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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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allerdings nicht so gut saß. Er hatte eine ähnliche Statur wie Jennings, war vielleicht ein paar Jahre älter und hatte dunkle Haut. Er trug einen Ohrring und einen kleinen Ziegenbart.
    Daz breitete die Hände aus und sah Tartaglia fragend an. »Was gibt’s? Ich wüsste nicht, dass ich etwas falsch gemacht hätte.« Er hatte einen australischen Akzent, vielleicht war es aber auch Neuseeländisch. Tartaglia fand es unmöglich, die beiden auseinanderzuhalten.
    »Setzen Sie sich, bitte«, sagte Tartaglia und zeigte auf den Stuhl, der Ryan gegenüberstand. »Sie sind Daz?«
    »Ja. Was wollen Sie von mir?«
    »Ich habe gehört, Sie kennen Michael Jennings?«
    Daz nickte. »Wir sind befreundet. Warum? Was hat er getan?«
    »Ich muss Ihnen einige Fragen stellen, und es ist sehr wichtig, dass Sie sie wahrheitsgemäß beantworten. Möglicherweise brauche ich eine Zeugenaussage von Ihnen.«
    »Klar. Was Sie wollen. Aber worum geht es?«

    »Ich ermittle in einem Mordfall, Mr. Manzara.«
    Daz riss seine kleinen, braunen Augen auf. »Mord?« Er blickte zu Ryan, der bestätigend nickte. »Was hat Mike damit zu tun. Ist er okay?«
    »Das kann ich Ihnen jetzt nicht erklären«, sagte Tartaglia, »aber Sie lassen ihn von Zeit zu Zeit umsonst in den Club, stimmt das?« Als er sah, dass Daz zögerte, fügte er hinzu: »Ich brauche die Wahrheit.«
    »Sag es ihm schon«, sagte Ryan scharf.
    Mit einem Blick auf Ryan zuckte Daz abermals mit den Achseln. »Kann sein, von Zeit zu Zeit.«
    »Wann war er das letzte Mal hier? Ich will es genau wissen.«
    Daz verzog unbehaglich das Gesicht. »Vielleicht am Freitag, möglicherweise auch Samstag. Ich weiß nicht mehr. Was hat Mike getan?«
    »Waren Sie an der Rezeption? Haben Sie ihn hereingelassen?«
    Nach einem erneuten Blick zu Ryan nickte er.
    »Was hat er normalerweise gemacht?«
    »Was er immer macht. Trainiert.«
    »Dann ist er nicht gekommen, um Sie zu besuchen?«
    »Das auch.«
    »Haben Sie Zeit mit ihm verbracht, als er hier war?«
    »Ja, wir haben an der Bar schnell was getrunken. Mike hatte ein Bier und ich einen Saft.« Wieder ein Blick zu Ryan. »Ich hatte Pause.«
    Ryan schaute weg, als interessiere es ihn nicht.
    »Worüber haben Sie geredet?«
    Daz’ Augen flackerten wieder zu Tartaglia, und er schluckte.
    »Sie haben nichts zu befürchten«, sagte Tartaglia, als er seine Verwirrung bemerkte. »Jedenfalls im Augenblick nicht. Beantworten Sie einfach die Frage.«

    »Okay. Mike hat über irgendeinen Club geredet, in den er gehen wollte. Er geht immer in Clubs, versucht Mädchen aufzureißen. Und …« Daz zögerte.
    »Ja?«
    »Er wollte sich Geld leihen … musste irgendwas bezahlen. Aber ich hatte gerade meine Miete bezahlt, deswegen war ich pleite.« Mit einem weiteren Blick auf Ryan faltete er seine kleinen Wurstfinger vor sich.
    »Noch etwas?«
    »Er war auf Wohnungssuche. Wollte da raus, wo er jetzt ist.«
    »Er denkt also darüber nach, seine Freundin, Heather, zu verlassen?«
    Daz runzelte die Stirn. »Ja, aber sie ist nicht seine Freundin. Jedenfalls behauptet er das. Er wohnt nur bei ihr, bis er was anderes gefunden hat.«
    »Wissen Sie, dass er Heather schlägt?«
    Daz umklammerte die Stuhllehnen. »Wer, Mike? Das soll wohl ein Witz sein. Er würde keiner Fliege was zuleide tun. Ist sie tot? Geht es darum?«
    »Nein.«
    »Sie ist ein Junkie. Wenn sie sich umgebracht hat, können Sie Mike nicht dafür verantwortlich machen.«
    »Es geht nicht um Heather, jedenfalls nicht im Moment. Um auf Sie und Michael Jennings zurückzukommen: Sie haben etwas zusammen getrunken. Was geschah dann?«
    »Das war’s schon. Ich musste weg und helfen, eines der Klos sauberzumachen. Irgendeine blöde Kuh hatte alles vollgekotzt. Hat sich mit Sicherheit den Finger in den Hals gesteckt. Das machen die Frauen hier alle.«
    »Haben Sie Michael Jennings gesehen, als er den Club verließ?«
    »Ja. Da war ich wieder an der Rezeption.«

    »Erinnern Sie sich daran, ob er etwas bei sich hatte? Einen Rucksack oder eine Tasche oder etwas Ähnliches?«
    »Ja, ich glaube, er hatte eine Tasche dabei.«
    »Würden Sie sie bitte beschreiben?«
    »Eine Sporttasche. Nichts Besonderes.«
    »Wie sah sie aus? Irgendwelche speziellen Merkmale?«
    »Sie war blau und weiß und hatte ein Logo. Nike, glaube ich.«
    »Dann war sie nicht aus Leder?«
    »Nein.«
    »Haben Sie ihn jemals mit einer anderen Tasche gesehen?«
    Daz schüttelte den Kopf.
    »Sind Sie sicher?«
    Daz dachte mit gerunzelter Stirn nach. »Wenn

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