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Wer braucht schon Zauberfarben?

Wer braucht schon Zauberfarben?

Titel: Wer braucht schon Zauberfarben? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lu Pera
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hauche ich aufgeregt. Ich dachte, mein Bann, den ich um das Gebäude herum gezogen habe, würde Eindringlinge fernhalten.
    „Durch die Tür“, sagt er doch tatsächlich.
    „Das ist wieder einer meiner Träume, oder?“, taste ich an.
    „Wenn, dann habe ich denselben Traum“, antwortet er und kommt auf mich zu.
    „Nein Beliar. Tu das nicht. Du darfst nicht hier sein“, ist mein jämmerlicher Versuch, ihn auf Abstand zu halten.
    „Ich kann mich nicht mehr von dir fernhalten Raven“, gesteht er.
    „Doch, du kannst. Du hättest Hopes Blick heute sehen sollen. Sie weiß es, macht mich dafür verantwortlich und zu Recht, wie ich meine. Ich will sie nicht hintergehen. Das ist falsch. Wäre ich an ihrer Stelle, ich würde durchdrehen, wenn ich erfahren würde, dass du hier bei mir bist – bei einer anderen Frau“, stoße ich erschöpft aus.
    Beliar kommt näher und nimmt mich wieder mit seinem Blick gefangen. Ich kann schon aus dieser Entfernung seine Gegenwart spüren. Spüre die Wärme, die von seinem Körper ausgeht.
    Halbherzig flehe ich: „Tu das nicht Beliar.“
    „Willst du, dass ich gehe?“, fragt er mit rauer Stimme. Ich zittere bereits vor Verlangen, mich an ihn zu schmeißen.
    „Nein“, flüstere ich gequält.
    „Was willst du dann?“, flüstert er mir ins Ohr. Ich schließe die Augen, um nicht umzukippen.
    „Ich kann nicht. Du bist mit einer anderen Frau zusammen. Hast dich für sie entschieden“, erkläre ich.
    „Du weißt, wieso ich es getan habe. Und du weißt auch, dass ich für sie nichts empfinde Raven“, entgegnet er.
    „Aber sie liebt dich Beliar“, flüstere ich.
    „Ich will dich Raven“, haucht er.
    „Bitte geh“, flehe ich.
    „Du sagtest, du willst nicht, dass ich gehe“, berichtigt er mich.
    „Will ich auch nicht, aber wenn ich mich dir hingebe, verliere ich mein Herz endgültig an einen Mann, den ich nicht haben kann. Ich versuche, über dich hinwegzukommen, verstehst du das denn nicht? Der Mann, dem ich mein Herz schenke, gehört mir allein. Niemals würde ich ihn mit einer Frau teilen. Da du mir nie allein gehören wirst, wird mich die Liebe zu dir früher oder später in die Verzweiflung treiben. Willst du das etwa Beliar? Willst du mich in den Wahnsinn treiben?“, frage ich ihn.
    „Nein“, antwortet er und entfernt sich von mir. Ein Stich durchfährt mein Herz.
    „Warte, nein … bleib bei mir. Geh nicht fort“, flehe ich wie eine Verrückte. Was tust du da? Zuerst sagst du ihm, er soll gehen, jetzt flehst du ihn an, zu bleiben. Spinn ich denn jetzt schon?
    Beliar kommt erneut auf mich zu. Mit einem energischen „Stopp“ halte ich ihn zurück. Prima, jetzt hält er dich sicher für total schizophren.
    Vollkommen am Ende brülle ich meine Wut haareraufend in die Welt hinaus: „
DU MACHST MICH WAHNSINNIG, MANN
!“ „Wie du da stehst, mit diesem Brustpanzer, bei dem ich mich die ganze Zeit über frage, wie schnell man so etwas ausziehen kann“, gestehe ich.
    Die Antwort kommt prompt, denn er hext ihn sich vom Leib. Nun steht er mit nacktem Oberkörper da. Ich schlucke laut, drehe mich schlagartig um, damit ich ihn nicht mehr sehen kann, doch da spüre ich ihn bereits nahe hinter mir. Seine nackte Brust und noch andere erregte Körperteile pressen sich im nächsten Moment an mich.
    „Du bist so ein Mistkerl“, hauche ich gequält.
    Er lacht hinter mir amüsiert. „Lass dich fallen. Kämpfe nicht dagegen an. Ich will dich Raven. Erlöse mich von der Gier, die die Erinnerung an unsere erste Nacht in mir auslöst“, flüstert er mit sexy Stimme, während er meinen Hals küsst. Ich halt das nicht aus.
    Die Bilder von uns im Wald prasseln auf mich nieder. Ich weiß ganz genau, dass er mir seine Erinnerungen schickt. Mein Amulett schützt mich nicht davor, da ich es zum Duschen vorhin abgelegt habe. Mit einem Mal, fällt meine Selbstbeherrschung in sich zusammen und meine Beine geben nach. Beliar umschließt mich mit seinen starken Armen.
    „Beliar?“
    „Ja?“
    „Küss mich endlich.“ Das lässt er sich nicht zweimal sagen. Sehnsüchtig dreht er mich zu sich um.
    Als würde ein Damm brechen, geben wir uns einander hin. Ich bin wieder wie in Trance, fühle nur noch seine nackte Haut auf meiner. Spüre die Leidenschaft zwischen uns.
    Die gesamte Last unterdrückter Gefühle fällt von mir ab. Ich lasse mich fallen, wie Beliar verlangt hat. Fühle nur noch.
     
     

Beige
     

    Ich spüre Küsse, die meinen Hals bedecken. Panisch reiße ich die Augen

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