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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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Durchsuchungsbefehl sie berechtigte.
    Tartaglia gab Donovan, die mit Minderedes, Wightman und zwei Uniformierten in der Eingangshalle stand, die Schlüssel zurück. Ein großes, blondes Mädchen hinter dem Tresen in einem eng sitzenden, grauen Trainingsanzug beobachtete sie mit offenem Mund. Vor ihr auf dem Tresen klingelten mehrere Telefone, doch sie ignorierte sie alle.
    »Was ich wissen will, ist, wie Michael Jennings kommen und gehen konnte, ohne Mitglied zu sein?«, fragte Tartaglia Ryan.
    »Es ist möglich, dass er sich von jemandem die Mitgliedskarte geliehen hat, oder jemand hat ihn reingelassen.«
    »Ein Angestellter, meinen Sie?«
    Ryan nickte.

    »So viel zum Thema Sicherheit«, sagte Tartaglia, ließ seine Blicke über das exklusive Interieur aus Glas und Chrom schweifen und fragte sich, wie hoch der jährliche Mitgliedsbeitrag wohl sein mochte. »Warum greifen Sie da nicht durch?«
    »Wenn wir sie erwischen, tun wir das. Ich sage ja nur, dass es vorkommt. Sie wollten es wissen.«
    Tartaglia nickte. »Danke für Ihre Offenheit. Sagen wir also, jemand lässt Jennings in den Club. Wozu hat er dann Zutritt?«
    »Zu allen Bereichen für unsere Gäste.«
    »Nicht zu den Personalräumen?«
    »Kaum. Irgendjemand würde ihn entdecken, und man würde ihn auffordern zu gehen.«
    »Wenn er also hier etwas versteckt hat, wäre das in den Umkleideräumen?«
    »Ich wüsste nicht, wo sonst.«
    Tartaglia drehte sich zu Minderedes um. »Haben Sie das gehört?«
    »Laut und deutlich.«
    »Fangen Sie mit der Herrenumkleide an. Versuchen Sie es bei jedem Vorhängeschloss, das Sie finden können, egal, wem es gehört.«
    »Und wenn die Schlüssel nirgends passen?«, fragte Minderedes.
    »Dann suchen wir trotzdem weiter. Stellen Sie hier alles auf den Kopf.«
    »Ist das wirklich nötig?«, fragte Ryan, dessen Gesicht sich allmählich rötlich verfärbte. »Es sind Mitglieder hier.« Sein Kragen und seine Krawatte saßen bereits sehr eng, und er sah aus, als würde er gleich ersticken.
    »Ja, das ist es, Mr. Phillips. Die Mitglieder müssen sich damit abfinden. Und bis wir fertig sind, darf niemand den Club verlassen.«

    Während er sprach, teilte sich die Eingangstür aus Glas, und zwei dick geschminkte Frauen in gefütterten Jacken und Jeans betraten mit Sporttaschen das Foyer. Einer der uniformierten Beamten trat vor und scheuchte sie wieder hinaus.
    »Passen Sie auf, dass niemand herein- oder hinausgeht«, wies Tartaglia den anderen Beamten an. »Der Rest beginnt mit der Durchsuchung.«
    Mit mehreren Nachschlüsseln bewaffnet, verschwanden sie durch eine auf Hochglanz polierte Doppeltür aus Holz in die dahinterliegenden Clubräume.
    Tartaglia wandte sich wieder an Ryan. »Haben Sie einen Mitarbeiter namens Daz?«
    »Meinen Sie Daz Manzara? Was hat er getan?«
    »Bis jetzt nichts. Aber ich muss mit ihm sprechen. Wo ist er?«
    Ryan schaute das blonde Mädchen an. »Wo ist Daz?«
    »In der Pause. Ich glaube, er ist mit Mitch im Café.«
    Die Telefone klingelten immer noch. Ryan griff hinter den Tresen, hob eines nach dem andern ab und knallte die Hörer wieder auf die Gabel. »Hol ihn. Sag ihm, ich will ihn sprechen.«
    »In Ihrem Büro«, soufflierte Tartaglia.
    »In meinem Büro«, wiederholte Ryan für das Mädchen.
    Tartaglia lächelte sie an. »Sagen Sie nicht warum, okay?«
    Sie erwiderte zögernd sein Lächeln und nickte.
    Ryan runzelte die Stirn. »Hat Daz irgendetwas angestellt?«
    »Bisher nicht. Und jetzt lassen Sie uns in Ihr Büro gehen.«
    Mit einem tiefen Seufzer ging Ryan voraus durch eine Tür im hinteren Bereich der Rezeption mit der Aufschrift GE-SCHÄFTSFÜHRUNG. Es war ein kleiner, fensterloser, hell erleuchteter Raum, möbliert mit einer Reihe von Aktenschränken, einigen Stühlen und zwei leeren Schreibtischen, die einander gegenüberstanden.

    »Setzen Sie sich«, sagte Ryan und ließ sich hinter dem näher stehenden Schreibtisch nieder. »Wenn er im Café ist, dauert es nicht lange.«
    »Ich stehe gerne, danke.«
    Nach wenigen Minuten steckte ein kleiner, gedrungener, dunkelhaariger Mann den Kopf zur Tür herein. »Sie wollten mich sprechen?«
    »Kommen Sie herein und machen Sie die Tür zu«, sagte Tartaglia, ehe Ryan Gelegenheit hatte zu antworten.
    Daz wandte sich verwirrt zu Ryan um.
    »Tu, was er sagt«, sagte Ryan barsch. »Er ist Polizist.«
    Daz schloss die Tür hinter sich und schaute Tartaglia nervös an. Er trug den gleichen Trainingsanzug wie das Mädchen hinter dem Tresen, der bei ihm

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