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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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abgehackte Art zu sprechen. »Sie will sofort eine Lösung. Meint wohl, ich kann ihr ein verdammtes Kaninchen aus dem Hut zaubern.«
    Donovan schnaubte und schenkte ihm ein klitzekleines Lächeln. »Also, wenn hier jemand ein Kaninchen zaubern kann, dann du, Mark.«
    »Danke für dein Vertrauen. Ich wünschte, die Hexe von Endor würde genauso denken. Die Tatsache, dass ein Parlamentsmitglied der nächste Verwandte ist, macht sie besonders nervös, und dass er auch nicht den Hauch eines Alibis für den Freitagmorgen hat, ist ihr egal. Das zählt gar nichts. Wie ist die Lasagne?«
    »Es waren Cannelloni, und sie waren köstlich, danke, aber ich fürchte, das war die letzte Portion. Beeil dich lieber, wenn du noch was essen willst. Als ich kam, war schon fast alles aus.«
    »Darf ich dir noch was zu trinken holen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Danke, nein. Ich bin zu müde, wenn ich noch eins trinke, falle ich um.«
    Er ging zur Bar, wo ein paar Stammgäste hockten, die sich angeregt über Rugby unterhielten.
    »Hallo Silvia«, sagte er zur Wirtin, die hinter dem Tresen aufräumte. »Ein Bier und etwas zu essen. Was habt ihr noch?« Auf der kleinen Tafel über der Bar war praktisch alles ausgewischt.
    »Nicht viel, fürchte ich«, erwiderte sie mit einem herzlichen Lächeln. »Heute Abend war die Hölle los, alle wollten Humphrey Lyttelton hören, und sie haben mir die Haare vom Kopf gefressen. Aber ich kann Ihnen einen Shepherd’s Pie mit Salat machen, wenn es Ihnen nichts ausmacht, ein paar Minuten zu warten.« Sie machte sich daran, das Bier zu zapfen.

    »Das wäre super.«
    »Langer Tag?«
    »Und wie.«
    »Ich bringe Ihnen das Essen, wenn es fertig ist«, sagte sie mit einem mitfühlenden Blick, schob ihm das volle Glas hinüber und wischte sich rasch die Hände an ihrer weißen Schürze ab.
    Er zahlte, trug sein Glas zu Donovan an den Tisch und setzte sich ihr gegenüber.
    »Jedenfalls wissen wir jetzt, dass Greville im Flugzeug war«, sagte er nach einem großen Schluck Bier.
    »Und ein Nachbar hat Mrs. Greville um kurz nach halb neun vor ihrem Haus gesehen. Sie hatte anscheinend noch ihr Nachthemd an und stritt sich lautstark mit einer Politesse, die ihr gerade einen Strafzettel verpassen wollte, weil ihr Auto im absoluten Halteverbot stand. Sie wohnen in Islington, das heißt, sie hätte es ohne weiteres zum Holland Park und zurück schaffen können, aber außer den Zeiten passt nichts zusammen. Und wenn Eifersucht das Motiv war, warum Rachel Tenison umbringen, wenn die Affäre schon seit längerer Zeit vorbei war?«
    »Was ist mit dem Sadomaso-Zeug in Rachels Schlafzimmer?«
    »Als ich heute Abend mit Greville gesprochen habe, behauptete er, nichts darüber zu wissen. Ich bin gespannt, ob seine DNS irgendwo auf dem Zeug zu finden ist, aber im Moment bin ich geneigt, ihm zu glauben. Und wenn es stimmt, was er sagt, war die körperliche Beziehung zu Rachel Tenison schon lange vor dem eigentlichen Ende eingeschlafen.«
    »Dann war er also wirklich ein Vaterersatz für sie«, sinnierte er, als Silvia mit seinem Essen kann und Donovans Teller abräumte.
    »Scheint so.«
    Er wickelte das Besteck aus der Papierserviette. Gerade, als er
anfangen wollte zu essen, hörte er ein merkwürdig klimperndes Geräusch irgendwo in der Nähe. Fragend schaute er Donovan an.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, das ist deins.«
    Tartaglia legte die Gabel beiseite und griff in die Tasche nach seinem Handy. Auf dem Display war eine neue Nachricht.
     
    Wann lässt du dich blicken, alter Sack?:-) Trev
     
    »Von Trevor. SMS ist sein neuestes Hobby.«
    Trevor Clarke war ihr früherer DCI und jemand, den sie beide sehr mochten. Er hatte einen schweren Motorradunfall hinter sich und beinahe einen Monat im Krankenhaus gelegen, bevor er wieder nach Hause durfte. Carolyn Steele hatte seine Stelle übernommen, doch in Tartaglias Augen würde sie Clarke nie ersetzen können.
    »Typisch«, sagte er und zeigte Donovan die SMS. »Dass er mich ›alter Sack‹ nennt, zeigt, dass er schon wieder besser drauf ist.«
    »Wie geht es ihm?«, fragte sie, als er sein Handy zuklappte und sich wieder seinem Shepherd’s Pie widmete.
    »Macht langsam Forschritte«, sagte er zwischen zwei Bissen. »Wenigstens hat er Sally-Anne, die sich um ihn kümmert. Für das hier würde er wahrscheinlich zum Mörder werden.« Er deutete mit der Gabel auf den Teller. »Sie hat ihn auf so eine spezielle Makrobiotikdiät gesetzt und ihn gezwungen, mit dem Trinken

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