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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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Augen streiften Tartaglia und Downes flüchtig, dann schaute sie wieder auf den Bildschirm. Abgesehen von den Blutergüssen an ihrem Hals und den Handgelenken, die sich tief schwarzviolett verfärbt hatten, war sie immer noch unglaublich blass. Aber wenigstens lebte sie und konnte etwas erzählen, wenn sie ihnen nur vertraute.
    Da es nur einen Stuhl im Zimmer gab, ging Downes hinaus, um einen zweiten zu suchen, während Tartaglia seine Jacke auszog, den Stuhl ans Bett zog und sich setzte. Heather schaute weiter in den Fernseher, als wäre Tartaglia nicht da. Bei näherer Betrachtung fiel ihm auf, dass ihre Augen hellbraun waren, nicht grau wie die von Donovan, und ihr Gesicht war deutlich schmaler und eckiger. Der oberflächliche Eindruck einer Ähnlichkeit schwand, und er fühlte sich seltsam erleichtert. Vorne an ihrem Hals erkannte er deutlich die Blutergüsse, die durch Daumen hervorgerufen waren, und an den Seiten die Abdrücke von Fingern; es sah so aus, als hätte Jennings sie beinahe erwürgt. Sie waren frisch, höchstens ein paar Tage alt. Die Abdrücke eines Seils an ihrem Hals und an den Handgelenken traten jetzt sogar noch klarer hervor, und sie hatte ein blaues
Auge, das er in ihrem Schlafzimmer nicht bemerkt hatte. Selbst wenn ein guter Verteidiger versuchen sollte, sie unglaubwürdig erscheinen zu lassen, diese Wunden sprachen für sich. Er hoffte nur, sie erlaubte ihnen, Fotos zu machen.
    Nachdem sie ihn ungefähr eine Minute lang völlig ignoriert hatte, stand er auf und nahm ihr sanft die Kopfhörer ab, als wäre sie ein Kind. Sie ließ es widerspruchslos geschehen. Er schaltete mit der Fernbedienung den Fernseher aus, dann setzte er sich wieder. Einen Augenblick lang starrte sie noch auf den Bildschirm, dann verschränkte sie die Arme vor ihrem knochigen Brustkorb, wandte ihm langsam den Blick zu und sah ihn unsicher und fragend an.
    »Mein Name ist Mark«, sagte Tartaglia. »Mark Tartaglia. Ich brauche Ihre Hilfe, Heather.«
    Sie sagte nichts und schaute ihn weiter wie benommen an.
    »Ich bin wegen Michael Jennings hier.« Er sprach langsam und mit Bedacht und ließ die Worte sinken. »Er hat etwas sehr Schlimmes getan, wirklich sehr schlimm. Wir glauben, dass er eine Frau, die Sie auch kannten, ermordet hat - Catherine Watson.«
    »Catherine Watson«, wiederholte sie langsam, wie um es zu begreifen. Ihre Stimme klang schläfrig, seltsam mädchenhaft und nasal.
    »Ja. Er hat sie ermordet. Wie gesagt, ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Sind Sie Polizist?«
    Er nickte. »Wir haben ihn verhaftet, aber wir müssen herausfinden, wo er seine Sachen aufbewahrt.«
    Sie schaute ihn verständnislos an, als ob sie nicht verstand, was er meinte.
    »Ich habe seine Schlüssel hier.« Er zog die durchsichtige Plastiktüte mit Jennings’ Schlüsselbund aus seiner Jackentasche
und hielt sie hoch, damit sie sie sehen konnte. Ein Anhänger aus Silbermetall mit irgendeinem chinesischen Symbol baumelte an dem Schlüsselbund, und er hoffte, dass sie ihn erkannte und ihm glaubte, dass sie Jennings hatten. »Da ist einer für Ihre Wohnung und einer für die Haustür, einer für das Haus seiner Eltern, einer für ein Vorhängeschloss …«
    »Sein Fahrrad. Er hat ein Fahrrad.« Ihre Stimme war schwach, das Sprechen schien sie anzustrengen.
    Er lächelte, dankbar, dass sie geantwortet hatte. »Das stimmt. Wir haben es im Kohlenkeller vor Ihrer Wohnung gefunden. Aber hier sind noch zwei Schlüssel.« Er schüttelte die Tüte in dem Versuch, ihre Aufmerksamkeit zu erregen. »Sie sehen auch aus wie Schlüssel zu Vorhängeschlössern, aber wir wissen nicht, wofür sie sind. Haben Sie vielleicht eine Idee?«
    Sie seufzte und schloss die Augen, als wäre ihr das alles zu viel.
    »Bitte, Heather. Es tut mir leid, dass ich Sie belästige, aber es ist sehr wichtig. Wir müssen herausfinden, wo er seine Sachen aufbewahrt.« Sie schwieg, und nach einer Pause fragte er: »Hat Michael Ihnen jemals ein Foto von Catherine Watson gezeigt? Es war in einem Holzrahmen.«
    »Nein«, sagte sie, beinahe flüsternd, mit geschlossenen Augen.
    »Sind Sie sicher?« Sie antwortete nicht. »Ich weiß, was er mit Ihnen macht, Heather«, sagte er sanft. »Ich weiß, was Sie seinetwegen durchmachen. Ich werde Sie nicht bitten, darüber zu reden, wenn Sie nicht wollen. Aber er ist ein sehr gefährlicher Mann. Ein kranker Mann. Er hätte Sie nicht zwingen dürfen, solche Dinge zu tun. Er muss eingesperrt werden, damit er so etwas nie wieder tun kann.«
    Er

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