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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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Fotos sind eine Sache, das heißt nicht …« Sie biss sich auf die Lippe und wandte den Blick ab.
    »Fanden Sie die Fotos nicht ein wenig seltsam?«
    »Ich habe da keinen Zusammenhang gesehen.«
    Sie schien mit den Gedanken woanders zu sein, und er fragte sich, was ihr wohl durch den Kopf ging. Sie war den Tränen nahe. War es nur der Schock oder mehr? Aber er konnte jetzt nicht aufhören.
    »Um noch einmal auf das Geschehene zurückzukommen: Egal, ob es eine Vergewaltigung war oder nicht, die Abfolge der Ereignisse deutet darauf hin, dass sie zwischen sieben und neun Uhr morgens am letzten Freitag getötet wurde. Also ist derjenige, mit dem sie Sex hatte, vermutlich einer der Letzten, der sie lebend gesehen hat. Er könnte auch ihr Mörder sein. Bei unserem Gespräch heute Morgen sagten Sie, Sie glauben, dass sie mit jemandem zusammen war. Ich muss mehr darüber wissen.«

    »Ich glaube, ich brauche erst mal noch etwas zu trinken«, sagte sie, erhob sich und ging zum Tresen, wo sie eine neue Flasche Wein aus einem Regal nahm. »Ich habe vorhin darüber nachgedacht und versucht, mich zu erinnern, was genau Rachel gesagt hat.« Sie wirkte immer noch ganz durcheinander, lehnte sich, die Flasche in den Händen wiegend, an den Küchentresen und schaute gedankenverloren in den Raum. »Wir haben bei ihr ein oder zwei Gläser Wein getrunken, dann sind wir um die Ecke etwas essen gegangen. Eigentlich haben wir nur über dies und jenes geredet, Leute, die wir kannten, und so. Nichts Besonderes, wirklich. Dann vibrierte ihr Telefon. Es lag auf dem Tisch vor ihr, und sie griff danach. Es war eine SMS, und ich weiß noch, dass ich mich gefragt habe, was wohl so wichtig sein könnte, dass sie es sofort lesen musste. Es war beinahe so, als hätte sie sie erwartet. Sie las die SMS schnell, dann entschuldigte sie sich und ging raus. Das Handy hat sie mitgenommen. Als sie ein paar Minuten später zurückkam, war sie wie ausgewechselt.«
    Liz griff nach einem Korkenzieher, entkorkte die Flasche und kam wieder an den Tisch.
    »Glauben Sie, dass sie denjenigen angerufen hat, der ihr die SMS geschickt hat?«, fragte er, während sie die Gläser auffüllte und sich wieder setzte.
    Sie trank, als wäre sie sehr durstig, dann schüttelte sie den Kopf. »Keine Ahnung. Aber irgendwas war passiert. Sie wirkte richtig angespannt, beinahe wütend. Ich fragte sie, ob alles in Ordnung ist, und sie sagte ja, aber ich habe ihr nicht geglaubt und so lange nachgefragt, bis sie schließlich sagte: ›Männer, wie immer. Aber von dem will ich nichts.‹ So oder so ähnlich hat sie es gesagt.«
    »Meinte sie einen Liebhaber?«
    »Ich nehme es an, vielleicht hat sie auch Richard gemeint.

    Vielleicht hatten sie Streit. Aber wenn es Richard gewesen wäre, hätte sie doch seinen Namen genannt, oder?«
    »Hat sie noch irgendetwas gesagt?«
    »Nein, das war alles. Ich hätte noch weiter gefragt, aber irgendwelche Leute, die sie kannte, kamen herüber und fragten, ob wir etwas mit ihnen trinken wollten, und dann haben wir über andere Sachen geredet. Wie auch immer, vielleicht interpretiere ich ja zu viel in das hinein, was sie gesagt hat.«
    »Aber sie hat doch bestimmt mal den Namen des Mannes erwähnt? Ich meine, Sie müssen nach diesem Abend doch miteinander gesprochen haben?«
    »Nein, wir haben danach nicht mehr miteinander gesprochen«, sagte sie mit Nachdruck. »Das war das letzte Mal, dass ich sie gesehen habe.«
    »Können Sie mir keinen Namen nennen?«
    Ihr Ausdruck verhärtete sich, und ihre Finger umklammerten den Stiel des Weinglases. Sie presste trotzig die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. »Ich weiß keinen Namen.«
    Hitze war ihr ins Gesicht gestiegen, doch er war noch nicht fertig. »Da ist noch etwas, das mich verwirrt. Warum haben Sie danach nicht mehr miteinander gesprochen? Oder wenigstens gemailt?«
    »Darum!« Jetzt schrie sie beinah.
    Er merkte, dass er einen Nerv getroffen hatte. »Haben Sie sich gestritten? Hatten Sie deshalb keinen Kontakt mehr?«
    »Nein.« Mit großen, feuchten, zornigen Augen starrte sie ihn an.
    »Lügen zahlt sich nie aus, aber hier handelt es sich um Mord.«
    »Ich weiß, um was es sich handelt, verdammt noch mal, und ich lüge nicht.«
    Er glaubte ihr zwar immer noch nicht, aber es war sinnlos,
weiter Druck auszuüben. Wenn er nicht vorsichtig war, würde sie ihn hinauswerfen. »Gut, lassen Sie uns etwas anderes versuchen. Bei ihrer Leiche fand man ein paar Zeilen eines Gedichts. Ich weiß, die

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