    »Keiner der Busse, die in der Straße halten, fahren auch nur in die Nähe von Clapham.«
    »Vielleicht wollte ich irgendwo in die U-Bahn umsteigen. Ich weiß es ehrlich nicht mehr. Ich meine, wissen Sie noch, was Sie an einem bestimmten Tag vor zwei Jahren gemacht haben? Wissen Sie es?«
    »Wir stellen hier die Fragen, Mr. Jennings.«
    »Aber es ist eine berechtigte Frage, oder?« Jennings drehte sich zu Harrison um. »Ich wette, Sie wissen es nicht.«
    »Ja«, sagte Harrison. »Eine durchaus berechtigte Frage. Ich bin sicher, da würden Ihnen viele zustimmen.«
    »Um auf die Fotos zurückzukommen -«
    »Entschuldigen Sie, Sergeant. Alles, was Sie bisher vorgelegt haben, sind ein paar alte Fotos, die gar nichts beweisen. Ich schlage vor, wir machen hier Schluss, es sei denn, Sie haben noch ein Ass im Ärmel.«
    »Wir werden die ganze Nacht hier sitzen, wenn es sein muss.«
    »Sie verschwenden Ihre Zeit. Mit dem, was Sie hier haben«, er tippte auf den Tisch, »besteht nicht die geringste Aussicht, meinen Mandanten des Mordes anzuklagen, und das wissen Sie.«
    »Ihr Mandant geht nirgendwohin, Mr. Harrison. Wir wissen, dass er Catherine Watson umgebracht hat.«

    Jennings räusperte sich. »Entschuldigen Sie, aber können wir dann vielleicht eine Pause machen?« Er legte seine unverletzte Hand auf die Stuhllehne und erhob sich. »Es tut mir wirklich leid, aber ich muss auf die Toilette.«
    Nach einem Seitenblick zu Pindar nickte Donovan. »Gut. Machen wir zehn Minuten Pause. Die Vernehmung wird um 20.50 Uhr unterbrochen.«
    »Ich denke, ich gehe auch mal aufs Klo«, sagte Turner, stand auf und ließ nacheinander jedes einzelne Fingergelenk knacken. Sein nervöser Blick verriet, dass er eher eine Zigarette als eine Toilette brauchte, aber Tartaglia sagte nichts. Seine Stimmung war gedämpft. Wenn Jennings weiterhin bei seiner Show blieb - und es gab keinen Grund, warum er einknicken sollte -, hatten sie nichts in der Hand.
    »Einen Moment, Simon«, sagte Steele und schob mühsam ihren Stuhl zurück, damit sie beide, Turner und Tartaglia, im Blick hatte. »Wenn Jennings Catherine Watson ermordet hat, ist er der beste Schauspieler, den ich seit Jahren gesehen habe. Entgeht mir da etwas? Sind wir sicher, dass er unser Mann ist?«
    »Er ist ein cleveres Schwein«, sagte Turner resigniert, der in voller Größe vor ihr stand und sich den Schweiß von der Stirn wischte. »Solange wir niemand anderen haben, ist er wahrscheinlich unsere beste Wette.«
    Kopfschüttelnd stand auch Tartaglia auf. »Er ist mehr als das. Viel mehr. Ich bin davon überzeugt, dass er Catherine Watson ermordet hat. Als ich gesehen habe, was er Heather, seiner Freundin, angetan hat, hatte ich keine Zweifel mehr. Die Male waren beinahe identisch mit denen an Catherine Watsons Körper. Und er hat ihr gedroht, sie umzubringen, wenn sie ihn verrät, und ich glaube, er meinte es ernst. Du hast gesagt, sie hatte schreckliche Angst.« Er sah Turner an. »Simon?«

    »Ja, das, was ich gesehen habe, sah ähnlich aus«, bestätigte Turner widerwillig. »Allerdings konnte ich es nicht so genau sehen.«
    »Sie wird sich die Verletzungen wohl kaum selbst zugefügt haben«, sagte Tartaglia scharf. »Und du hast mir gesagt, dass sie eine Scheißangst hat. Aber ob Jennings irgendwas mit dem Mord im Holland Park zu tun hat, ist eine andere Frage. Er bestreitet, Rachel Tenison je getroffen zu haben, und wir können ihm nicht nachweisen, dass er lügt.« Er warf Turner einen Blick zu und erwartete fast einen Widerspruch, aber Turners Gesicht war ausdruckslos, als wäre er mit den Gedanken ganz woanders.
    »Lassen wir den Mord im Holland Park fürs Erste mal beiseite«, sagte Steele und putzte sich erneut lautstark die Nase. »Dafür haben wir nicht mal den Hauch eines Beweises gegen ihn.« Sie holte eine verknautschte Packung Aspirin aus ihrer Tasche, steckte zwei Tabletten in den Mund und spülte sie mit Wasser hinunter. »Gibt es etwas Neues aus Jennings’ Wohnung?«
    »Die

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