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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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sollte ich mir die Hände an dir schmutzig machen? Die Inquisition wird sicher hocherfreut sein, wenn wir ihr eine Hexe ausliefern. Nackt. Dein Körper ist doch wie dafür geschaffen, als Hure zu dienen, bevor sie dich verbrennen.“ Uh, Alarmstufe Rot.
    „Hope, tu das nicht. Ich verstehe, wieso du wütend bist. Du hast allen Grund dazu, aber so grausam bist du nicht. Beliar wird …“ Sie stoppt meine Worte mit einer schallenden Ohrfeige, die sie mir gerade verpasst hat. Meine Wange brennt wie Feuer.
    „Wage es nicht, den Namen meines zukünftigen Ehemannes in den Mund zu nehmen,
Hure
. Wenn du erst tot bist, wird er erkennen, wer die wahre Frau an seiner Seite ist.“
    Wie auf ein stilles Kommando, schlagen die Kerle auf mich ein. Ich kann nicht mal schreien, weil mir einer von ihnen den Mund zuhält. Sie bearbeiten mich von allen Seiten.
    Eine Ohnmacht erlöst mich glücklicherweise bald von dieser Qual.
     

    Jemand verpasst mir eine Ohrfeige. Panisch reiße ich die Augen auf. Die schlimmsten Schmerzen meines Lebens lassen mich laut stöhnen.
    Hope steht vor mir. „Du willst doch nicht deine Vergewaltigung verpassen“, säuselt sie mir ins Ohr.
Was
? Ich kann grad nicht klar denken.
    Ich vernehme Laute von Pferden, die schnell näherkommen. Meine Angreifer haben mich an einem Baum festgebunden. Meine zerrissenen Kleider vermögen kaum noch, meine Blöße zu verbergen.
    Hope reißt mir sogar noch die restlichen Fetzen von der Brust. Mein gesamter Körper schmerzt. Nicht mal meinen Kopf vermag ich aufrecht zu halten. Immer wieder fällt er nach vorne. Ich schmecke Blut und will gar nicht wissen, wie mein Körper aussieht, nach den Schmerzen zu urteilen. Das Atmen fügt mir die größten Qualen zu. Ich glaube, meine Rippen sind gebrochen.
    Hope verteilt gerade Blut aus meinen Wunden über meinen nackten Leib und malt Keltische Symbole darauf.
    „Hörst du das? Sie kommen schnell näher“, informiert sie mich. „Der Großinquisitor reitet an vorderster Front. Er wird bald hier sein und dich sicher gebührend empfangen.“ Hoffentlich findet mich Gillean, bevor es ein anderer tut. Hope weiß nicht, dass ich das Oberhaupt des Ordens bereits kennengelernt habe. Das könnte mir den Arsch retten.
    „Versuch erst gar nicht, dich zu wehren. Er trägt ein starkes Schutzamulett. Gegen seine Armee hast du keine Chance. Ich hoffe, sie lassen sich sehr viel Zeit, bevor sie dir den Tod gewähren“, haucht sie.
    Ihr hinterlistiges Lachen höre ich noch in meinem Kopf, da ist sie schon lange abgehauen. Okay, wir hatten unsere Differenzen, aber jetzt ist sie vollkommen verrückt geworden. Das ist grausam, mich hier nackt festzubinden. Sie spinnt echt total.
    Energisch zerre ich an meinen Fesseln, dabei wird mir vor Schmerz kurz schwarz vor Augen. Mann, ein Königreich für Zauberkräfte. Was mach ich denn jetzt? In meiner absoluten Verzweiflung rufe ich in Gedanken nach Beliar und meinem Vater.
    Natürlich weiß ich, dass sie mich ohne meine Magie nicht hören können, aber mein Selbsterhaltungstrieb klammert sich daran. Die Reiter kommen immer näher. Gleich werden sie an dieser Lichtung vorbeikommen. Dann hab ich echt Probleme.
    Ich hab den Gedanken noch nicht mal zu Ende gedacht, da tauchen die ersten Männer auf. Das Herz schlägt mir bis zum Hals. Sie sehen mich natürlich sofort, kommen schnell auf mich zu und steigen ab.
    „Was haben wir denn hier? Eine Hexe auf dem Silbertablett“, bemerkt einer von ihnen. Verdammt. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Nach Gillean kann ich ja wohl kaum rufen, dann kommt heraus, dass wir uns kennen. Ich will ihn nicht verraten – nicht nach allem, was passiert ist.
    Einer der Männer vergräbt seine Pranke in meinem Haar. Sein Blick schwenkt über meinen nackten Körper. Als er nach meiner Brust grapschen will, bricht bei mir Panik aus. Wie eine Irre schreie ich mir die Seele aus dem Leib. Das tut so weh in meiner Lunge, dass ich keuche.
    „Halts Maul Hexe“, faucht er mich an.
    „Wie lange haben wir Zeit, bevor sie aufrücken?“, fragt einer von ihnen.
    „Nicht sehr lange, aber das geht auch schneller, wenn ich will“, antwortet ein anderer. Meine Kehle schnürt sich zusammen.
    „Ich nehm sie als Erster“, höre ich einen Mann sagen.
    „Ich bin Ranghöher als du, also gebührt mir der Vortritt“, raunt ein anderer Mann. Nein, das ist jetzt nicht wahr. Das passiert hier gerade nicht.
    Sie rangeln. Jemand keucht. Jetzt schlagen die sich auch noch. Ich schaffe es so

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