Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
Vom Netzwerk:
sich mit mir anlegt, muss er damit rechnen, dass das hier überaus gemein wird, denn ich habe vor, ihn zuerst so richtig schön aufzuheizen, bevor ich ihn eiskalt abblitzen lasse.
    Ich werde ihm den Verstand rauben, bis es ihm egal ist, wer oder was ich bin.
    Sogleich drehe ich mich um, lasse mich vor ihm in einen Querspagat fallen, nur um mich daraufhin wieder auf seinen Schoß zu setzen. Diesmal aber so, dass ich ihn ansehen kann. Ich will auf jeden Fall sein Gesicht sehen, wenn ich gleich die Notbremse bei voller Fahrt ziehe.
    Plötzlich bricht seine Selbstbeherrschung weg. Mit einem männlichen Laut krallt er sich in meinen Nacken. Keinen Wimpernschlag später spüre ich seine Lippen auf den meinen.
    Der Kuss ist so wild, dass selbst ich dahinschmelze, obwohl ich wütend auf ihn bin. Zu meiner Verteidigung: Der Mann weiß einfach, wie man eine Frau anfassen muss. Wenn ich nicht aufpasse, raubt
er
mir
den Verstand. Vor allem weil ich spüre, wie erregt er bereits ist.
    Er lehnt sich mit mir vor. Kurz drohe ich, rücklings vom Stuhl zu fallen, kralle mich an seinem Nacken fest, doch er drückt sich immer weiter auf mich. Wir fallen und landen sanft auf der Couch. Er muss sie hierher zurückgehext haben. Sein Körper kommt auf meinem zu liegen.
    „Du verstehst es, einem Mann die Sinne zu rauben. Ich bin nie einem schöneren Geschöpf als dir begegnet“, haucht er mir ins Ohr. Verdammt, ich will diesen Kerl, auch wenn er mich nicht verdient hat.
    „Auch das war nicht für die Augen anderer bestimmt“, erkläre ich.
    „Dann bin ich zur rechten Zeit gekommen.“ Beliar beginnt bereits Küsse auf meinen Bauch zu verteilen. Ich schließe die Augen, weil das so gut tut. Meine Hände krallen sich in der Couch fest. Mann, diese Keuschheitsnummer ist schwerer durchzuhalten, als ich dachte, aber schlussendlich stoppe ich ihn mit einem bestimmten „Beliar“ – das Efeublatt vor Augen.
    Er taucht wieder über meinen Kopf auf und legt mir den Finger auf die Lippen. „Schhhh, lass dich fallen Hope. Schlaf mit mir“, verlangt er. Halleluja, jetzt packt er die Waffen eines Mannes aus.
    Mit rauer Stimme ziehe ich nun endgültig die Reißleine, bevor ich hier im freien Fall aufschlage: „Ich kann nicht.“
    Beliar stoppt das Knabbern an meinem Hals und sieht mich an. „Weshalb?“, will er wissen.
    Verdammt, jetzt muss ich wieder mal tief in die Weibchenkiste greifen: „Weil ich das hab, was Frauen so haben … einmal im Monat.“ Das ist nicht mal gelogen. Hoffentlich hält es ihn mir vom Leib.
    Beliar streichelt meine Locken und erklärt: „Das macht mir nichts aus.“ Ich reiße die Augen auf. Alarmstufe Rot, im wahrsten Sinne des Wortes. Das geht ja mal gar nicht.
    „Schön für dich, aber glücklicherweise habe ich dabei auch noch etwas mitzureden“, stoße ich energisch aus.
    „Ich werde ganz vorsichtig sein“, verspricht er. Ja, das kann ich mir vorstellen. Und dabei wirst du mir ganz „vorsichtig“ das Efeublatt unterjubeln.
    „Lass uns doch einfach nur kuscheln“, schlage ich vor. Ich fass es nicht, dass ich das gerade gesagt habe.
    Sein Blick spricht Bände, aber er drängt mich nicht dazu. Stattdessen zieht er mich in seine Arme und streichelt über meinen Rücken. Er hat sichtlich Mühe, runterzukommen.
    „Ich hole uns etwas zu trinken“, informiert er mich, bevor er aufsteht.
    Enttäuscht verziehe ich mich in mein Zimmer. Mann, er will alle Tests auf einmal durchziehen. Kaum zu glauben. Wenn er jetzt mit dem Wein ankommt, garantier ich für gar nichts mehr. Das nenn ich echt mal einen tiefen Fall – vom siebten Himmel in die Hölle auf Erden.
    Natürlich – wie kann es auch anders sein – kommt er wenig später mit zwei Gläsern Rotwein zur Tür rein. Na warte. Jetzt pass mal auf. Du willst Krieg, den kannst du haben. Und jetzt werden schwere Geschütze aufgefahren.
    Ich mustere die Gläser und atme tief durch. Dabei versuche ich, verängstigt auszusehen.
    „Was ist mit dir?“, fragt mich Beliar überrascht. Damit mein Schauspiel wirkt, ziehe ich die Knie an meinen Körper und kralle die Finger in mein kurzes Haar. Ich zittere sogar leicht.
    „Hope. Sag mir, was dir fehlt?“ Beliar hat die Gläser auf den Nachttisch abgestellt und streichelt über meinen Rücken. Okay, Start.
    „Tut … tut mir leid, ich …“ Meine Stimme lasse ich leicht brechen.
    Beliar versteht die Welt nicht mehr, da kläre ich ihn auf: „Er … er hatte eine Schusswaffe.“
    „Wer?“, will Beliar wissen.
    „Der

Weitere Kostenlose Bücher