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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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Doppelgänger.
    „Geh zurück“, fordere ich. „Sie fragt sich sicher bereits, warum du nur Grundfunktionen erfüllst“, erkläre ich.
    „Mit wem sprichst du?“, stößt Artis hinter mir aus. Ich hab mich so erschrocken, dass ich mich blitzartig umdrehe. Beliar hat sich scheinbar vorher in Luft aufgelöst, bevor uns mein Bruder gefunden hat. Toll, sieht ganz so aus, als würde ich Selbstgespräche führen.
    Mein leiblicher Bruder kommt auf mich zu und lächelt.
    „Ich vermisse dich und Vater so sehr“, hauche ich, während ich ihn sehnsüchtig an mich heranziehe.
    „Du vermagst dir nicht vorzustellen, wie sehr du uns fehlst, Raven. Wieso kommst du nicht nach Hause?“, will er wissen.
    „Ich dachte, Vater wäre erzürnt, weil ich ihn hintergangen habe“, mutmaße ich.
    „Er ist dein Vater. Egal was du tust, er wird dich immer lieben“, entgegnet Artis.
    „Er sagte, wenn ich mich ihm widersetze, bin ich nicht mehr seine Tochter“, wende ich ein.
    „Glaub mir, so stolz, wie er dich die ganze Zeit über angesehen hat, sieht nur ein Vater aus, der auf seine Tochter blickt. Außerdem gibt er da drin die ganze Zeit mit deinem Rabenzauber und der Tatsache, dass du mit sechzehn schon deinen eigenen Zirkel anführst an.“
    Ich lächle. „Bring mich zu ihm“, fordere ich.
    Artis nickt und reicht mir seinen Arm, der mich zurück zur Gesellschaft führt.
    „Raven“, stoppt mich eine Stimme hinter mir. Es ist Lord Thalis, der mich damals als Sklavin am Markt gekauft hat. Es kommt mir vor, als wäre das in einem anderen Leben passiert. Ich deute meinem Bruder, dass ich gleich nachkomme.
    Der Lord küsst mir die Hand. „Du sieht wunderschön aus, Raven“, stellt er fest.
    „Wie geht es Euch Lord Thalis?“, erwidere ich.
    „Sehr gut. Wie ich sehe, trägst du nun beide Magien in dir. Sehr faszinierend, wie sie gegenseitig die Oberhand gewinnen wollen“, meint er mit intensivem Blick in meine Augen.
    „Sie leben im Einklang in mir. Es herrscht kein Krieg zwischen den unterschiedlichen Kräften“, berichtige ich ihn.
    „Glaubst du das tatsächlich?“, fragt er mich.
    „Ich glaube es nicht nur, ich fühle es“, bestätige ich.
    „Das ist sehr gefährlich, was du da machst Raven. Es wird die Zeit kommen, da kannst du den Sturm in dir nicht mehr kontrollieren. Dann wird sich die Magie gegen den Schiedsrichter wenden. Lass die weiße Magie los, solange du noch kannst. Beide Farben können nicht in dir existieren. Sie werden immer gegeneinander kämpfen“, erklärt er. Seine Worte machen mich wütend, aber ich lasse es mir nicht anmerken.
    „Es war schön, Euch getroffen zu haben Lord Thalis. Richtet den Jungs meine Grüße aus“, erkläre ich.
    „Sie denken, du bist tot. Das dachte ich im Übrigen auch, bis ich dich hier sah. Ich habe dich am Scheiterhaufen verbrennen sehen Raven“, informiert er mich. Ach ja. Stimmt. Hope Nummer 5 wurde ja geopfert.
    „Es war ein Zauber, damit wir Lord McConnor schnappen konnten“, erkläre ich.
    Er nickt. „Nick macht sich Vorwürfe. Er hat mir erzählt, was passiert ist.“ Verdammt, er hat ihm gesagt, dass er mich vergewaltigen wollte.
    „Das ist sein Problem, immerhin wollte er mir Gewalt antun“, stoße ich gepresst aus. Im nächsten Augenblick tun mir die Worte auch schon wieder leid.
    Der Lord nickt erneut und meint: „Denke an meine Worte Raven.“ Daraufhin entfernt er sich. War klar, dass er wie alle anderen versucht, dieses schwarz-weiß Denken mit aller Kraft durchzusetzen.
    Mein Blick schwenkt über die Menschenmenge. Anstatt meinen Vater zu finden, treffen sich Hopes und mein Blick. Sie sieht zum Fürchten aus. Weiß sie etwa, dass mir Beliar auf den Balkon gefolgt ist? Naja, vermuten wird sie es. An ihrer Stelle würde ich rüberkommen und mir die Fresse polieren. Ich sollte ihr sicherheitshalber lieber nicht den Rücken zudrehen, denn ich hänge an meinem Leben.
    Okay, das muss aufhören. So sehr ich Beliar will, aber das ist total unfair ihr gegenüber.
    Schnell reiße ich den Blick los, schütte mir ein Glas Champagner runter und suche weiter nach meinem Vater, der in ein angeregtes Gespräch mit einem der Oberhäupter eines weißen Zirkels vertieft ist. Dabei will ich ihn nicht stören.
    Wow, der Alkohol steigt mir bereits zu Kopf, ich spüre das dumpfe Gefühl ganz deutlich in meinem Körper.
    „Na Mädchen, das nenn ich mal einen Hauch von Nichts, den du da anhast“, ertönt es hinter mir.
    Ich lächle, weil es Tiberius ist, der mich

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