Wer braucht schon Zauberfarben?
auf.
„Sag, dass ich das nur geträumt habe“, hauche ich, als ich den nackten Kelten in meinem Bett erkenne.
Beliar lächelt. „Du bist eine Göttin. Die Nacht mit dir war unglaublich Raven.“ Dabei küsst er mich sanft. Verdammt. Totalabsturz. Wie viele Gläser Champagner hatte ich eigentlich? Zu wenige, um so eine Dummheit zu erklären.
Ich drücke ihn von mir, setze mich auf und kralle meine Hände in meine Locken.
„Das war ein Fehler“, flüstere ich aufgebracht. Aaaahhh, das schlechte Gewissen nagt bereits an mir. Er küsst meinen Rücken, was sogleich die Bilder der letzten Nacht in meinem Kopf aktiviert. Ach du Scheiße.
„Von welchem Teil der Nacht sprichst du? Als du das erste oder das sechste Mal meinen Namen gerufen hast“, schwärmt er, während er mit meinen Locken spielt. Meine Fresse, ich hab mich ja überhaupt nicht unter Kontrolle.
„Ich habe in dieser Nacht viele Fehler begangen“, gebe ich zu.
„Wenn sich ein Fehler so anfühlt, dann sollte ich öfter einen begehen“, schwärmt er.
Seine Küsse bedecken nun meine nackte Schulter. Ich schließe die Augen, während er meinen Nacken sanft massiert. „Entspann dich Raven“, verlangt er. Okay, ich gebe auf.
Erschöpft lasse ich mich zurück aufs Bett fallen. Beliar zieht mich sogleich an seine Brust. Sein Daumen streicht über mein Handgelenk, das das Zeichen eines Labyrinthes trägt, das mein Vater bei der schwarzen Hexentaufe für mich ausgesucht hat.
„Beliar?“
„Ja?“
„Glaubst du, es führt ein Weg aus unserem Irrgarten?“, will ich wissen.
„Ich weiß es nicht“, erklärt er, während er meine Stirn küsst.
Daraufhin legt er sich über mich und nimmt jede meiner Regungen in sich auf, während er meinen Bauch mit seinen Küssen bedeckt.
„Wie fühlt sich das an, beide Arten von Magie in sich zu tragen“, will er wissen.
Ich lächle. „Unbeschreiblich. Als würden sanfte Wellen über meinen Körper schwappen. Es ist sehr angenehm.“ Beliar zeichnet mein Drachentattoo mit seinem Zeigefinger nach.
„Hast du schon einmal in Betracht gezogen, dass du möglicherweise halb schwarze, halb weiße Hexe bist?“, flüstert er, in meine anderen schwarzen Symbole vertieft, die mir mein Vater tätowieren ließ.
„Das ist nicht möglich Beliar. Mein Vater hätte niemals eine weiße Hexe geheiratet“, erkläre ich.
„Und wenn er nicht dein leiblicher Vater ist?“, mutmaßt er. Die Frage tut ganz schön weh. Geknickt wende ich ihm den Rücken zu.
„Was hast du?“, fragt er mich, während er über meine Wange streicht.
„Ich habe vor kurzem alles verloren. Habe erfahren, wer ich bin, nachdem man mir eine gestohlene Identität mit einer falschen Vergangenheit in den Kopf gesetzt hat, da stellst du diese Vergangenheit auch noch infrage“, erkläre ich geknickt.
„Verzeih mir. Es war nur ein Gedanke“, flüstert er, während er meine Schulter küsst.
Okay, ich hab überreagiert. Beliar zieht mich erneut an seine Brust. Dabei streicht er über die Kratzer an meinem Rücken.
„Sie sind immer noch nicht verheilt“, stellt er fest.
„Ja, die Ärzte haben schon die wildesten Hypothesen darüber aufgestellt. Eine grusliger wie die andere“, informiere ich ihn.
„Hast du noch Schmerzen?“, hakt er nach.
„Ja, aber sie sind auszuhalten“, gebe ich zu.
„Soll ich es noch einmal versuchen, dich zu heilen?“, bietet er an. Keine schlechte Idee. Immerhin kann er mich ja jetzt scheinbar verhexen. Das Amulett habe ich auch abgelegt, also könnte es durchaus klappen.
„Okay“, erlaube ich.
Er malt Runen auf die Stelle. Das tut so weh, dass ich keuche. Obwohl ich mich in die Bettdecke kralle, schaffe ich es kaum, die Schwärze, die sich in meinen Augen auszubreiten scheint, zu vertreiben.
„Beliar“, krächze ich qualvoll.
„Raven? Was ist mit dir?“, verlangt er, während er mein Kinn anhebt, sodass er mich ansehen kann.
„Hör auf“, verlange ich schwer atmend. Verdammt, tut das weh.
„Ich habe aufgehört. Der Zauber wirkt nicht“, informiert er mich. Na toll. Wieso tut das dann so weh? Ich kralle mich in seine Arme, weil der Schmerz nicht abklingen will.
„Raven?“, tastet er an.
„Geht schon wieder“, lüge ich. Ich will nicht als schwaches Weibchen dastehen. Oh Mann, ich kotz gleich.
„Sag mir, was du brauchst“, verlangt er.
„Dich“, flehe ich, während ich noch dabei bin, fast zu krepieren. Das lässt er sich nicht zweimal sagen. Schnell zieht er mich fester an sich. Eins
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