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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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steht.«
    »Bitte treten Sie zurück«, sagte Minderedes und zog eine große Einkaufstüte aus Plastik aus dem Koffer, deren Henkel fest verknotet waren. Er warf Tartaglia einen Blick zu. »Soll ich sie öffnen? Oder sollen wir das Ganze direkt in die Kriminaltechnik bringen?«
    »Zuerst will ich sehen, was alles drin ist«, sagte Tartaglia. »Aber nehmen Sie nichts raus. Sehen Sie nur nach und sagen mir, was da ist und ob ein Foto drin ist.«
    »Von wem ist das Foto?«, sagte Daz und verrenkte sich den Hals, um etwas zu sehen.
    »Wenn Sie nicht ruhig sind, Mr. Manzara, muss ich Sie bitten zu gehen.«
    »Fühlt sich an wie Kleider oder Stoff.« Minderedes krauste seine spitze Nase, während er in dem Koffer herumtastete. »Himmel, das stinkt.« Er schnüffelte. »Wie getrocknetes Blut. Wer sagt’s denn …« Er hielt die Überreste einer rosafarbenen Damenbluse und ein cremefarbenes Spitzenhöschen in die Höhe. Beide waren mit einem scharfen Gegenstand in Streifen geschnitten worden. Beide waren blutverkrustet.
    »Leck mich«, sagte Daz, verschränkte die Arme und schüttelte langsam den Kopf, als könne er nicht glauben, was er da sah. »Wenn ich mir vorstelle, dass das die ganze Zeit auf meinem Schrank war. Ist das echt?«
    »Ich fürchte ja«, sagte Tartaglia.
    »Glaubst du, das stammt von Catherine Watson?«, fragte Donovan. »Die Sachen, die sie an jenem Abend getragen hat, wurden nie gefunden, aber Rachel Tenisons Kleider fehlen auch.«

    »Also, hier ist jede Menge Zeug drin«, sagte Minderedes, der immer noch in dem Koffer herumtastete.
    »Lassen Sie alles,wie es ist«, sagte Tartaglia. »Es muss ins Labor. Sagen Sie mir nur, ob ein Foto drin ist.«
    »Ich glaube, ich habe es, Sir.« Minderedes zog einen kleinen Holzrahmen mit einer Fotografie heraus und hielt es hoch, damit Tartaglia es sehen konnte. »Ist es das?«
    Catherine Watsons Gesicht lächelte ihn an.
    »Ja«, sagte er ruhig. »Das ist es.« Er schloss einen kurzen Moment lang die Augen und spürte die schwindelige Benommenheit, die einer extremen Anspannung folgt. Sein Verstand raste, aber er musste sich zusammenreißen. »Packen Sie alles wieder zusammen«, sagte er und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. »Und schicken Sie es sofort in die Kriminaltechnik. Wir brauchen eine Aussage von Ihnen, Mr. Manzara.«
    Daz nickte, noch immer völlig schockiert.
    Als sie die Treppe hinuntergingen, läutete Tartaglias Handy. Es war Turner.
    »Ich habe gerade mit dem Labor gesprochen. Sie haben einen unvollständigen Fingerabdruck von Jennings auf einem der Blätter aus Watsons Wohnung gefunden.«
    »Was?«
    »Und hör dir das an: Es ist Sperma dran. Sieht so aus, als hätte sich der Mistkerl einen runtergeholt und dann die Papiere angefasst.«
    »Passt die DNS?«
    »Ich habe ihnen gesagt, sie sollen einen Zahn zulegen, aber sie brauchen noch vierundzwanzig Stunden, ehe sie es genau wissen. Das erklärt allerdings, warum einige Seiten gefehlt haben. Jennings dachte, er hätte alle Beweise seiner Tat aus Watsons Wohnung entfernt, aber da hat er sich wohl getäuscht. Erzähl es Sam, ja? Das haben wir ihr zu verdanken.«

Zweiunddreißig
     
     
     
     
    Donovan wusste nicht, welches Gefühl stärker war - Erschöpfung oder Euphorie. Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen, aber ein sehr guter. Während sie den Weg zu ihrer Haustür entlanglief und den Schlüssel ins Schloss steckte, hatte sie zum ersten Mal seit Langem ein Gefühl der Befriedigung. Für Tage wie diese lohnte sich die Arbeit.
    Sie schloss auf, zog den Mantel aus und hängte ihn an einen Haken neben der Tür. Sie ließ die Handtasche neben einen Stapel ungeöffneter Post auf das Tischchen im Flur fallen, trug die Tüte mit den Lebensmitteln, die sie unterwegs bei Tesco’s eingekauft hatte, in die Küche und holte die Flasche australischen Shiraz heraus. Ein hübsches Etikett mit einer goldgrünen Libelle besagte, dass der Wein 14,5 % Alkohol enthielt. Sie schraubte den Deckel ab, schenkte sich ein großzügiges Glas ein und gönnte sich einen großen Schluck. Er war vollmundig und schmeckte gut. Genau das, was sie brauchte, und sie fühlte sich sofort entspannter.
    Claire war bei irgendeinem Geschäftsevent, und sie hatte das Haus für sich. Sie legte Back To Black von Amy Winehouse in den CD-Spieler in der Küche und machte sich daran, die Einkäufe auszupacken. Sie überlegte, was sie sich zum Abendessen draußen lassen sollte,und ihre Gedanken wanderten zu Michael Jennings.Trotz

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