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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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und Rauchen aufzuhören.«
    »Ich wette, das gefällt ihm«, sagte Donovan lächelnd.
    »Ich schulde ihm einen Besuch, obwohl ich wirklich nicht weiß, woher ich die Zeit nehmen soll.«
    »Wenn einer das versteht, dann er, da bin ich sicher. »
    »Vermutlich«, sagte Tartaglia, obwohl er genau wusste, dass
Clarke es überhaupt nicht verstand. Er wollte jedes noch so kleine Detail von jedem neuen Fall wissen, als wäre das Büro sein Lebensinhalt. Er redete immer noch so, als würde er eines Tages wieder fit genug sein, um durch die Tür ins Büro zu schlendern und wie gewohnt die Führung zu übernehmen. Es bekümmerte Tartaglia, ihn so reden zu hören, und er wünschte von ganzem Herzen, dass es wahr wäre und alles so sein könnte wie früher. Doch das würde nie geschehen, und er vermutete, dass Clarke insgeheim die Realität sehr wohl kannte.
    »Bist du mit dem Gedicht weitergekommen?« Tartaglia kratzte den letzten Bissen seines Shepherd’s Pie zusammen und versuchte, den Gedanken an Clarke und all seine ungenutzte Energie und Erfahrung beiseitezuschieben.
    »Ich habe es im Internet sofort gefunden. Es ist von Swinburne. Der war ein echter Sadomaso-Fan, das könnte doch passen. Ich habe mit meinem Vater drüber gesprochen, er verschafft mir einen Kontakt zu einer Swinburne-Expertin am Birkbeck College, die er kennt. Ich dachte, es wäre ganz interessant, etwas über den Hintergrund zu erfahren. Vielleicht verstehen wir dann ein bisschen besser, warum es zu der Leiche gelegt wurde.«
    »Gute Idee. Ich habe es heute Abend Liz Volpe gezeigt, Rachels Freundin, aber sie konnte nichts damit anfangen.«
    Sie sah ihn fragend an. »Meinst du, sie gehört zu den Verdächtigen?«
    Er legte die Gabel weg und erwiderte ihren Blick. »Im Augenblick nicht, obwohl sie für den Freitagmorgen kein Alibi hat. Irgendwas an der Beziehung zischen den beiden ist komisch, aber solange wir nichts Greifbareres haben, sehe ich kein echtes Motiv.«
    »Sie erbt eine Wohnung am Campden Hill. Menschen haben schon für viel weniger gemordet.«

    »Ja. Aber denk an das Zeug, das in der Wohnung gefunden wurde, denk an das Gedicht und die Obduktionsergebnisse. Alles hat mit Sex zu tun. Auch die Art, wie die Leiche gefesselt und zur Schau gestellt war, hatte etwas Sexistisches und Rituelles.«
    »Glaubst du, es war jemand, den sie kannte?«
    »Du weißt, was Trevor sagen würde: Denk an das Naheliegende, bevor du das Unwahrscheinliche in Erwägung ziehst. Alle, mit denen wir bis jetzt gesprochen haben, sagen, Rachel Tenison war nicht lesbisch. Es ist also wahrscheinlich, dass es ein Mann war, und wahrscheinlich kannte sie ihn. Ihr Laptop und ihr Handy sind verschwunden. Dave hat den Internetprovider überprüft, aber E-Mails, die einmal heruntergeladen wurden, werden nicht mehr gespeichert. Dasselbe gilt für SMS. Jemand - ich nehme an, der Mörder - wusste das und hat sie mitgenommen, um Spuren zu verwischen. Das bedeutet: Der Mörder war kein Fremder.«
    »Um noch einmal auf Liz Volpe zurückzukommen: Karen hat mir erzählt, ihr beide hattet das Gefühl, sie verschweigt irgendetwas.«
    Er seufzte und rieb sich das Gesicht mit den Händen. Plötzlich war er schrecklich müde. »Ja. Aber ich weiß einfach nicht, was.«
    »Schützt sie irgendjemanden?«, fragte Donovan.
    »Möglich, obwohl ich nicht weiß wen«, sagte er vage und dachte an das Gespräch zuvor, an einzelne Worte, die sie gesagt hatte. Er sah sie vor sich, wie sie ihm am Tisch gegenübersaß, krumm, die Beine übereinandergeschlagen, Zigarette in der Hand, mit diesen großen Augen und dieser blonden Mähne. Er erinnerte sich an die Berührung, wie sie sich angefühlt hatte, die Wärme, der Geruch... Er verbot sich weiterzudenken. Er hatte schon zu lange keine Freundin. »Ich verstehe es einfach nicht«,
setzte er nach einem Augenblick hinzu, in der Hoffnung, dass Donovan seine Gedanken nicht erriet. »Ich glaube, sie mochte Rachel Tenison wirklich. Du hast doch ihre Reaktion gesehen, als sie hörte, was passiert ist.«
    Donovan nickte. »Sie schien einen echten Schock zu haben.«
    »Es ist schwer, so etwas zu simulieren, aber einiges von dem, was sie gesagt hat, passt einfach nicht zusammen. Sie sagte, sie glaubt, dass Rachel mit jemandem zusammen war, erwähnte eine SMS, die Rachel bekommen hat, während sie zusammen essen waren. Aber das war alles. Sie wusste nicht, wer es war, und hat auch nicht gefragt. Sie sagte, danach hätten sie nicht mehr miteinander gesprochen und keinen

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